Seit Juli: Hitzewelle sorgt in europäischem Land für tausende Tote
Spanien leidet seit Wochen unter extremen Temperaturen und gefährlichen Waldbränden. Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Hitze bereits tausende Menschenleben gefordert hat.
Madrid – Seit Wochen wüten schwere Waldbrände in Spanien, die Hitze macht dem Land zudem zu schaffen. Nach aktuellen Schätzungen von Wissenschaftlern sollen allein in den vergangenen Wochen tausende Menschen den hohen Temperaturen zum Opfer gefallen sein. Bereits im Juli seien mehr als 1000 Menschen durch die Hitze verstorben. Währenddessen kämpfen nun auch Einsatzkräfte aus Deutschland gegen die schweren Waldbrände.
Das öffentliche Gesundheitsinstitut Carlos III meldete am Dienstag, 19. August 2025, insgesamt 1149 Todesfälle, die der Hitzewelle zwischen dem 3. und dem 18. August zuzurechnen seien. Bereits im Juli sei die Zahl der Hitze-Toten sehr hoch gewesen, hier wird die Zahl auf 1060 Tote beziffert. Das sei ein Anstieg von 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das Institut verglich für seine Einschätzung der hitzebedingten Übersterblichkeit die Zahl der täglich gemeldeten Todesfälle mit historischen Vergleichsdaten, unter Berücksichtigung von Faktoren wie den extrem hohen Temperaturen.
Waldbrände wüten weiter: Bisher schlimmste Waldbrandsaison in Spanien
In dieser Woche zeichnet sich beim Wetter eine leichte Entspannung ab. In einigen Gebieten wird neben kühleren Temperaturen auch Regen erwartet. Seit Wochen hatte das Land mit Höchsttemperaturen von bis zu 45 Grad Celsius zu kämpfen.
Ganz anders sieht es bei den seit Tagen wütenden Waldbränden aus. Regierungschef Pedro Sánchez hatte am Dienstag darauf hingewiesen, dass die Gefahr noch nicht vorüber sei. In den nordwestlichen Provinzen Zamora und León sowie in der galicischen Provinz Ourense und der westlichen Provinz Cáceres, ebenso wie in der Region Extremadura an der Grenze zu Portugal, brennen seit einer Woche mehrere große Brände.
In der bisher schlimmsten Waldbrandsaison Spaniens sind seit Jahresbeginn laut dem europäischen Waldbrand-Informationssystem Effis bereits 373.000 Hektar Land verbrannt. Diese Fläche übersteigt alle bisherigen Jahreswerte. Vier Menschen kamen dabei ums Leben.
Schwere Waldbrände in Spanien: Einsatzkräfte aus Deutschland drei Tage unterwegs
Zur Bekämpfung der schlimmsten Waldbrände in Spanien seit Jahrzehnten bereiten sich auch deutsche Feuerwehrleute aus Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen im Westen des Landes auf ihren Einsatz vor. Kurz nach der Ankunft in Aldeanueva del Camino in der Region Extremadura begannen die insgesamt 67 Einsatzkräfte, ihr Camp aufzuschlagen. Dort ganz in der Nähe, in Jarilla, wütet einer der größten Waldbrände, bei dem bereits mindestens 15.000 Hektar verbrannten.
Gut drei Tage waren die Einsatzkräfte auf dem Weg. Sie seien „ganz froh, wenn wir endlich unsere Fähigkeiten hier einsetzen können“, sagte Frank Frenser, Pressesprecher der Feuerwehr Bonn und in Spanien mit im Einsatz, im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. 23 Fahrzeuge haben die Einsatzkräfte mit nach Spanien genommen. Es herrsche eine „gespannte Unruhe, aber auch Vorfreude auf den Einsatz“, sagt Frenser. Er weiß: Es wird keine einfache Aufgabe sein.