Hochwasserlage im Ticker - „Keine großen Schäden“: Sächsische Elb-Region entkommt knapp der Katastrophe

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Die Menschen ist der sächsischen Elb-Region sind erleichtert, sie scheinen der großen Katastrophe entkommen zu sein. Die Hochwasserlage im Newsticker.

Zur allgemeinen Hochwasser-Lage in unserem Wetter-Ticker.

Sächsische Elb-Region entkommt der Katastrophe

18.05 Uhr: Die Promenaden überflutet, Parkplätze nicht befahrbar und Keller unter Wasser – für die flussnahen Orte wie Wehlen in Südostsachsen ist die aktuelle Hochwasserlage alles andere als gemütlich. 

Gleichwohl zeigt sich Bürgermeister Thomas Matha erleichtert. „Wir haben keine großen Schäden zu erwarten“, sagt der Bürgermeister der rund 1500 Einwohner zählenden Stadt im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge nahe der Grenze zu Tschechien. Er spricht weiter von einer leichten Entspannung.

Hinter den Kommunen entlang der Elbe liegen bange Tage. Bis hinaus nach Dresden war nach den starken Regenfällen und Hochwasser-Katastrophen in Polen, Tschechien und Österreich die höchste Alarmstufe 4 befürchtet worden. Doch bislang ist die deutsche Seite von einem Desaster verschont geblieben. 

Mit 6,36 Meter zeigt der nahegelegene Pegel Schöna nach wie vor Alarmstufe 3 an, bis Mittwoch steigt er noch voraussichtlich 6,68 Meter. Doch damit bleibt die Lage offenbar beherrschbar; hier hatten sie auch schon größere Wassermassen zu bewältigen. Viel Puffer sei jedoch nicht mehr vorhanden gewesen - die Rede ist dabei von maximal 50 Zentimetern.

Hochwasseralarm: Neiße, Elbe und Spree über Ufer getreten

14.43 Uhr: Angesichts steigender Wasserstände sind die Flüsse Lausitzer Neiße, Elbe und Spree in Brandenburg über die Ufer getreten. Es gilt bislang Hochwasser-Alarmstufe 1 am Pegel der Spree in Spremberg, bei Klein Bademeusel (Spree-Neiße-Kreis) und der Elbe-Stadt-Mühlberg (Kreis Elbe-Elster), wie aus dem Hochwasserportal des Landes hervorgeht.

Bei der untersten Alarmstufe 1 von insgesamt vier Stufen beginnen Gewässer übers Ufer zu treten. Tiere und Maschinen sollen aus Überschwemmungsgebieten gebracht und Hochwasserschutzanlagen überprüft werden.

Die Regionen treffen erste Vorkehrungen, Krisenstäbe tagten. In Spremberg wurden etwa Fahrrad- und Fußgängerunterführungen an einigen Stellen gesperrt, wie eine Sprecherin mitteilte.

An Oder höchste Alarmstufe 4 möglich

Vorsorglich ist in der Stadt Wittenberge an der Elbe die Baustelle der neuen A14-Brücke gesichert worden. Kritischer kann die Lage an der Oder werden. Dort ist laut Landesamt für Umwelt ab Freitag die Alarmstufe 3 und später sogar 4 möglich etwa am Sonntag bei Ratzdorf (Kreis Oder-Spree). 

Bei Stufe 3 können einzelne Grundstücke, Straßen oder Keller überflutet werden. Es muss etwa ein Wachdienst auf den Deichen im Einsatz sein und Schutzmaterial an Gefahrenstellen gebracht werden. Das geht aus der Beschreibung des Umweltministeriums zu den unterschiedlichen Kategorien hervor.

Bei der höchsten Stufe 4 geht es um die Katastrophenabwehr, dazu gehört auch die Vorbereitung von Evakuierungen. Es können größere Flächen überflutet werden auch in bebauten Gebieten. 

Tausende Bürger retten polnische Stadt vor Deichbruch

13.48 Uhr: Mit vereinten Kräften haben die Bewohner einer von Hochwasser bedrohten Stadt in Polen mitgeholfen, einen Deichbruch zu verhindern. „Nysa wurde vor dem Schlimmsten bewahrt“, sagte die Chefin der Gebietsadministration, Monika Jurek, nach Angaben der Nachrichtenagentur PAP. Mittlerweile gehe der Wasserstand in der Glatzer Neiße zurück. „Wenn das so bleibt, können wir sagen, dass Nysa sicher ist.“

Hochwasser in Polen
dpa Polen, Nysa: Auf diesem von der staatlichen Feuerwehr Polens via AP zur Verfügung gestellten Foto bauen Feuerwehrleute und Anwohner Dämme zum Schutz vor Hochwasser.
 

In der Kleinstadt rund 90 Kilometer südlich von Breslau (Wroclaw) hatten sich in der Nacht auf Dienstag dramatische Szenen abgespielt. Die angeschwollenen Wassermassen der Glatzer Neiße, eines Nebenflusses der Oder, drohten einen Deich zu durchbrechen, der die Innenstadt schützt. Rund 60 Feuerwehrleute und 200 Soldaten des Heimatschutzes waren im Einsatz, um den Deich zu verstärken. Von Hubschraubern wurden große Säcke mit Füllmaterial abgeworfen.

Auch die Bürger packten tatkräftig mit an. „Auf dem Deich waren etwa 2000 Menschen: Frauen, Männer, Kinder und Senioren“, sagte Bürgermeister Kordian Kolbiarz in der Nacht dem Radiosender Rmf.fm. Diese hätten eine Menschenkette gebildet, um die Sandsäcke zu transportieren. Obwohl sich später noch eine weitere dünne Stelle bildete, hielt der Deich am Ende den Wassermassen stand.

Polnischer Zoo bittet um Hilfe beim Befüllen von Sandsäcken

10.47 Uhr: Der Zoo der niederschlesischen Stadt Breslau (Wroclaw) hat vor einer erwarteten Hochwasserwelle die Bürger um Hilfe gebeten - und viele Freiwillige gefunden. „Liebe Freunde, wir brauchen Eure Hilfe. Wenn ihr die Möglichkeit und freie Hände zum Arbeiten habt, dann helft uns bitte, Sand in Säcke zu füllen“, schrieb die Zoodirektion auf Facebook. Es würden 50 Freiwillige gesucht. Kurze Zeit später ergänzte sie, es hätten sich für den Einsatz bereits genug Menschen gefunden.

Oder-Hochwasser fast so hoch wie 1997

09.28 Uhr: Die Hochwasserprognosen in Polen liegen an der Oder nur wenige Zentimeter unterhalb des Rekordwertes von 1997. In Brieg (poln. Brzeg), flussaufwärts von Breslau, wird am Donnerstag ein Wasserstand von 7,17 Meter erwartet. 1997 waren es 7,30 Meter.

In Deutschland wird die große Hochwasserwelle an der Oder erst am Wochenende erwartet.

Tausende Bürger im polnischen Nysa kämpfen um ihren Deich

08.13 Uhr: Mit vereinten Kräften kämpfen Menschen im Südwesten Polens gegen das Hochwasser. In der Kleinstadt Nysa rund 90 Kilometer südlich von Breslau (Wroclaw) drohen die Wassermassen der Glatzer Neiße einen Deich zu durchbrechen, der das Stadtzentrum schützt. In der Nacht halfen viele Bewohner der Stadt den Einsatzkräften von Armee und Feuerwehr, die angegriffene Stelle im Deich mit Sandsäcken zu verstärken. „Auf dem Deich waren etwa 2000 Menschen: Frauen, Männer, Kinder und Senioren“, sagte Bürgermeister Kordian Kolbiarz dem Radiosender Rmf.fm. Diese hätten eine Menschenkette gebildet, um die Sandsäcke zu transportieren.

In Breslau kam erneut der Krisenstab mit Regierungschef Donald Tusk zusammen. Die Regierung in Warschau hat für die Hochwassergebiete den Katastrophenzustand ausgerufen. Dies erleichtert es den Behörden, Anweisungen durchzusetzen. Tusk sagte, es gebe derzeit sehr widersprüchliche Prognosen der Meteorologen dazu, wann das Hochwasser die Stadt Breslau erreichen könne. Zunächst hatte es geheißen, dass die Flutwelle in der Oder am Mittwoch auf Höhe der Stadt ankommt. Mittlerweile ist von Freitag die Rede. Dies müsse noch genau analysiert werden, forderte Tusk. Beim Oderhochwasser 1997 stand Breslau zu einem Drittel unter Wasser.

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Das Original zu diesem Beitrag "„Keine großen Schäden“: Sächsische Elb-Region entkommt knapp der Katastrophe " stammt von The Weather Channel.

gol/The Weather Channel