Putin hat eigene Theorie zum Terror-Anschlag nahe Moskau – Ukraine widerspricht vehement
Der blutige Terror-Anschlag von Moskau versetzt Russland in Schockstarre. Kreml-Autokrat Wladimir Putin ordnet den schrecklichen Angriff eigenwillig ein.
Moskau - Russland kommt nicht zur Ruhe: Nach dem mutmaßlichen Terror-Anschlag von Moskau mit vielen Toten gab es an diesem Sonntag (24. März) offenbar einen Terroralarm in einem Shopping-Center in Sankt Petersburg.
Anschlag von Moskau: Russland-Autokrat Putin deutet Verwicklung der Ukraine an
Während bis zum frühen Sonntagabend (Stand 18.30 Uhr) keine konkreten Nachrichten aus der Heimatstadt von Wladimir Putin bekannt wurden, herrschte im ganzen Land nach dem terroristischen Angriff auf die Veranstaltungshalle Crocus City Hall in Krasnogorsk bei Moskau mit mehr als 130 Toten Staatstrauer.
Putin hatte in einer vom Staatsfernsehen übertragenen Rede am Samstagnachmittag von einer angeblichen Verwicklung der Ukraine in den Terroranschlag von Freitagabend (22. März) gesprochen. Mit Blick auf die festgenommenen Männer sagte er: „Sie haben versucht, sich zu verstecken und haben sich in Richtung Ukraine bewegt, wo für sie ein Fenster für einen Grenzübertritt vorbereitet worden war.“ Der ukrainische Militärgeheimdienst konterte Putin und wies darauf hin, dass die Grenze seit Langem vermint sei.

Terror von Moskau: Ukraine-Präsident Selenskyj weist Anschuldigungen zurück
Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wies Versuche Putins kategorisch zurück, mit unbelegten Schuldzuweisungen Kiew eine Mitverantwortung für den Anschlag zuzuschieben. „Nach dem, was gestern in Moskau passiert ist, versuchen Putin und die anderen Bastarde natürlich nur, jemand anderem die Schuld in die Schuhe zu schieben“, sagte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache in der Nacht auf Sonntag (24. März).
Nach den Ereignissen in der Konzerthalle habe „dieser absolute Niemand Putin“ einen Tag lang geschwiegen, anstatt sich um seine russischen Bürger zu kümmern. Vielmehr habe Putin darüber nachgedacht, „wie er das in die Ukraine bringen kann“, meinte Selenskyj.
Terror-Anschlag bei Moskau: Bergungsarbeiten in der Crocus City Hall
In der Nacht räumten schwere Maschinen Schutt von dem Gelände der Crocus City Hall. Es war befürchtet worden, dass weitere Opfer noch unter den Trümmern der schwer beschädigten Konzerthalle in Krasnogorsk nordwestlich von Moskau gefunden werden könnten. Dies war jedoch zunächst nicht der Fall. Die Aufräum- und Bergungsarbeiten sollten nach Behördenangaben mindestens bis Sonntagabend andauern.
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Forensiker setzten unterdessen die Identifizierung der Opfer fort. Bis Samstagabend seien bereits 50 Opfer identifiziert worden, teilte Gouverneur Andrej Worobjow mit. Viele Menschen in der Konzerthalle seien jedoch bis zur Unkenntlichkeit verbrannt, hieß es. Knapp 4000 Menschen spendeten bis zum Abend Blut, um die ärztliche Behandlung der Verletzten zu erleichtern.
Russland: Hauptverdächtige des Terroranschlags wurden nach Moskau gebracht
Die vier Hauptverdächtigen des Terroranschlags waren am Samstagabend zum Verhör in die russische Hauptstadt gebracht worden. Wie die Staatsagentur Tass berichtete, waren die vier Männer in einer streng abgesicherten Wagenkolonne aus der Region Brjansk im Süden des Landes, wo sie festgenommen worden waren, zum sogenannten Ermittlungsausschuss gefahren worden. In den kommenden Tagen solle vor Gericht ein Antrag auf Haftbefehl gestellt werden. (pm/dpa)