„Richtiger Schock“ - Briefe an Unbekannte im Briefkasten: Rentnerin teilt ihre Wohnung unwissentlich
20 Jahre lang schon wohnt die 61-jährige Rentnerin Christine G. in ihrer kleinen Genossenschaftswohnung in Wien. Doch sie ist nicht allein - ohne ihr Wissen haben sich mehrere Personen unter ihrer Adresse angemeldet, wie die österreichische „Kronen-Zeitung“ berichtet.
Rentnerin wird auch von Polizei nicht geholfen
Die Polizei konnte der Frau nicht weiterhelfen und verwies sie an das zuständige Magistratische Bezirksamt. Dort teilte man ihr mit, dass man aus Datenschutzgründen keine Auskunft über die vermeintlichen Mitbewohner geben könne. Man habe aber ein behördliches Abmeldeverfahren eingeleitet, das mehrere Monate dauern könne, wie die "Krone" weiter berichtet.
Über mehrere Monate hinweg erhielt Christine immer wieder Post von Unbekannten an ihre Adresse. Das Rätsel lüftet sich, als sie beim Magistrat um Wohnbeihilfe bittet und ihr Antrag abgelehnt wird. Die Begründung: Sie lebe nicht alleine in ihrer Wohnung. „Das war ein richtiger Schock", zitiert die "Krone" Christine.
Fake-Anmeldung in BRD wird mit 50.000 Euro bestraft
Während des laufenden Verfahrens fand Christine G. einen Zettel in ihrem Briefkasten. Eine Person wollte mit ihr Kontakt aufnehmen, um Medikamente an ihre Adresse liefern zu lassen. Der Absender gab an, an ihrer Adresse gemeldet zu sein. Mittlerweile sei das Abmeldeverfahren abgeschlossen, wie das zuständige Magistaratsabteilung der "Krone" mitteilte.
Auch in Deutschland ist eine Scheinanmeldung nach dem Meldegesetz verboten. Das Ermöglichen einer solchen Wohnsitzmeldung stellt eine Ordnungswidrigkeit dar, die laut § 54 des Bundesmeldegesetz mit einer Geldbuße von bis zu 50.000 Euro geahndet werden kann.
Das Phänomen "Phrogging": Fremde im eigenen Haus
Es gibt aber auch Menschen, die tatsächlich in der Wohnung einer anderen Person leben, ohne dass diese davon weiß. Dieses Phänomen nennt sich "Phrogging" und kommt vor allem in den USA und in Asien vor. Auch Prominente wurden schon Opfer, darunter George Michael und Pamela Anderson, wie die "Sun" berichtete.
Manchmal suchen die so genannten "Phrogger" (auf Deutsch Frösche) einfach nur ein warmes und trockenes Plätzchen und verstecken sich bei jemandem zu Hause. Andere suchen den Nervenkitzel.
Rentnerin wandert wegen Wohnungsnot nach Portugal aus
Die 68-jährige Rentnerin Birgit Reuner aus Villingen dagegen zieht nach Portugal, nachdem sie in Deutschland keine bezahlbare Wohnung finden konnte. "Es ist leider ein bekanntes Problem, dass es zu wenig bezahlbaren Wohnraum gibt", sagte die Pressesprecherin des Landratsamtes Schwarzwald-Baar. Eine gefundene Wohnung lehnte das Sozialamt wegen zu hoher Miete ab, und auch die Hilfe ihrer Tochter war keine Option.
Reuner möchte sich langfristig in Portugal niederlassen, wo sie mit ihrer Rente von knapp 1000 Euro gut leben kann. Zunächst plant sie, als Haussitterin in Frankreich und Spanien zu arbeiten, bevor sie sich in Portugal niederlässt. "Manchmal geht eine Tür zu und eine andere auf", sagte sie optimistisch.