Jeder dritte Tesla-Kunde könnte wegen Elon Musk die Marke wechseln
Investoren sehen die Sache anders
Dass sich Musk für die AfD engagiert, die sich zugleich für den Verbrenner einsetzt, störe Aktionäre dagegen laut Analyst Pieper kaum. „Investoren sind große Opportunisten. Viele von denen dürften sich sagen: Nach einigen Jahren Energiewende und Green Deals werden die Uhren jetzt eben wieder zurückgedreht“, so Pieper zur „Auto Motor & Sport“. Investoren seien eher konservativ und könnten denken: "Im Grunde ist es richtig, dass ein paar Themen für ein paar Jahre etwas radikaler geändert werden, etwa Migration oder Sozialsysteme.“
Tatsächlich glaubt Elon Musk weiter an die Überlegenheit der Emobilität, hat sich aber - im Gegensatz zur EU-Kommission, die ihn besonders heftig kritisiert - nie für ein Verbrenner-Verbot ausgesprochen. Zudem hält Musk es für illusorisch, dass der Ausstieg aus fossilen Brennstoffen so schnell möglich ist, wie das zum Beispiel der deutschen Regierung vorschwebt. In seinem kürzliche gestreamten Gespräch mit AfD-Chefin Alice Weidel betonte Musk die Bedeutung der Kernenergie sowie der Solarenergie. In beiden Systemen sieht Musk die Zukunft der Energieversorgung, wobei auch Batteriespeicher eine wichtige Rolle spielen würden.
Tesla-Verkaufszahlen schlecht
Auch ohne einen möglichen Image-Verlust bei einem Teil seiner Kundschaft hat Tesla mit zuletzt schwindenden Verkaufszahlen zu kämpfen. Das betrifft perspektivisch auch die Arbeitsplätze in Deutschland, wo Tesla mit viel staatlichen Subventionen eine Fabrik bei Berlin aufgebaut hat. Auch auf dem für Tesla viel wichtigeren Markt China läuft es derzeit schlecht - vor allem wegen der großen Konkurrenz einheimischer Elektro-Hersteller, die auch VW, Mercedes und Co. massiv Marktanteile abnehmen.
Ob die Flaute lang anhält, bleibt abzuwarten. So setzt Tesla große Hoffnungen in das neue Model Y ( mehr dazu lesen Sie hier ). Das bisherige Modell war, auch in Deutschland, sehr erfolgreich und das meistverkaufte E-Auto. 2024 brach der deutsche Tesla-Absatz allerdings um rund 40 Prozent ein. Mit dem runderneuerten Modell, das neben technischen Verbesserungen auch ein stark geändertes Design aufweist, könnten die Verkaufszahlen aber auch schnell wieder steigen. Obwohl die Konkurrenz von BMW, VW, Hyundai oder BYD schnell aufholt, gelten Tesla-Modelle nach wie vor in einigen Aspekten als Benchmark der E-Auto-Technik.