Droht Benko Privatinsolvenz? Entscheidung verzögert sich
Nächster Paukenschlag um Signa–Insolvenzverfahren? Das Landgericht Innsbruck befasst sich derzeit mit der möglichen Privatinsolvenz von René Benko.
Innsbruck – Ist René Benko privat insolvent? Das Landgericht Innsbruck hat sich mit der persönlichen Zahlungsfähigkeit des österreichischen Signa-Gründers René Benko befasst. Dazu fand eine nicht öffentliche Verhandlung in Abwesenheit des einstigen Milliardärs statt.
Insolvenzantrag gegen Benko – Entscheidung des Gerichts verzögert sich
Am Dienstag (13. Februar), dem Tag der Verhandlung, fiel noch keine Entscheidung, wie das Gericht in Benkos Heimatstadt mitteilte. Der Richter forderte bis Anfang März weitere Unterlagen an, um danach entweder ein Privatinsolvenz-Verfahren einzuleiten oder den Antrag des Staates abzulehnen. Benkos Anwälte äußerten sich nicht.

Der österreichische Staat ist einer der Gläubiger in den bereits laufenden Insolvenzverfahren innerhalb der Signa-Gruppe, zu der unter anderem das Elbtower-Projekt in Hamburg und der Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof gehören.
Die Republik Österreich hatte einen Insolvenzantrag gegen den Gründer der maroden Immobilien- und Handelsgruppe gestellt. Bereits Anfang Januar 2024 hatte der Standard berichtet, dass die Finanzprokuratur, Anwältin der Republik Österreich, beim dafür zuständigen Insolvenzgericht am Landesgericht Innsbruck einen Insolvenzantrag Benko eingebracht hat. Laut Informationen des Standard soll sich der Antrag unter anderem darauf stützen, dass Benko im Sanierungsverfahren der Signa Holding seiner Verpflichtung zum Einschuss von insgesamt drei Millionen Euro nicht zur Gänze nachgekommen ist.
Signa-Gründer René Benko ist kein Milliardär mehr: „scheint in Schwierigkeiten zu geraten“
Benkos Vermögen war 2023 vom US-Magazin Forbes auf rund 6 Milliarden Dollar (5,6 Milliarden Euro) geschätzt worden. Ende 2023 wurde er jedoch aus der globalen Milliardärs-Liste gestrichen, als seine Unternehmensgruppe im Zuge steigender Zinsen, Baukosten und Energiepreise in die Krise stürzte. Im November war Benko aufgrund der Krise beim Immobilienkonzern Signa Holding von Platz 425 auf Rang 1.105 abgerutscht. Binnen weniger Monate war sein Vermögen um mehr als die Hälfte geschrumpft: von rund 6 Milliarden auf 2,8 Milliarden Dollar.
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Ende November hatte die Signa Holding Insolvenz angemeldet. Es handelt sich laut Forbes um die bisher größte Pleite der österreichischen Geschichte. Aber das sei nur der Anfang. „Der 46-Jährige, der sein Portfolio großteils mit Fremdkapital aufbaute und sich durch seinen Charme Zugang zu Europas Elite verschafft hat, scheint ordentlich in Schwierigkeiten zu geraten“, schreibt das US-Magazin. Vertraute Benkos sprachen von einem „gebrochenen Mann“ nach der Signa-Pleite.
Benkos Signa-Pleite zieht immer weitere Kreise
Die Pleite der Signa-Gruppe des Tiroler Investors Benko zieht indes immer weitere Kreise. Eine 100-prozentige Tochter des früheren Flaggschiffes und der ebenfalls bereits insolventen Signa Prime, die Signa Real Estate Management, haben ein Insolvenzverfahren beim Handelsgericht Wien beantragt, teilten die Gläubigerschutzverbände Alpenländischer Kreditorenverband (AKV) und KSV1870 mit. Eine Fortführung des Unternehmens sei nicht geplant, berichtet der Spiegel. (bohy mit dpa)