Demokraten-Parteitag schmälert Harris-Hype: Plötzlich wittert Trump wieder Morgenluft
Trotz starker Unterstützung für Kamala Harris zeigen Umfragen einen unerwarteten Aufschwung für Donald Trump. Die US-Wahl 2024 verspricht Spannung.
Washington, D.C. – Die US-Wahl 2024 nimmt immer mehr an Fahrt auf. Mit dem Umschwenken der Demokraten auf Kamala Harris schien das Momentum zuletzt auf blauer Seite, selbst in den Swing States machte sich das Trump-Lager zuletzt Sorgen. Und jetzt, wo selbst die charismatischen Obamas Donald Trump auf dem Demokraten-Parteitag in Chicago attackieren und Harris den Rücken stärken, wittert Trump in neuen Umfragen plötzlich wieder Morgenluft. Ein Vorgeschmack auf die kommenden Monate?
Siegeschancen von Donald Trump bei US-Wahl 2024: Buchmacher sehen Ex-Präsident aktuell vor Harris
Einem Newsweek-Bericht zufolge sitzt die Chancen von Donald Trump, im kommenden November zum zweiten Mal US-Präsident zu werden, bei den Buchmachern wieder gestiegen. Demnach sah die Prognoseplattform Polymarket am Dienstagabend – noch während der zweite Abend des Demokraten-Parteitags lief – Donald Trump leicht vor seiner Konkurrentin Kamala Harris. So sahen die Buchmacher Trump bei 50 und Harris bei 48 Prozent. Der Unterschied mag gering erscheinen, doch nur 24 Stunden seien die Zahlen noch umgekehrt gewesen, berichtet Newsweek.
Schaut man sich den Graphen zur US-Wahl 2024 am Mittwoch (21. August, Stand: 16.15 Uhr) an, ist Trumps Vorsprung sogar noch weiter gewachsen. Inzwischen liegt der Ex-Präsident 5 Prozentpunkte vor der amtierenden Vizepräsidentin. Harris hingegen wurden am 15. August die besten Chancen zugeschrieben, als sie mit 54 zu 44 Prozent vor Trump führte. Ein weiteres US-Wettportal sah die Quoten allerdings ausgeglichen.

Kamala Harris gegen Donald Trump: Umfragen zur US-Wahl zeichnen enges Rennen
Seriöse Umfragen zur US-Wahl 2024 sprechen allerdings größtenteils weiterhin für Kamala Harris. Der Durchschnitt der von der Meinungsforschungs-Website FiveThirtyEight zusammengestellten Umfragen zeigt, dass Harris am Mittwochnachmittag um 2,8 Punkte vor Trump liegt. Sogar in den umkämpften Swing States kann Harris derzeit auftrumpfen: sowohl in Arizona (0,7 Punkte) als auch in Pennsylvania (1,3 Punkte) und Michigan (2,8 Punkte) sowie Wisconsin (3,2 Punkte) liegt die 59-Jährige vor dem 78-Jährigen.
Donald Trump führt hingegen in sonst eher roten Staaten Georgia (1,2 Prozent) und North Carolina (0,2 Prozent) – wenn auch nur knapp. In den meisten Bundesstaaten herrschen klare Mehrheitsverhältnisse; während Trump also etwa in den traditionell liberalen Staaten Kalifornien oder New York keinerlei Chance hat, ist Harris beispielsweise in den stark konservativen Staaten Alabama oder Kentucky chancenlos. Ausgeglichen ist das Rennen unter anderem in Nevada. Die US-Umfragen zeigen: es wird ein spannender Kampf, ehe es am 5. November an die Wahlurne geht.
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US-Wahl 2024: Harris sollte sich Clintons einstige Umfragewerte vor Augen führen
Auf dem Parteitag der Demokraten warnte Ex-Präsident Barack Obama vor zu viel Begeisterung für Kamala Harris, da es dennoch ein enges Rennen mit Donald Trump bleibe. Solche Warnungen werden durch die Umfragen gestützt. Zwar zeigen sie, dass sich seit dem Rückzug von Präsident Joe Biden aus dem Präsidentschaftsrennen und dem Nachrücken von Harris die Dynamik des Wahlkampfs verändert hat. Die Vizepräsidentin reitet auf einer Zustimmungswelle, die sie in den landesweiten Werten aktuell vor Trump platziert. Allerdings ist dieser landesweite Vorsprung gering – und vor allem wird die US-Wahl nicht durch die landesweiten Ergebnisse entschieden, sondern durch die Ergebnisse in den einzelnen Bundesstaaten.
Auch ist das Schicksal der früheren Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton eine Warnung für Harris und die Demokraten: Clinton lag in den Umfragen vor der Wahl 2016 klar vorn, holte dann auch landesweit rund 2,9 Millionen Stimmen mehr als Trump – und verlor trotzdem, wegen ihrer Niederlage in den Ausschlag gebenden Schlüsselstaaten.
Nach den diversen Fehleinschätzungen der US-Demoskopen in den vergangenen Jahren ist allerdings auch bei der Betrachtung der diesjährigen Umfragen eine gesunde Portion Skepsis angebracht. Das Misstrauen gegenüber dem demoskopischen Harris-Hoch schürt allerdings auch das Trump-Lager, das die als „Kamalamania“ bezeichnete Euphorie um die Kandidatin kleinzureden versucht. Die Medien setzten „falsche Umfragen“ gegen die Republikaner ein, behauptete Trumps Vizepräsidentschaftskandidat J.D. Vance im rechtsgerichteten Sender Fox News. (nak mit AFP)