Kriegsschiffe aus Russland in der Karibik: USA verlegen Atom-U-Boot nach Kuba
Eine russische Flotte erreicht Kuba. Die USA zeigen sich gelassen. Trotzdem werden eigene Schiffe in die Region entsandt, darunter ein Atom-U-Boot.
Washington, D.C. – Als Antwort auf die Ankunft einer Einsatzgruppe der russischen Marine in der Karibik haben die USA ihre Marinepräsenz in der Region verstärkt. Unter anderem wurde ein U-Boot der US-Marine in die Gewässer vor Kuba verlegt. Frankreich und Kanada beteiligen sich ebenfalls an der Überwachungsmission.

Das US Southern Command hat mitgeteilt, dass die USS Helena, ein nuklear angetriebenes Unterseeboot, am Donnerstag (13. Juni) in die Gewässer in der Nähe eines US-Stützpunkts auf Kuba eingelaufen sei. Die Meldung erfolgte nur einen Tag, nachdem eine russische Fregatte, ein nuklear angetriebenes U-Boot, ein Öltanker und ein Rettungsschlepper nach Übungen im Atlantischen Ozean in die Bucht von Havanna eingelaufen waren. Fachleuten zufolge war dies eine Reaktion auf die Erlaubnis eines begrenzen Einsatzes von US-Waffen gegen Ziele auf russischem Boden im Ukraine-Krieg. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte zuvor „asymmetrische Mittel“ angekündigt.
Reaktion auf Putins Kriegsschiff-Flotte: Atom-U-Boot der USA vor Kuba vor Anker
Bei der Verlegung des US-U-Boots handelt es sich laut einem Post auf X um einen „routinemäßigen Hafenbesuch in Guantánamo Bay, Kuba“. Die USS Helena durchquere „das geografische Zuständigkeitsgebiet des U.S. Southern Command im Rahmen seiner globalen maritimen Sicherheits- und nationalen Verteidigungsmission“. Sowohl der Standort, als auch die Durchfahrt des Schiffes seien zuvor geplant gewesen.
Am 12. Juni war eine russische Einsatzgruppe zu einem fünftägigen Hafenbesuch in Havanna eingetroffen, wie lokale Medien berichteten. Russland will mit dem Lenkwaffen-U-Boot ‚Kazan‘, der Lenkwaffen-Fregatte ‚Admiral Gorschkow‘, dem Bergungsschlepper ‚Nikolai Tschiker‘ und dem Tankschiff ‚Âkademik Paschin‘ weitere Luft- und Seeübungen in der Region abhalten. Das teilten russische Militärs mit.
Russland übt „Einsatz von hochpräzisen Raketenwaffen“ – USA zeigen sich trotzdem gelassen
Auch vor dem Eintreffen in Kuba waren offenbar schon Truppenübungen abgehalten worden. Man habe „die Besatzungen der Fregatte und des atomgetriebenen U-Boots den Einsatz von hochpräzisen Raketenwaffen mithilfe von Computermodellen gegen Seeziele“ üben lassen, sagte der russische Marinechef Alexander Moissejew laut Euronews.
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Das Pentagon zeigte sich betont gelassen. „Das ist keine Überraschung. Wir haben diese Art von Hafenanläufen schon früher gesehen“, so Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh. „Wir nehmen das natürlich ernst, aber diese Übungen stellen keine Bedrohung für die Vereinigten Staaten dar“. Die Übungen fänden in internationalen Gewässern statt, und US-Beamte gingen davon aus, dass die russischen Schiffe den Sommer über in der Region bleiben und möglicherweise auch in Venezuela Station machen werden, so Singh weiter.
USA überwachen Verhalten der Kriegsflotte aus Russland in der Karibik
Eine Reaktion blieb trotzdem nicht aus. „Die USA antworten auf den Aufruf, indem sie ihre Marinepräsenz im gesamten Gebiet erhöhen und ihre Teilnahme an Übungen und Operationen mit Verbündeten und Partnern verstärken“, hieß es in einer Erklärung der US-Marine. So wolle man „ein verantwortungsvolles Verhalten aller“ fördern. Man werde „routinemäßige Operationen im gesamten Atlantik“ durchführen und „auch weiterhin aus einer Position der Stärke heraus operieren und handeln“. Man habe die Fahrt der russischen Schiffe in internationalen Gewässern in „Übereinstimmung mit dem Standardverfahren“ überwacht.
Am 11. Juni hatten die USA drei Lenkwaffenzerstörer entsandt, die von einer Fregatte der französischen Marine und einem kanadischen Kriegsschiff unterstützt wurden. Das berichtete U.S. Naval Institute News. Kanadische und US-amerikanische U-Boot-Abwehrflugzeuge hätten die Durchfahrt der russischen Schiffe im Blick behalten, hieß es weiter. (tpn)