Nach F-16-Kampfjets: Ukraine erhält neue Unterstützung gegen Putins Luftangriffe

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Nach F-16-Kampfjets kann die Ukraine nun mit Radarsystemen aus den Niederlanden rechnen (Montage) © IMAGO / Eibner, IMAGO / SNA

Neue Ukraine-Waffenhilfe: Ein Nato-Land kündigt den Kauf von Radarsystemen an. Neben den gelieferten F-16 sollen sie die Luftverteidigung unterstützen.

Den Haag – Nach der Lieferung der ersten F-16-Kampfjets an die Ukraine erhält Kiew offenbar weitere signifikante Waffenhilfe aus einem Nato-Staat im Kampf gegen die Truppen von Wladimir Putin im Ukraine-Krieg. Wie das niederländische Verteidigungsministerium am 21. August bekannt gab, wird das Nato-Mitglied 51 mobile Radarsysteme zur Erkennung von Drohnen für die Ukraine kaufen.

Nach Lieferung der F-16-Kampfjets an die Ukraine: Neue Waffenhilfe kommt aus der Niederlande

Im vergangenen Monat hatte die Lieferung der ersten F-16-Kampfjets in der Ukraine für große Freude und in der Welt für breite Aufmerksamkeit gesorgt. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die Ankunft der Kampfflugzeuge, die die Überlegenheit der russischen Luftwaffe zumindest etwas abschwächen sollen, bestätigt. Nun soll ein weiterer wichtiger Baustein aus den Niederlanden hinzukommen, die zusammen mit Dänemark, Norwegen und den USA den harten Kern der F-16-Kampfjet-Koalition bilden, um Russlands Luftangriffe einzuschränken.

Ruben Brekelmans, der niederländische Verteidigungsminister, sagte in der Erklärung des Ministeriums, dass die Systeme die „ukrainische Luftverteidigung angesichts der täglichen Drohnenangriffe Russlands stärken“ würden. Das niederländische Verteidigungsministerium unterzeichnete am selben Tag einen Vertrag mit dem in Den Haag ansässigen Unternehmen Robin Radar Systems über den Kauf der Systeme.

Nach Einsatz der F-16-Kampfjets im Ukraine-Krieg: Neue Drohnenabwehrsysteme sollen noch 2024 kommen

Während die ersten F-16-Kampfjets bereits im Ukraine-Krieg im Einsatz gewesen seien und weitere Lieferungen der Kampfjets aus verschiedenen Nato-Staaten ihren Weg in die Ukraine finden sollen, kann Kiew mit der Lieferung der neuen Drohnenabwehrsysteme ebenfalls im Jahr 2024 rechnen, hieß es in der Erklärung weiter.

Diese werden auch dringend benötigt. Nach Stand vom 20. August haben die Truppen von Wladimir Putin seit Beginn des Angriffskriegs in der Ukraine fast 14.000 Angriffsdrohnen eingesetzt, verwies der Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte Oleksandr Syrskyi auf offizielle Zahlen.

Neue Waffenhilfe: Radarsysteme sind ebenso keine Wunderwaffe für die Ukraine wie die F-16-Kampfjets

Auch wenn die mobilen Radarsysteme ebenso keine Wunderwaffe wie die F-16-Kampfjets im Ukraine-Krieg sind, könnten sie dennoch einen signifikanten Teil zur Luftverteidigung beitragen. Schließlich sind die Systeme in der Lage, kleine Drohnen aufzuspüren und sie von Vögeln zu unterscheiden.

„Da das Erkennungssystem mobil ist, ist es für den Feind schwieriger, das Radar zu finden und somit auch schwieriger, es zu neutralisieren. Dadurch ist es möglich, gegnerische Drohnen kontinuierlich aufzuspüren und anschließend zu zerstören“, erklärte das Ministerium in der Erklärung die Vorzüge der neuen Waffenhilfe im Kampf gegen Russland.

Radarsysteme aus den Niederlanden könnten wichtige Rolle für die ukrainische Luftabwehr spielen

Während „taktische Luftschläge“ Russlands Truppen mit Gleitbomben ausschalten, spielen Drohnen auch für die Ukraine eine wichtige strategische Rolle bei der Verteidigung und im Angriff. Putins Truppen setzen hingegen vor allem auf die Offensive und nutzen im Krieg in der Ukraine verschiedene Drohnenmodelle. Diese haben die Kapazitäten, Ziele sowohl auf dem Schlachtfeld als auch fernab der Frontlinie anzugreifen, wie etwa die Energieinfrastruktur in der Zentral- und Westukraine. Daher könnten die neuen Radarsysteme nicht nur eine „Wippe“ wie die F-16-Kampfjets gegen Putin sein, sondern womöglich einen gewichtigen Unterschied für die ukrainische Luftabwehr ausmachen.

Die Niederlande sind seit 2022 bekennender Unterstützer Kiews. Das Land schloss sich der Drohnenkoalition an und sagte unlängst zu, 20 Millionen Euro für den Kauf von First-Person-View-Drohnen (FPV) für die Ukraine bereitzustellen.

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