Unzufriedener Patient stürmt in polnisches Krankenhaus und tötet Arzt
In Polen hat ein Mann in einem Krankenhaus auf einen Arzt eingestochen und diesen dabei schwer verletzt. Der Mediziner sei kurz darauf gestorben, teilte das Gesundheitsministerium in Warschau mit.
Patienten stürmt in Universitätsklinik und tötet Orthopäden
Der 35 Jahre alte Tatverdächtige war am Vormittag in die Orthopädie der Universitätsklinik in Krakau gestürmt, wie die Polizei mitteilte. Dort betrat er ein Behandlungszimmer, in dem der Arzt gerade eine Patientin behandelte. Der Mann stach dem Orthopäden mehrfach mit einem spitzen Gegenstand in den Bauch. Obwohl sich mehr als 20 Ärzte und Krankenpfleger um den Verletzten kümmerten, kam für ihn jede Hilfe zu spät.
Der Angreifer wurde vom Sicherheitsdienst des Krankenhauses überwältigt und kam in Polizeigewahrsam. Es handele sich um einen Patienten der Klinik, der mit dem Verlauf seiner Behandlung nicht zufrieden gewesen sei, sagte Krankenhausdirektor Marcin Jedrychowski der Nachrichtenagentur PAP. Der Mann hätte zuvor eine Beschwerde gegen die Klinik beim Ombudsmann für Patienten eingereicht. Dieser habe jedoch keinen Fehler in der Behandlung gefunden.
Polens Gesundheitsministerin Izabela Leszczyna zeigte sich entsetzt über den Angriff. "Aggression gegen diejenigen, die im Einsatz sind, um unsere Gesundheit und unser Leben zu retten, ist barbarisch und verdient die Höchststrafe", schrieb sie auf X.
Gewalt in Arztpraxen: So ist die Situation in Deutschland
Im vergangenen August wurde berichtet, dass auch Ärzte in Deutschland immer mehr Gewalt in Arztpraxen beobachten. "Insgesamt ist eine Verrohung im Umgang mit medizinischem Personal zu verzeichnen", heißt es von der Bundesärztekammer.
Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, spricht in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" von verbaler und physischer Gewalt: "Offene Aggression und ein extrem forderndes Verhalten haben deutlich zugenommen". Die raue Situation trage "zweifellos" zum Fachkräftemangel in den Praxen bei, kommentierte der Verband der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte laut der Deutschen Presse-Agentur.
(gni)