Schwieriges Jahr fordert Tribut: Maschinenbauer schickt 1000 Mitarbeiter in Kurzarbeit

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Der Landmaschinenhersteller Claas muss der schwierigen Wirtschaftslage Tribut zollen. Das Unternehmen schickt 1000 Mitarbeiter in Kurzarbeit.

Harsewinkel – Ein schwieriges Geschäftsjahr fordert seinen Tribut: Der Landtechnikhersteller Claas muss am Montag, 6. Januar, erneut Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken. Etwa 1000 Beschäftigte in der Produktion von Mähdreschern, Feldhäckslern und Groß-Traktoren im Stammwerk in Harsewinkel seien betroffen, erklärte das Unternehmen. Die Kurzarbeit sei zunächst bis zum 17. Januar befristet.

Maschinenbauer muss wegen „schwieriger konjunkturellen Lage“ Kurzarbeit anmelden – erneut

Der Maschinenbauer begründete die Kurzarbeit mit der „schwierigen konjunkturellen Lage, die den Agrarsektor belastet“. Eine zeitlich begrenzte Kurzarbeit in ausgewählten Bereichen helfe, Arbeitsplätze langfristig zu sichern und den temporären Auftragsrückgang zu überbrücken, heißt es von Claas. Andere Unternehmen sind demnach nicht von Kurzarbeit betroffen.

Bereits im September 2024 hatte Claas etwa 600 Mitarbeiter in Harsewinkel für drei Wochen in Kurzarbeit geschickt. Allerdings war damals nur die Mähdrescher-Produktion betroffen gewesen.

Kurzarbeit folgt auf schwieriges Geschäftsjahr: Claas verzeichnet Umsatzrückgang von 19 Prozent

Claas berichtete von einem schwierigen Branchenumfeld. Das spiegelt sich auch in den Zahlen wider. Im Ende September abgelaufenen Geschäftsjahr 2023/2024 ist der Umsatz um 19 Prozent auf fünf Milliarden Euro gefallen. Auch der Gewinn ist auf 253 Millionen Euro eingebrochen. Im Jahr zuvor waren es noch 347 Millionen Euro.

Ein Mähdrescher des Herstellers Claas fährt bei der Getreideernte über ein Feld.
Zurückhaltende Investitionen in der Agrarbranche führen bei Landmaschinenhersteller Claas zu Umsatzeinbußen – und nun Kurzarbeit. (Symbolfoto) © Christoph Schmidt/dpa

Als Ursachen hatte das Unternehmen genannt, dass angespannte Erzeugerpreise und ein „weiterhin erhöhtes Zinsniveau“ die Agrarbranche vor erhebliche Herausforderungen stellten. Extreme Wetterereignisse sowie geopolitische Spannungen hätten zudem zu „erheblichen Unsicherheiten“, was wiederum zu einer „Kaufzurückhaltung bei Landwirten und Lohnunternehmen“ geführt habe.

Kurzarbeit erlebt einen Boom: Regierung leitet Maßnahmen ein

Claas ist nicht das einzige Unternehmen, das auf die Maßnahme setzt. Auch der Maschinenbauer Liebherr musste kürzlich Kurzarbeit anmelden. Die Kurzarbeit erlebte 2024 einen regelrechten Boom. Nach Schätzung der Bundesagentur für Arbeit ist die Zahl der Kurzarbeiter von 241.100 im Jahr 2023 auf 320.000 angewachsen. Im Dezember 2024 hatte die Bundesregierung die maximale Bezugsdauer von Kurzarbeitergeld auf 24 Monate verlängert. Ohne die Maßnahme sei davon auszugehen, dass es in den kommenden Monaten zu einem erheblichen Personalabbau in bereits von Kurzarbeit betroffenen Betrieben komme, hieß es in einer Mitteilung. (ms/dpa)

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