SC Riessersee: Döner gegen den Angstgegner

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Angeschlagen: Robin Soudeks Einsatz am Wochenende steht auf der Kippe. © Peter Volk

SC Riessersee muss desaströse Bilanz gegen Heilbronn aufbessern. Auf drei Situationen wird es ankommen.

Das Rezept für ein Riesserseer Erfolgserlebnis ist ein kulinarisches. Nach der Einheit am Freitag versorgten Kapitän Thomas Schmid und Jan-Niklas Pietsch alle Eishockeyspieler mit Dönern. Dahinter steckt eine Tradition, die die Profis selbst eingeführt haben. „Immer zwei unterschiedliche Spieler besorgen Essen“, erzählt Trainer Hunor Marton. Auch Leberkäse und Weißwurst standen schon auf dem Speiseplan. „Hoffentlich hilft uns das gegen Heilbronn.“

Gegen kein anderes Team war der SC Riessersee in dieser Oberligasaison so chancenlos wie gegen die Heilbronner Falken. 1:8, 6:12, 2:7 – so lautet die schaurige Bilanz der Werdenfelser vor dem letzten Aufeinandertreffen an diesem Sonntag (16 Uhr). Der Angstgegner kommt zur Unzeit: Fünf Partien vor dem Ende der Saison benötigt der SCR im Kampf um den Einzug in die Playoffs jeden Zähler.

SCR muss die drei torgefährlichsten Stürmer der Liga in den Griff bekommen

Eine Runde Döner allein wird gegen den Tabellenführer nicht helfen. Gleich vier Akteure des Baden-Württembergischen Clubs zählen zu den torgefährlichsten Stürmern der Liga. Die Kanadier Nolan Ritchie (72 Punkte), Calder Anderson (71) sowie der Deutsche Robin Just (71) machen die Torjägerkanone heuer unter sich aus. „Sie sind ein schnelles Team und treffen gegen jede Mannschaft vier bis fünf Mal“, analysiert Marton. Seine Strategie klingt einfach, ist jedoch ob der Klasse des Gegners schwer umzusetzen. „Wir müssen die Geschwindigkeit aus ihrem Spiel herausnehmen.“

Auf drei Situationen kommt es für den Coach an. Punkt eins: Seine Riesserseer dürfen sich nicht zu tief vor den eigenen Kasten drängen lassen und somit die Heilbronner zu gefährlichen Abschlüssen einladen. „Sie sind gute Schlittschuhfahrer. Wir müssen alles reinhauen.“ Punkt zwei: wegbleiben von der Strafbank. Das Top-Team fackelt in Überzahl nicht lange, nutzt überragende 33,5 Prozent ihrer Versuche aus. Da kann selbst der SCR, der den zweitbesten Wert der Liga (28,3) aufweist, nicht mithalten. „Die Stürmer warten nur auf diese Momente“, warnt Marton. „Wir müssen physisch agieren, aber nur in den richtigen Momenten. Unnötige Stockschläge oder unnötiges Hacken können wir uns nicht erlauben.“ Punkt drei ist für den Coach gegen die beste Offensive der Liga selbstverständlich: „Wir müssen bei den Kontern höllisch aufpassen.“ Nur wenn seine Spieler alle drei Stärken des Kontrahenten im Keim ersticken, rechnet sich der Trainerstab etwas aus.

Zwei Anker in der Offensive wackeln

Doch ausgerechnet zwei seiner wichtigsten Akteure kämpfen gerade gegen eine Erkältung. Bereits am Dienstag gegen Peiting verließ Robin Soudek frühzeitig die Eisfläche, auch die Tage danach setzte Riessersees Top-Scorer mit dem Training aus. Zu ihm gesellte sich Marc Zajic. Bei beiden hofft Marton zwar auf einen Einsatz, schätzt die Chance sogar auf 90 Prozent ein, doch es könnte ein Wettlauf gegen die Zeit werden. Weiterhin fraglich ist Christoph Frankenberg nach seiner Schwellung am Handgelenk. Sicher fehlen wird Maximilian Merkl, der noch bei der U19-Nationalmannschaft im Einsatz ist.

Viele Fragezeichen, die vor allem eine Chance für den Nachwuchs bedeuten. Johannes Steinhübl und Marino Brlic haben gegen Peiting ihren Coach und die Zuschauer begeistert und werden auch gegen Heilbronn viele Minuten bekommen. Nach der Blamage gegen Bietigheim wollte Marton den Konkurrenzkampf anheizen. „Ich war neugierig, wer dem Druck standhalten kann.“ Er schmiss die Youngster ins kalte Wasser, und die Talente fingen sofort an zu schwimmen. „Sie haben meine Vorgaben super umgesetzt.“

Sollten sie genau wie das gesamte Team an diesem Wochenende überzeugen und endlich die Negativ-Serie gegen die Heilbronner Falken durchbrechen: Es dürfte klar sein, was künftig verstärkt auf dem SCR-Speiseplan steht.

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