Alle sollen alles verstehen - Italienische Gemeinde in der Toskana will englische Wörter verbieten

Mario Agnelli, Mitglied der rechten Regierungspartei Lega und Bürgermeister der toskanischen Gemeinde Castiglion Fiorentino, will nur noch auf Italienisch kommunizieren. Er will so die „nationale Identität" bewahren.

„Englische Wörter sind in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen und leider behindert ihr Missbrauch manchmal eine korrekte Kommunikation, vor allem mit den schwächeren Teilen der Bevölkerung, wie etwa älteren Menschen“, zitiert ihn „Südtirol News“.

Italienische Gemeinde verbietet Englisch: „Wichtig, dass die Worte von allen verstanden werden“

Es geht darum, das Recht der Bürger zu verteidigen, alle Mitteilungen und Informationen der öffentlichen Verwaltung in italienischer Sprache zu erhalten. 

Paolo D’Achille, Präsident der Accademia della Crusca, einer Sprachgesellschaft, die seit dem 16. Jahrhundert das Studium und die Pflege der italienischen Sprache fördert, unterstützt laut „Südtirol News“ die Initiative. „Es ist wichtig, dass die Worte von allen verstanden werden.  Deshalb sind Initiativen zum Schutz unserer Sprache zu begrüßen“. 

Bürgermeister in Italien erlässt Krankheitsverbot für seine Gemeindebewohner

In einem anderen italienischen Dorf wurde kürzlich das Krankwerden verboten. In einem außergewöhnlichen Schritt untersagte der Bürgermeister von Belcastro, einer kleinen süditalienischen Gemeinde in Kalabrien mit rund 1300 Einwohnern, das Kranksein. Antonio Torchia, der Bürgermeister des Dorfes, führte diese außergewöhnliche Maßnahme ein, da es in Belcastro keinen Arzt mehr gebe und die Gesundheitsversorgung daher nicht mehr gewährleistet sei. Der nächste medizinische Notdienst ist 45 Kilometer entfernt.

Torchia veröffentlichte eine Anordnung, die die Einwohner auffordert, „jede Krankheit zu vermeiden, die einen medizinischen Eingriff erfordert, insbesondere in Notfällen, und sich so viel wie möglich auszuruhen.“ Diese ungewöhnliche Aufforderung richtet sich vor allem an die älteren Bewohner, die mehr als die Hälfte der Dorfbevölkerung ausmachen.