Trump-Zustimmung unter Frauen deutlich gesunken: Rettet ihne eine Vizepräsidentin?

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Immer weniger Frauen würden sich für Donald Trump bei den US-Wahlen entscheiden. Eine echte Gefahr für den Ex-Präsidenten – eine Vize-Präsidentin könnte helfen.

Washington, D.C. – Donald Trump hat ein Problem: Seine Zustimmung unter Frauen ist im Vergleich zu 2020 deutlich gesunken. Das sollen Umfragen zu der US-Wahl im November 2024 zeigen, wie das Nachrichtenmagazin Newsweek berichtete.

Ein wesentlicher Faktor, wieso sich Frauen von Trump abwenden, könne seine Haltung zu Abtreibungen sein. Heath Brown, Professor für öffentliche Ordnung an der City University of New York, sagte gegenüber dem Magazin, dass das Thema zukünftig eine deutlich größere Rolle spielen werde.

Vizepräsidentin Stefanik? Trumps Chance auf weibliche Stimmen bei der US-Wahl 2024

Was Trump helfen würde, unter Wählerinnen wieder Fuß zu fassen, sei die Wahl einer Vizepräsidentin, berichtete das Wall Street Journal. Die aussichtsreichsten Kandidaten seien jedoch ausschließlich Männer. Einzig die republikanische Abgeordnete Elise Stefanik aus dem Bundesstaat New York komme noch infrage. Ihre Chancen auf einen Posten als Vizepräsidentin an der Seite des Republikaners seien jedoch äußerst gering.

Wahlkampf in den USA - Trump in Nevada
Donald Trump verliert bei Wählerinnen deutlich an Rückhalt. Eine Frau als Vizepräsidentin könnte Abhilfe schaffen. © John Locher/dpa

„Donald Trump wird bei den Frauen aus den Vorstädten Probleme haben, egal ob er Elise Stefanik als Vizepräsidentin auswählt oder nicht, aber sie hilft“, sagte die ehemalige republikanische Abgeordnete Mimi Walters dem Wall Street Journal. Stefanik habe mehrfach betont, für den Vize-Posten bereit zu sein. Zudem würde sie eine junge weibliche Wählerschaft ansprechen, die Trump vermutlich verwehrt bleibe.

Stefanik könne die weibliche Perspektive liefern, die Trump so dringend für seinen Wahlkampf benötige. Als Mutter sei es ihr möglich, über alltägliche Probleme zu sprechen, die alle Amerikaner betreffen würden, sagte die republikanische Abgeordnete Monica De La Cruz. „Der Gang zum Lebensmittelladen, der Kauf von Babynahrung, die Probleme einer berufstätigen Mutter.“

Frauen „größte Wählergruppe“ bei US-Wahl 2024

Laut der Denkfabrik Council on Foreign Relations könnten Frauen in diesem Jahr die entscheidende Wählerschaft bei der US-Wahl sein. „Frauen stellen die größte Gruppe der registrierten Wähler und neigen dazu, in hohem Maße zur Wahl zu gehen“, heißt es dazu in einem Beitrag.

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Eine Umfrage der Quinnipiac Universität in Hamden, Connecticut, vom 31. Januar, sieht Joe Biden in dieser Wählerschaft deutlich vor Trump. Demnach würden sich 58 Prozent aller befragten Frauen für den amtierenden Präsidenten entscheiden, was einen Zuwachs von fünf Prozent im Vergleich zu 2020 bedeute. Trump muss dagegen fünf Prozentpunkte abgeben. Lediglich 36 Prozent aller Frauen würden sich bei der US-Wahl für ihn entscheiden.

Schweigegeld-Prozess in New York könnte Wählerinnen für Trump weiter abschrecken

Was die Unterstützung aus dem weiblichen Wählerlager für Trump weiter schmälern könnte, ist seine Verurteilung im Schweigegeld-Prozess in New York. Die Geschworenen hielten den Ex-Präsidenten geschlossen schuldig, Schweigegeldzahlungen aufgrund einer Affäre mit der Erotikdarstellerin Stormy Daniels falsch verbucht zu haben.

„Ich denke, dass der Prozess Trump bei Frauen aus den Vorstädten schadet, bei weißen Frauen mit Hochschulabschluss, die in der Vergangenheit Republikanerinnen waren“, erklärt Debbie Walsh, Direktorin des Centers for American Women and Politics an der Rutgers University, gegenüber der Nachrichtenseite The 19th. Der Prozess würde die Frauen an Trumps Verhalten während seiner ersten Amtsperiode erinnern.

Die langjährige republikanische Strategin und Mitglied des Vorstands von The 19th, Sarah Longwell, merkte jedoch an, dass die us-amerikanische Gesellschaft im Vergleich zu 2016 deutlich abgestumpfter sei. „Wir waren ein anderes Land. Wir hatten all diese Dinge, die wir jetzt akzeptiert haben, noch nicht akzeptiert“, so Longwell. (nhi)

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