Weltweit einmalig: Hier steht das dichteste Fachwerkensemble
Malerische und historische Fachwerkhäuser, so weit das Auge reicht: In der Nähe von Hannover liegt eine kleine Rekord-Stadt, die jeden Abstecher wert ist.
Celle – Wer in der Hannover-Region im Urlaub ist oder sich auf der Durchreise befindet, sollte in Zukunft einen kleinen Abstecher in Erwägung ziehen. Ganz in der Nähe von Hannover – nur rund 50 Kilometer entfernt – liegt eine international einzigartige Stadt: Mit ihren hunderten mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Fachwerkbauten bietet sie nicht nur eine Kulisse wie aus einem Mittelalterfilm, sondern stellt nebenbei noch einen Rekord auf.
Eine kleine Stadt in Niedersachsen mit großer Bedeutung: Warum Celle international einzigartig ist
Die Residenzstadt Celle mit rund 70.000 Einwohnern ist einerseits als malerisches Südtor zur Lüneburger Heide bekannt. Historiker-Fans dürfte es aber vor allem aus einem anderen Grund in die kleine Stadt in Niedersachsen ziehen: die rund 500 dicht aneinandergereihten Fachwerkhäuser, die den Kern der Altstadt bilden. Eine solch kompakte Architektur dieser Häuser soll es nirgendwo sonst auf der Welt geben.

Dass Celle einzigartig ist, wurde 2021 offiziell anerkannt. Damals bescheinigte der Architekt und Denkmalpfleger Prof. Manfred Gerner aus Fulda der Stadt „eine einmalige Dichte und Konzentration mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Fachwerkbauten in einem geschlossenen Stadtensemble“, wie aus einer Mitteilung der Stadt hervorging. Auf einem Hektar (10.000 m2) stehen demnach 26 Fachwerkhäuser. Nur die nordfranzösische Stadt Troyes kommt laut Experten auf einen ähnlichen Wert.
Celle hat weltweit dichtestes Fachwerkensemble und weitere historische Sehenswürdigkeiten zu bieten
Dabei sind die eindrucksvollen Fachwerkhäuser längst nicht das einzige, das die Stadt ausmacht. Wer Celle besichtigt, sollte sich auch das historische Schloss nicht entgehen lassen. Vom 14. Jahrhundert bis 1705 war die Stadt die ständige Residenz der Welfenherzöge, im 19. Jahrhundert diente sie wiederum der Könige von Hannover für Sommeraufenthalte. Die jahrhundertelange Beliebtheit bei Adeligen hat in Celle schließlich zu einem echten Stil-Mix geführt. Es lässt sich Architektur aus sechs Jahrhunderten wiederfinden: von der Gotik über Renaissance, Barock, Klassizismus, Eklektizismus bis zur Moderne und Postmoderne.
Zuletzt macht die Stadt ihrem Namen als südliches Tor zur Lüneburger Heide alle Ehre. Im Norden von Celle erstreckt sich eine atemberaubende Landschaft, die als die größten Heideflächen Europas bekannt sind. Auf der offiziellen Toursimusseite der Lüneburger Heide werden Gäste zum Wandern, Radfahren, Reiten oder in einer Kutschfahrt eingeladen, um vor allem „während der Heideblüte eine Landschaft in lebendigem Lila“ zu entdecken.
In vielen niedersächsischen Städten schmücken traditionelle Fachwerkhäuser die Ortskerne. Während viele teils über 500 Jahre alt sind, werden aktuell jährlich 100 bis 130 neue gebaut. Es gibt zum Beispiel ein reines Fachwerk-Wohngebiet. (nz)