US-Wahl: Die verrückte Geschichte der Präsidentschaftswahlen

  1. Startseite
  2. Politik

Kommentare

Schon vor Donald Trump ging es bei US-Wahlen hoch her. © Kamil Krzaczynski/AFP

Die Kuriositäten des Wahlsystems in den USA: von knappen Siegen und unbeliebten Präsidenten – ein kurzer Überblick vor der US-Wahl im November.

Washington, D.C. – Donald Trump ist eine vorbildlose Katastrophe für die Demokratie? Manchmal hilft ein Blick in die Geschichte, um aktuelle Geschehnisse richtig einordnen zu können. Vor der US-Wahl 2024 im November haben wir für Sie einige der skurrilsten Ereignisse bei US-Präsidentschaftswahlen zusammengestellt.

US-Wahl: Was Trump und Jackson miteinander verbindet

Ein Mob versucht sich Einlass in das Weiße Haus zu verschaffen. Nein, nicht der Sturm auf das Kapitol am 6. Januar, aufgeputscht durch Ansprachen von Donald Trump, steht hier als erster Eintrag in den Geschichtsbüchern. Am 4. März 1829 feiern so die aufgeheizten Anhänger des siebten US-Präsidenten Andrew Jackson den Sieg des Demokraten.

Hatten zuvor stets Mitglieder der Ostküsten-Eliten die Präsidenten gestellt, stammte Jackson aus ärmlichen Verhältnissen. Mit einem „Kampf gegen die Eliten“ bringt er die Farmer, Handwerker und Arbeiter hinter sich. Donald Trump ließ in seiner Amtszeit ein Porträt von Jackson als Vorbild im Oval Office aufhängen – obwohl auf ihn maßgebliche Gesetze gegen die indigene Bevölkerung zurückgehen.

Wahlsystem der USA sorgt bei US-Wahlen stets für Verwirrung

Trump hatte 2016 weniger Stimmen (46,1 zu 48,2 Prozent) als Hillary Clinton. Er gewann aber die Wahl damals, weil er im Electoral College, der Versammlung der Wahlleute, mit 56,5 zu 42,2 Prozent die Mehrheit hatte.

Diese Besonderheit im US-Wahlrecht führt bis heute zu Verwirrung. Schon 1876 musste die Wahl von Rutherford Hayes mit einer Stimme für die Republikaner entschieden werden. Auch George Bush siegte im Jahr 2000 nur knapp mit 50,4 Prozent. Am wenigsten Stimmen hatte bislang John Quincy Adams im Jahr 1824 erzielt, der in einem Vier-Parteien-Streit mit 32,2 Prozent gewinnen konnte.

Es wird spannend im US-Wahlkampf

Seien Sie bestens informiert mit unserem kostenlosen US-Wahl-Newsletter. Beiträge unserer renommierten Partner, wie der Washington Post, liefern Ihnen die US-Perspektive. Übersetzt in deutscher Sprache. Hier geht’s zum Abo des US-Wahl-Kompakt-Newsletters.

Andrew Johnson – unbeliebter als Donald Trump?

Den Spitzenplatz in der Liste der unbeliebtesten US-Präsidenten hatte übrigens vor Donald Trump unangefochten der einzige Bewerber ohne Schulbildung: Andrew Johnson. Der Schneider aus Tennessee wurde ernannt, nachdem 1865 Abraham Lincoln ermordet worden war und Johnson als Vizepräsident übernehmen musste. Der schlechte Ruf Johnsons begann, als er bei der Amtseinführung von Lincoln völlig betrunken war und kaum noch reden konnte – es aber dennoch tat. (Thomas Kaspar)

Auch interessant

Kommentare