„Besonders ungewöhnliche“ Hitzewelle in Griechenland und der Türkei – Warnung für zahlreiche Urlaubsregionen

  1. Startseite
  2. Welt

KommentareDrucken

Das Urlaubsland Griechenland erwartet Temperaturen bis zu 45 Grad. Auch auf die Türkei kommt extreme Hitze zu. Sicherheitsmaßnahmen laufen an.

Athen – Die erste Hitzewelle 2024 erfasst Griechenland und die Türkei. Es ist nach Angaben von Meteorologen „außergewöhnlich“ für diese Jahreszeit. „Sehr warme Luftmassen“ aus Nordafrika lassen die Temperaturen in Griechenland in die Höhe schnellen. Die Hitzewelle beginnt am Dienstag (11. Juni) und hält bis zum Freitag (13. Juni) an, teilt der griechische Wetterdienst (EMY) mit. In Athen soll ein Katastrophenschutzplan die Folgen der Rekordhitze so gering wie möglich halten.

Erste Hitzewelle rollt auf Griechenland und Türkei zu

Die Schulen schließen oder der Unterricht fällt zeitweise aus. Der griechische Zivilschutz rät den Menschen dazu, sich nicht in der Sonne aufzuhalten, die Fensterläden zu schließen, ausreichend zu trinken und nur leicht zu essen. Die Maximalwerte steigen in weiten Teilen des Landes – Mittelgriechenland, der Halbinsel Peloponnes, den Kykladen oder Kreta – auf weit über 40 Grad.

Hitze-Hotspots in Griechenland

  • In Mittelgriechenland
  • Halbinsel Peloponnes
  • Kykladen
  • Kreta

In Athen laufen Sicherheitsmaßnahmen an

Die Hauptstadt Athen hat den Katastrophenschutzplan aktiviert. Es gibt eigens Räume zum Abkühlen. Eine 24-Stunden-Hotline wurde eingerichtet. Streetwork-Teams sind zu Fuß unterwegs, um Obdachlose vor den hohen Temperaturen zu schützen. Streunende Hunde und Katzen werden mit Wasser versorgt. Die Polizei überwacht mit Drohnen Waldgebiete und große Grünflächen im Stadtzentrum, heißt es. Die Angst vor einem Waldbrand ist groß.

Bis zu 45 Grad: Erste Hitzewelle 2024 erfasst Griechenland und die Türkei.
Bis zu 45 Grad: Erste Hitzewelle 2024 erfasst Griechenland und die Türkei. © Screenshot DWD

Waldbrand-Risiko in Griechenland „sehr hoch“

Auch im Herzen Griechenlands ist das Risiko eines Waldbrandes laut der griechischen Feuerwehr „sehr groß“. Allein in den vergangenen 24 Stunden seien 31 Waldbrände ausgebrochen, schreibt die Feuerwehr auf X. Aktuell versuchen Einsatzkräfte in Sparta einen Brand zu löschen. Er war am Dienstag ausgebrochen, berichtet protothema.gr.

Extreme Juni-Hitze in der Türkei – 12 Grad über Normalwert

Der türkische Wetterdienst warnte ebenfalls vor einer Hitzewelle im Westen des Landes am Dienstag und Mittwoch und Temperaturen bis zu 45 Grad. Das sind demnach etwa 12 Grad mehr als zu dieser Jahreszeit üblich. Die Bürger sollten sich zwischen 11 und 16 Uhr nicht im Freien aufhalten, das gelte insbesondere für Alte, Kinder und chronisch Kranke, informiert der Katastrophenschutz in Istanbul.

Düstere Prognose zu Hitzewellen in Griechenland

In Griechenland haben sich Hitzewellen Anfang Juni in den letzten Jahren verstärkt, berichtet das griechische Nachrichtenportal kathimerini.gr. Im 20. Jahrhundert traten Hitzewellen hauptsächlich im Juli und August auf.

Es gab jedoch Ausnahmen, wie eine Hitzewelle in Griechenland vom 24. bis zum 28. Juni 1982. Historisch gesehen war eine Hitzephase im Jahr 1916 mit Temperaturen von bis zu 45 Grad bemerkenswert: Vom 19. bis zum 23. Juni 1916 wurden damals Temperaturen von 43 bis zu 45 Grad in Zentralgriechenland, Thessalien und der Peloponnes verzeichnet.

„Die Hitzewellen im Juni sind besonders ungewöhnlich – zumindest bis vor kurzem – und wir können sie als ‚frühe‘ Hitzewellen charakterisieren“, zitiert kathimerini.gr Dimitra Fouda, Forschungsdirektorin am Institut für Umweltforschung und nachhaltige Entwicklung (IEPBA). Wissenschaftler gehen davon aus, dass Griechenland sich in Zukunft auf ungewöhnlich frühe Hitzewellen einstellen muss. Der Klimawandel spielt dabei eine Rolle.

Klarer Trend bei Hitzewellen – „Das hatten wir in den Modellen gesehen, jetzt sehen wir es in der Realität“

„Die Verlängerung des Zeitfensters für das Auftreten von Hitzewellen in unserem Land ist ein Aspekt und Ausdruck des allgemeinen Trends des Klimawandels“, sagte Professor Nikos Michalopoulos, Direktor des Umweltinstituts des Athener Observatoriums. „Das hatten wir in den Modellen gesehen, jetzt sehen wir es in der Realität.“

Einer Studie zufolge nehmen Hitzewellen in Griechenland zu und treten in Zukunft auch saisonal länger auf. Also, beginnen früher im Jahr und enden später. Laut den Berechnungen haben sich seit 1960 der Beginn der Hitzewellen pro Jahrzehnt um 2 bis 5 Tage auf einen früheren Zeitpunkt verschoben, das Ende um 2 bis 6 Tage.

Trotz Hitzewellen, Waldbränden und Erdbeben ist die Liebe zum Urlaubsland Griechenland bei vielen ungebrochen. (ml)

Auch interessant

Kommentare