ADAC-Umfrage zeigt: Immer mehr Deutsche wollen China-Autos kaufen

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Fast zwei Drittel der Deutschen können sich vorstellen, ein Auto aus China zu kaufen. Besonders Elektroautos stehen hoch im Kurs. Es gibt aber auch Vorbehalte.

Lange Zeit waren Autos aus China aufgrund ihrer mangelnden Sicherheit eher mit einem zweifelhaften Ruf behaftet. Frühe Versuche der Hersteller, auf dem deutschen Markt Fuß zu fassen, waren dementsprechend nicht von Erfolg gekrönt. Doch die Zeiten haben sich gewandelt. Eine wachsende Anzahl von Autobauern aus dem Fernen Osten strebt nun mit ihren Elektroautos nach einem Platz auf dem internationalen Markt. Und deren Akzeptanz nimmt in Deutschland stetig zu.

Laut einer Umfrage des ADAC, die unter anderem der Tagesschau und den Zeitungen der Funke Mediengruppe vorliegt, können sich fast zwei Drittel der Deutschen vorstellen, ein Fahrzeug eines chinesischen Anbieters zu kaufen. Bei Elektroautos liegt dieser Wert mit 80 Prozent sogar noch höher. Die Umfrage wurde im Juli von der ADAC Markt- und Meinungsforschung durchgeführt und umfasste 1.079 volljährige Autofahrer in Deutschland.

Autos aus China kommen bei jungen Käufern besonders gut an

Ein genauerer Blick auf die Umfrageergebnisse zeigt, dass vor allem jüngere Autofahrer weniger Vorbehalte gegenüber chinesischen Marken haben. 74 Prozent der 30- bis 39-Jährigen und 72 Prozent der 18- bis 29-Jährigen könnten sich den Kauf eines Autos eines chinesischen Herstellers vorstellen. Bei den über 70-Jährigen liegt die Bereitschaft mit nur 31 Prozent deutlich niedriger.

Ein BYD Tang.
Immer mehr Deutsche können sich vorstellen, ein Elektroauto eines chinesischen Herstellers zu fahren. © BYD

Die Hauptgründe für den Kauf eines chinesischen Autos sind der günstige Preis (83 Prozent), gefolgt von innovativer Technologie (55 Prozent) und ansprechendem Design (37 Prozent). Der ADAC weist darauf hin, dass „chinesische Fahrzeuge nach Listenpreis ausstattungsbereinigt tatsächlich meist günstiger sind als Pkw europäischer Hersteller“. Dennoch bestehen Unsicherheiten hinsichtlich der Restwerte und Werkstattkosten.

Studie zeigt Vorbehalte gegenüber chinesischen Autobauern

Trotz der wachsenden Akzeptanz gibt es auch Vorbehalte. Bedenken hinsichtlich des Werkstatt- und Händlernetzes (40 Prozent), der Qualität (39 Prozent) und des Datenschutzes (26 Prozent) sind weit verbreitet. Der ADAC hebt hervor, dass Unsicherheiten bei der Ersatzteilversorgung bestehen, insbesondere bei neuen, kleineren Marken.

Qualitativ sind die Autos aus Fernost aber längst auf Augenhöhe mit den Modellen der europäischen Hersteller. Zu diesem Ergebnis kam der ADAC bereits im April. Doch bei den Zulassungszahlen hinken BYD, Nio, MG und Co. in Deutschland immer noch hinterher – trotz der steigenden Akzeptanz. 2023 lag der Marktanteil in Europa bei gerade einmal 1,18 Prozent. Bei Elektroautos legten die chinesischen Hersteller zuletzt aber um knapp 48 Prozent zu, wie die Tagesschau berichtet.

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Die EU-Kommission betrachtet die Expansion chinesischer Hersteller als Bedrohung für europäische Unternehmen und plant Strafzölle auf Elektroautos aus China. Der Vorwurf: Die Autoindustrie werde massiv subventioniert und somit werde ein unfairer Wettbewerb geschaffen. Die inzwischen beschlossenen Strafzölle treffen aber auch nahezu alle europäischen Hersteller, die in China produzieren. So schlug etwa Cupra bereits Alarm und warnte vor den finanziellen Folgen.

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