China-Handel bringt Putin Milliarden – Möglicher Kurswechsel durch neue Sanktionen
Das Handelsvolumen zwischen Russland und China steigt. Allerdings ist eine Verlangsamung erkennbar. Aus China kommen gemischte Signale.
Peking – China zählt zu den bedeutendsten Handelspartnern Russlands. In letzter Zeit kam es jedoch vermehrt zu Spannungen. Zahlreiche chinesische Banken distanzierten sich von Russland, und einige Häfen verweigern der russischen Schattenflotte den Zugang. Dennoch bemüht sich China weiterhin, Russland für sich zu gewinnen.
Chinas Handelsbilanz mit Russland wächst – Einfluss auf Russlands Wirtschaft
Im Jahr 2024 erreichte der Handel zwischen China und dem vom Westen sanktionierten Russland einen neuen Höchststand. Die Gesamtsumme der Importe und Exporte belief sich auf 1,74 Billionen Yuan, was etwa 232 Milliarden Euro entspricht. Diese Zahlen veröffentlichte die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Zolldaten aus Peking vom Montag, dem 13. Januar. Im Vergleich zu 2023 stieg der Handel um 2,9 Prozent. Im Jahr zuvor war das Wachstum mit 32,7 Prozent deutlich höher gewesen.
Die westlichen Sanktionen, insbesondere neue Zahlungshürden, erschweren den Handel zwischen Russland und China erheblich. Die USA hatten ihre Sanktionen gegen Banken, die mit Russland Geschäfte machen, drastisch verschärft. Im Dezember räumte sogar Kreml-Chef Wladimir Putin ein, dass die Zahlungsabwicklung zwischen China und Russland die größte Herausforderung für ihre Handelsbeziehungen darstelle.
Ein genauerer Blick auf die Importe und Exporte verdeutlicht den Rückgang im Handelswachstum. Die chinesischen Exporte nach Russland stiegen um 5,0 Prozent (von 53,9 Prozent), während die Einfuhren aus Russland lediglich um 1,0 Prozent zunahmen (von 18,6 Prozent im Jahr 2023). Der chinesische Präsident Xi Jinping hatte in Neujahrsgrüßen betont, dass China und Russland sich „Hand in Hand“ auf dem richtigen Weg befänden.
Chinesische Banken distanzieren sich – Wegen West-Sanktionen
China hatte die westlichen Sanktionen anfangs nicht mitgetragen und es Russland ermöglicht, Schlupflöcher zu finden. Das „Reich der Mitte“ hatte sich in mehreren Schlüsselbranchen als Unterstützer der russischen Wirtschaft hervorgetan, indem es beispielsweise Öl und Gas zu reduzierten Preisen kaufte, nachdem der westliche Markt für Russland unzugänglich geworden war. Doch mit der Verschärfung der Sanktionen durch den Westen zogen sich chinesische Kreditinstitute von russischen Handelspartnern zurück.
Meine news
Konkret weigerten sich chinesische Banken zunehmend, mit sanktionierten russischen Finanzinstituten zusammenzuarbeiten. „Die meisten“ chinesischen Banken hätten ihre Beziehungen zu russischen Partnern abgebrochen, berichtete die russische Zeitung Izvestia. Chinesische Händler zeigten sich zunehmend besorgt über mögliche Sekundärsanktionen des Westens.
Am 21. November 2024 hatten die USA Sanktionen gegen 50 russische Banken verhängt, darunter auch die Gazprombank, die einen Großteil der Zahlungen für Russlands Gasexporte abwickelte, wie das Nachrichtenportal Newsweek berichtete. Diese neue Sanktionsrunde schwächte den russischen Rubel erheblich, sodass er auf ein Rekordtief fiel.
China-Häfen für Schattenflotte gesperrt – China sendet gemischte Signale
Bereits seit einiger Zeit gibt es Anzeichen für Spannungen in den chinesisch-russischen Handelsbeziehungen. Peking sperrt sich beispielsweise gegen den Bau der „Power of Siberia 2“-Pipeline, die erweiterte Gasexporte von Russland nach China ermöglichen würde. Zudem scheinen einige bedeutende Häfen in der Shandong-Provinz in China für russische Schiffe gesperrt zu sein. Russische Öltanker, die unter US-Sanktionen stehen, dürfen nicht mehr anlegen. Ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums hatte dazu angegeben, keine Kenntnis über die Situation in Shadong zu haben, und die US-Sanktionen als illegal bezeichnet.
Die USA planen, in Zukunft noch härter gegen die russische Wirtschaft vorzugehen, insbesondere gegen den Energiesektor. Russland erzielt mit dem Verkauf von Öl und Gas Milliarden, die es zur Fortführung des Ukraine-Kriegs einsetzt. (Laernie mit Material von Reuters)