Wohin steuert die Insel? - Grönlands Regierungschef kündigt Parlamentswahlen für den 11. März an
Grönlands Regierungschef Mute Egede hat angekündigt, dass die autonome dänische Insel am 11. März Parlamentswahlen abhalten wird. Die Wahlkampfthemen dürften laut „Reuters“ Grönlands Unabhängigkeitsbestrebungen und die Beziehungen zu Dänemark sowie zu den USA umfassen. US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt erneut Interesse an Grönland geäußert und dabei offen gelassen, ob er militärische oder wirtschaftliche Mittel einsetzen würde, um die Insel unter US-Kontrolle zu bringen. Aufgrund dieser Äußerungen hat Grönland Maßnahmen ergriffen, um sich vor ausländischem Einfluss zu schützen. So hat das Parlament am Dienstag Gesetze verabschiedet, die ausländische und anonyme Parteispenden verbieten.
Regierungschef betont Geschlossenheit
Der grönländische Regierungschef betonte in den sozialen Medien die Bedeutung nationaler Geschlossenheit in dieser „ernsten Zeit“, ohne dabei Trump direkt zu erwähnen. Die Unabhängigkeitsbewegung Grönlands hat in den letzten Jahren an Fahrt gewonnen. Egede, der eine Unabhängigkeit unterstützt, hat bisher noch keinen konkreten Plan zu ihrer Umsetzung vorleget. Obwohl alle Parteien im grönländischen Parlament die Unabhängigkeit unterstützen, herrscht Uneinigkeit über den Zeitpunkt und die Vorgehensweise. Laut „Reuters“ fordert nur die oppositionelle Partei Naleraq die sofortige Loslösung von Dänemark.
Wie stehen die Grönländer zur Unabhängigkeit?
Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Verian ergab, dass eine Mehrheit der Grönländer für die Unabhängigkeit stimmen würde, sollte eine Volksabstimmung dazu stattfinden. Allerdings zeigte die Umfrage auch, dass 45 Prozent der Befragten die Unabhängigkeit ablehnen würden, sollte sie den Lebensstandard auf der Insel verschlechtern.