Chinas Auge auf der Ukraine - Datenlecks im Krieg durch Überwachungskameras
Die im Kriegszustand befindliche Ukraine nutzt hunderttausende Überwachungskameras, die ihre Daten an Server chinesischer Hersteller übermitteln. Dies stellt nach Angaben des Untersuchungsprojekts Schemes von Radio Free Europe/Radio Liberty (RFE/RL) ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar, insbesondere aufgrund der engen Zusammenarbeit zwischen China und Russland, das gegen die Ukraine Krieg führt. Wie „The Kyiv Independent“ berichtet, hat Schemes die weit verbreitete Nutzung von Kameras der chinesischen Hersteller Hikvision und Dahua in der Ukraine aufgedeckt. Diese Kameras sind in den USA aufgrund von Sicherheitsbedenken verboten und werden dennoch in der Ukraine in öffentlichen und privaten Einrichtungen und auf Stadtstraßen eingesetzt.
Sicherheitslücken bei älteren Überwachungskameras
Schemes-Journalisten konnten in einem Experiment zeigen, dass ältere Versionen dieser Kameras leicht zu hacken sind, wenn sie nicht durch zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen geschützt sind. Es wird berichtet, dass russische Geheimdienste auf diese Weise Zugang zu Überwachungskameras erhalten haben, um Angriffe auf ukrainische Städte zu lenken. Laut „The Kyiv Independent“ hat der ukrainische Sicherheitsdienst bereits über 10.000 solcher Kameras blockiert, doch viele sind weiterhin in Betrieb.
Ukrainische Behörden nutzen Kameras von Firmen auf Kriegssponsorenliste
Bemerkenswert ist, dass sowohl Hikvision als auch Dahua auf der ukrainischen Liste der internationalen Kriegssponsoren stehen. Dennoch werden ihre Produkte auch von ukrainischen Regierungsbehörden und -diensten genutzt. Schemes weist darauf hin, dass die von diesen Behörden verwendeten Kameras Teil eines isolierten Netzwerks sind und daher keine Daten an die Hersteller senden. Dennoch bleibt das Risiko einer Datenweitergabe an China und damit möglicherweise an Russland bestehen.
Im Dezember 2023 hatte Schemes bereits aufgedeckt, dass tausende Überwachungskameras in der Ukraine die russische Software TRASSIR verwenden, die Daten an mit dem russischen Bundes-Sicherheitsdienst (FSB) verbundene Moskauer Server sendet.