Schwere Verluste im Ukraine-Krieg: Ukraine gelingt verheerenden Schlag gegen Putins Truppen auf der Krim
Schwere Verluste im Ukraine-Krieg: Verheerender Schlag gegen Putins Truppen auf der Krim
Der SBU hat angeblich einen russischen Militärflughafen auf der Krim angegriffen. Russlands heftiger Gegenschlag folgt in der Nacht darauf.
Kirowskie – Der Sicherheitsdienst der Ukraine (SBU) hat in der Nacht auf den 28. Juni angeblich einen russischen Militärflughafen auf der Krim angegriffen. Eine Sekundärdetonation könnte dabei den Drohnen-Angriff noch effektiver gemacht haben. „Der Sicherheitsdienst der Ukraine hat den Besatzern einen weiteren schmerzhaften Schlag versetzt“, zog der Inlandsgeheimdienst in seinem Telegram-Kanal Bilanz.
Laut dem Sicherheitsdienst sollen insgesamt drei russische Angriffshubschrauber (Mi-8, Mi-26, Mi-28) und ein millionenschweres Flugabwehrraketensystem vom Typ Pantsir-S1 zerstört worden sein. Es wurden bei dem Angriff angeblich auch russische Munitionslager und Drohnen beschädigt, so der SBU. Ein Bericht des russischen Telegram-Kanals „Crimean Wind“ bietet Einblicke in einen möglichen Verlauf des nächtlichen Angriffs im Ukraine-Krieg.
Erfolg im Ukraine-Krieg: Sekundärexplosionen vergrößern Effekt von Treffer gegen Putins Armee
Laut „Crimean Wind“ wären zwischen 2.50 Uhr und 3.02 Uhr morgens fünf bis sechs Explosionen zu hören gewesen. Davor wurden Geräusche von Drohnenflügen vernommen. Gegen 1.30 Uhr kam es womöglich schon einmal zu einem Gefecht. Zu dieser Zeit sollen russische Luftverteidigungskräfte im Bezirk Dchankoj Raion, wo auch der russische Militärflughafen liegt, geschossen haben, womöglich auf dieselben Drohnen.
Höchstwahrscheinlich wurden Lagerhäuser und Luftabwehranlagen getroffen, denn auf dem Flugplatz explodierte Munition. Dadurch ausgelöste Sekundärdetonationen verstärkten offenbar den Effekt des Angriffs. Auch einer der Flugzeugparkplätze wurde getroffen, laut „Crimean Wind“ habe mindestens ein Hubschrauber gebrannt. Nasa-Satellitenbilder hätten wohl „starke Brände auf dem Flugplatz“ aufgezeichnet.

Seltener Treffer: Ukraine zerstört mutmaßlich drei Helikopter bei Drohnen-Angriff
Die Angaben konnten nicht unabhängig verifiziert werden. Allerdings berichtete das russische Verteidigungsministerium auf seinem Telegramkanal, in derselben Nacht insgesamt neun Drohnen über dem Gebiet der Krim abgeschossen zu haben. Weitere sieben ukrainische Drohnen, die mit dem Angriff zu tun gehabt haben könnten, habe Russland laut eigenen Angaben über dem Schwarzen Meer und dem Asowschen Meer zerstört.
Von Bedeutung für die Ukraine ist vor allem die mutmaßliche Zerstörung von drei Helikoptern. Vom Beginn des Ukraine-Kriegs bis zum 29. Juni habe die ukrainische Armee laut Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums zu den Verlusten im Ukraine-Krieg insgesamt 337 Helikopter zerstört. Ein seltener Treffer also.
In der Statistik des Verteidigungsministeriums steigt die Zahl an zerstörten Hubschraubern nach dem SBU-Angriff nicht. Womöglich ist das allerdings der Fall, weil der Generalstab der ukainischen Armee, auf dessen Berichte die Statistik basiert, Treffer des SBU nicht einkalkuliert. Das erste Mal, dass der Inlandsgeheimdienst erfolgreiche Treffer gegen die Armee von Russlands Präsidenten Wladimir Putin landet, ist es auf jeden Fall nicht.
Russlands Gegenschlag folgt – Ukraine soll Großteil abgewehrt haben
In der darauffolgenden Nacht, vom 28. auf den 29. Juni, kam womöglich der große Gegenschlag Russlands nach der Krim-Attacke. Mit insgesamt 60 Raketen und 477 Angriffsdrohnen startete Russland den Angriff laut dem ukrainischen Verteidigungsministerium. 475 der Flugobjekte seien durch die ukrainische Luftverteidigung zerstört worden. In den Berichten des russischen Verteidigungsministeriums lässt sich ein solcher Fall nicht klar zuordnen, allerdings nennt Russland für die Nacht auf den 29. Juni mehr als zwei Treffer.
Man habe gezielt die ukrainische Armee- und Energieinfrastruktur anvisiert, hieß es in einem Beitrag „Der Zwecks des Angriffs wurde erreicht und alle vorgesehenen Ziele wurden getroffen“. Auf ukrainischer Seite ist die Verlustbilanz, was die Infrastruktur angeht, bisher allerdings eher gering. Eine Produktionsanlage in Saporischschja, dessen Industriesektor unbekannt ist, wurde von einem Raketenschlag getroffen, wie der dortige Gouverneur Ivan Fedorow auf seinem Telegram-Kanal berichtete. (lismah)