Boom der vergangenen Jahre ist vorbei - Gebrauchte Teslas sind Ladenhüter – Händler verkauft sie 15.000 Euro unter Wert

Der Düsseldorfer Händler „B&K Sportwagen“ wird seine angekauften Fahrzeuge meist schnell wieder los. Nur selten stehen die Autos länger als zehn Wochen bei ihm. Es gibt jedoch eine Marke, bei der aktuell absolute Flaute herrscht: Tesla. Um die E-Autos endlich loszuwerden, hat er nun den Preis aller Modelle reduziert. Sobald die Teslas verkauft sind, wird es in Zukunft bei B&K Sportwagen keine Gebrauchten des Herstellers mehr geben. Dabei sah es noch vor einigen Jahren ganz anders aus. 2022 boomte der Verkauf von gebrauchten Teslas. Insgesamt verkaufte er damals 40 Stück in einem Jahr. Doch mit dem derzeit schlechten Tesla-Geschäft ist der Sportwagenhändler nicht allein. Die Rheinische Post hat zudem bei anderen Händlern nachgehorcht. Auch dort läuft der Verkauf nur schleppend.

Großes Minusgeschäft für Gebrauchtwagenhändler – 15.000 Euro Verlust mit einem Auto

Das schlechte Geschäft geht so weit, dass B&K Sportwagen die Teslas zu einem lächerlich niedrigen Preis anbieten muss. Der Händler hat zuletzt ein Tesla Model S , Baujahr 2017, mit einem Kilometerstand von 40.000 Kilometern von 50.000 Euro auf 40.000 Euro reduziert. Neu kostet der Wagen 150.000 Euro. Noch vor einigen Jahren wäre er das Fahrzeug für rund 90.000 Euro losgeworden.

Beim Autohaus Pewe in Benrath sieht die Lage ebenfalls schlecht aus. Die einzige Lösung: die Gebrauchtwagen deutlich unter Preis verkaufen. So machte der Händler bei einem jüngsten Verkauf 15.000 Euro Verlust. Weitere E-Autos des amerikanischen Herstellers wird er in Zukunft nicht mehr ankaufen. Ein anderer ist über das miserable Geschäft sogar richtig verärgert. Auf Nachfrage der „Rheinischen Post“ erklärte er am Telefon: „Wir wollen mit dem Scheiß nichts zu tun haben. Der steht schon mehr als sechs Monate rum.“

Auch Flottenbetreiber schmeißen Tesla raus

Doch nicht nur Autohändler, sondern genauso Taxiunternehmen kehren dem E-Auto-Hersteller langsam den Rücken. Im Dezember 2019 stellte Erol Norman sein Unternehmen auf Stromer um und hatte als größtes E-Taxi-Unternehmen in Deutschland auch zahlreiche Teslas in seiner Flotte. Mittlerweile ist Norman wieder zu den Verbrennern gewechselt. Denn die Teslas haben laut ihm eine zu geringe Reichweite, zu lange Ladezeiten und einen schlechten Service. Der Autovermieter Hertz hat darüber kürzlich Aufsehen erregt, weil er gebrauchte Teslas verkaufte, die die Interessenten umgerechnet bloß rund 12.000 Euro kosten.

Von Vanessa Finkler