Bei der Wahl 2026 tritt Thomas von Sarnowski für die Grünen und Christoph Birghan von der AfD gegen den amtierenden Landrat im Landkreis Ebersberg an.
Landrat Robert Niedergesäß (CSU) wird es bei der Kommunalwahl im März 2026 mit mindestens zwei Gegenkandidaten zu tun bekommen. Sowohl die Grünen als auch die zumindest in Teilen gesichert rechtsextremistische AfD haben jetzt Bewerber für den Posten im Landratsamt nominiert. Für die Grünen tritt Thomas von Sarnowski (37) aus Ebersberg an, für die AfD Christoph Birghan (55) aus Steinhöring. Das teilten die beiden Parteien jetzt mit.
Der Patentanwalt Birghan, der seit der Bundestagswahl 2025 für die Landkreise Traunstein und Berchtesgadener Land im Bundestag sitzt, erklärte nach seiner Nominierung gegenüber der Presse, der amtierende Landrat Niedergesäß habe mit „exorbitanten Steuergeldverschwendungen und Rechtsbrüchen“ auf sich aufmerksam gemacht. Die Bürger im Landkreis Ebersberg verdienten einen Landrat, der ihre Interessen ehrlich vertrete. „Ich freue mich auf den Wahlkampf mit unseren angehenden Kreisräten und ein starkes Ergebnis bei der Kommunalwahl 2026.“
AfD nennt Namen der Kandidaten nicht
Wer neben Birghan die 19 weiteren Kandidaten auf der AfD-Kreistagsliste sind, verriet der Steinhöringer nicht. Eine entsprechende Nachfrage der Redaktion blieb bis Redaktionsschluss unbeantwortet, ebenso wie die Nachfragen nach dem Ort der Nominierungsversammlung und ob diese öffentlich oder nicht-öffentlich stattgefunden habe. Birghan ließ lediglich verlauten, dass 19 Kandidaten hätten gewonnen werden können, „die unterschiedliche berufliche Hintergründe, Lebenserfahrungen und kommunalpolitische Schwerpunktsetzungen mitbringen“. Die Liste umfasse sowohl erfahrene Kommunalpolitiker als auch neue, engagierte Kandidaten.
Grüne nominieren Sarnowski in Markt Schwaben
Die Grünen nominierten ihren Kandidaten Sarnowski in Markt Schwaben. Der Ebersberger, der im Kreistag sitzt, war Chef des Grünen-Landesverbands Bayern und arbeitet heute als Leiter der Unternehmenskommunikation beim Energieversorger Lechwerke. Er war zweimal (2018 und 2023) bei seiner Kandidatur für den bayerischen Landtag knapp gescheitert. Bei der Nominierungsversammlung wurde er mit 98 Prozent Zustimmung und ohne Gegenstimme zum Landratskandidaten gewählt.
„Ich stehe mit Herz, wirtschaftlichem Sachverstand und Leitungserfahrung dafür, dass unser Landkreis Ebersberg so lebenswert bleibt, wie wir ihn lieben. Busse und Bahnen, die fahren. Schulen, die halten. Landschaft, die nicht zubetoniert wird. Wirtschaft, die wächst. Finanzen, die nachhaltig sind. Kultur, die verbindet. Lasst es uns anpacken!“, wird Sarnowski nach der Nominierungsversammlung auf der Internetseite des grünen Kreisverbands zitiert.
Wie Birghan greift auch Sarnowski den Umgang von Amtsinhaber Robert Niedergesäß mit Steuergeld an: „1,8 Millionen Euro Steuergelder ohne Befugnis für ungewinnbare Gerichtsprozesse und eine völlig unnütze Software ausgeben – und null Konsequenzen? Wer Fehler macht, muss Verantwortung tragen. Denn sonst leidet das Vertrauen in die Demokratie.“ Die Grünen hatten im Kreistag mit einer Anfrage die Steuermittel-Verschwendung aufgedeckt