CDU-Chef im Umfrage-Tief: Merz immer unbeliebter

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Eine Mehrheit hält den CDU-Chef als Kanzler für ungeeignet, so eine aktuelle Erhebung. Doch eine Wählergruppe hält zu ihm.

Berlin – Sollte CDU-Chef Friedrich Merz tatsächlich Bundeskanzler in einer schwarz-roten Koalition werden, tritt er das Amt mit einer großen politischen Hypothek an. Denn seine Umfragewerte und die Werte seiner CDU sinken, die AfD indes ist in den Erhebungen so stark wie nie zuvor und zieht fast gleich mit der Union. In der Hinsicht war bereits das „Trendbarometer“ von RTL/ntv der Vorwoche eine Enttäuschung für die Union mit Merz.

Im aktuellen „Trendbarometer“ setzt sich diese negative Umfragetendenz für die Union fort: Gerade einmal 32 Prozent der Befragten antworteten im Rahmen der Erhebung im Auftrag von RTL und ntv auf die Frage, ob Merz als Bundeskanzler geeignet sei, mit einem „Ja“ – 60 Prozent hingegen meinten „Nein“.

In Ostdeutschland ist der Anteil derer, der Merz für nicht geeignet hält, noch größer als in Westdeutschland. Der wahrscheinlich nächste Regierungschef Merz geht also mit einem gewissen Makel in den Endspurt der Koalitionsverhandlungen mit der SPD. In einer anderen aktuellen Umfrage indes gewinnt er einen hypothetischen Direktwahl-Vergleich mit AfD-Chefin Alice Weidel.

Umfrage-Klatsche für Merz während der Koalitionsverhandlungen: CDU-Chef unbeliebt

Lediglich unter den aktuellen Anhängern von der CDU und CSU sowie deren Wählern bei der Bundestagswahl 2025 meinte eine Mehrheit, Merz wäre für das Amt des Bundeskanzlers geeignet. Die Anhänger der anderen Parteien hielten Merz in der Umfrage durchgehend für ungeeignet. Anfang März hatten noch 40 Prozent der Bundesbürger gesagt, Merz würde ein guter Kanzler werden, das ergibt ein Minus von acht Prozentpunkten. In der folgenden Tabelle der Überblick über die „Trendbarometer“-Ergebnisse:

Forsa fragt Teilnehmer in Umfrage nach Bundestagswahl: Ist Merz als Kanzler geeignet?

Ja Nein
Insgesamt 32% 60%
Ostdeutschland 19% 63%
Westdeutschland 34% 59%
CDU/CSU-Wähler 69% 28%
CDU/CSU-Anhänger 79% 18%
AfD-Anhänger 12% 84%
SPD-Anhänger 25% 69%
Anhänger von Die Grünen 24% 71%
Anhänger von Die Linke 8% 85%

Das Meinungsforschungsinstitut Forsa befragte für das „Trendbarometer“ vom 4 bis 7. April 1001 Bürgerinnen und Bürger. Die statistische Fehlertoleranz wurde mit plus/minus 3 Prozentpunkten angegeben.

CDU-Chef Friedrich Merz bei der Konstituierenden Sitzung des 21. Deutschen Bundestages
Erhält in einer aktuellen Forsa-Umfrage wenig Sympathien: CDU-Chef Friedrich Merz © photothek/Imago

Schlappe für CDU-Chef Merz in „Trendbarometer“: Umfragen sind keine Prognosen

Umfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang. Zudem ist stets ein statistischer Fehler von bis zu drei Prozentpunkten zu beachten (Fehlertoleranz).

Die Umfragen in Deutschland sind zuletzt recht genau ausgefallen. So lag die mittlere durchschnittliche Abweichung aller Institute bei der Bundestagswahl 2021 laut dem Internetportal Dawum bei gerade einmal 1,06 Prozentpunkten. Berücksichtigt wurden dabei all diejenigen Institute, die 30 Tage vor der Wahl eine Sonntagsfrage veröffentlicht hatten. (frs)

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