Trump feuert live gegen Harris: Online-Tiraden zur Rede auf dem Parteitag – „Spricht sie über mich?“

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Donald Trump attackiert Kamala Harris live im „Faktencheck“ auf Truth Social. © Jim Watson/AFP

Donald Trump lässt seiner Wut freien Lauf. Auf seiner Online-Plattform Truth Social attackiert er Kamala Harris unerbittlich.

Chicago – Donald Trump ließ seiner Wut freien Lauf. Er feuerte eine Salve nach der anderen ab, live und voller Zorn. Sein Ziel auf der Online-Plattform Truth Social war seine Gegnerin bei der US-Wahl 2024 im November: Kamala Harris. Ihre Rede auf dem Parteitag der Demokraten konnte Trump nicht unkommentiert lassen.

Bereits vor der Rede von Harris hatte Trump einen „Faktencheck“ in Aussicht gestellt. Doch in seinen Beiträgen war davon wenig zu finden. Stattdessen startete er mit einer verwirrenden Kritik an Harris‘ Reaktion auf den dreiminütigen Applaus des Publikums vor ihrer Rede. „Zu viele ‚Dankeschöns‘, zu schnell gesprochen, was ist mit ihr los?“, fragte er. Aus heiterem Himmel stellte er dann die Frage: „WO IST HUNTER?“

Aber damit nicht genug: Eine Minute später stellte Trump die Frage, warum der demokratische Vizekandidat Tim Walz eigentlich als „Coach“ bezeichnet werde, er sei doch nur ein „ASSISTENZ-Trainer“ einer Highschool-Footballmannschaft gewesen. An einer Stelle schien er verärgert zu reagieren: „SPRICHT SIE ÜBER MICH?“, fragte sich Trump – nur um das Thema ebenso schnell wieder fallen zu lassen. Er ging nicht weiter darauf ein.

Trump wirft Harris vor US-Wahl 2024 Jammern und Untätigkeit vor

Sonst handelte es sich bei Trumps Beiträgen um eine Sammlung altbekannter Tiraden. So warf er seiner demokratischen Gegnerin vor, nichts zu tun und nur zu jammern. „Sie hat dreieinhalb Jahre lang nichts anderes getan als zu reden, und genau das tut sie heute Abend, sie beschwert sich über alles, aber tut nichts!“, schrieb er über Harris.

Trump forderte Harris auf, das Reden einzustellen und nach Washington zurückzukehren, um sich um die Probleme zu kümmern, über die sie sich beschwere. Er behauptete, die Demokratin habe Amerika in eine scheiternde Nation verwandelt. Und er fügte hinzu: „Keine konkreten Programme, NUR GEREDET, KEINE TATEN – Warum hat sie es nicht schon vor dreieinhalb Jahren getan?“

Vor US-Wahl 2024: Trump reagiert auf Vorwürfe von Harris

Trump reagierte auch live auf Vorwürfe, die Harris in ihrer Rede gegen ihn erhob. Sie kündigte an, das „kaputte Einwanderungssystem“ der USA nach der US-Wahl zu reformieren, nachdem ihr republikanischer Gegner eine entsprechende Initiative aus wahltaktischen Gründen blockiert hatte.

Trump, der schon vor ihrer Rede gegen Harris und Migranten gewettert hatte, behauptete, das Grenzgesetz hätte Millionen von Menschen die Einreise in die USA ermöglicht. „Es ist nur ein politischer Trick von ihr! Es legalisiert illegale Einwanderung und ist eine TOTALE KATASTROPHE, SCHWACH UND INEFFEKTIV!“ Und er fügte hinzu: „Sie hat über die Rechtsstaatlichkeit gesprochen, aber als Grenzzarin ließ sie 20 Millionen Menschen in unser Land, viele von ihnen Kriminelle, die unser Volk VERSTÜMMELN und TÖTEN!“

Trump und andere führende Republikaner haben Harris wiederholt als gescheiterte „Grenzzarin“ („Border czar“) bezeichnet, um sie für die Lage an der Grenze zu Mexiko verantwortlich zu machen. Allerdings gibt es diesen Titel offiziell gar nicht. Im März 2021 beauftragte Biden seine Vizepräsidentin damit, die Ursachen der Migration von Guatemala, Honduras und El Salvador anzugehen.

Beim Thema Abtreibung reagiert Trump empört auf Vorwurf von Harris

Harris machte Trump auch für die Aufhebung des Urteils Roe v. Wade im Juni 2022 verantwortlich, das den bundesstaatlichen Schutz der Abtreibung beendete. Trump hat in der Vergangenheit damit geprahlt, dass er maßgeblich an der Aufhebung beteiligt gewesen sei. Während seiner Amtszeit ernannte er drei der sechs konservativen Richter, die derzeit am Supreme Court tätig sind.

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Trump reagierte empört: „Alle, Demokraten, Republikaner, Liberale und Konservative, wollten das Verfahren Roe v. Wade beenden und die Bundesstaaten individuell entscheiden lassen.“ Die Aussage war sachlich falsch, da zumindest die Demokraten schon lange einen landesweiten Schutz des Abtreibungsrechts befürworten. Erst im Juni hatte Präsident Biden eine Rückkehr zum entsprechenden Recht auf Abtreibung versprochen.

Trump wettert vor der US-Wahl 2024 über Harris

Doch Trump war noch nicht fertig. Auch er vertraue Frauen und werde sie schützen, schrieb er in Großbuchstaben, um dann wieder auf sein Lieblingsthema zurückzukommen. Harris werde das nicht tun. Und warum? Weil die Invasion an der Grenze das Leben von Frauen und die Familien sowie Arbeitsplätze von Afroamerikanern und Hispancis „ZERSTÖRT“.

Nach mehr als 40 Beiträgen kehrte dann wieder Ruhe auf Truth Social ein. Trump begab sich daraufhin zum TV-Sender Fox News, wo er seine Tirade noch einmal wortgetreu wiederholte. (cs)

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