Asylunterkunft in Krün – im Oktober soll eröffnet werden

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Hier soll’s hin: Auf dieser brachliegenden Fläche im Krüner Gewerbegebiet entsteht demnächst eine Flüchtlingsunterkunft. © Leonhard Habersetzer

Jetzt könnte es Schlag auf Schlag gehen: Der Krüner Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung dem Bau eines Flüchtlingsheims im Gewerbegebiet endgültig und einhellig zugestimmt.

Mittenwald – „Das kann unsere Dorfgemeinschaft stemmen, bei mehr wird’s kritisch“, sagte Krüns Bürgermeister Thomas Schwarzenberger (CSU) im Februar 2023, als der Deal mit dem Landkreis publik wurde. Dabei hatte man folgendes ausgehandelt: Die Gemeinde stellt gegen Entgelt Grund im Gewerbegebiet zur Verfügung, der Landkreis lässt darauf eine temporäre Flüchtlingsunterkunft für 50 Migranten errichten. Eigentlich sollten die ersten Neubürger auf Zeit bereits im Sommer 2023 anrücken. Doch bis zum heutigen Tag ist nichts geschehen.

Das wird sich schon bald ändern: Am Mittwochabend segnete der Gemeinderat einstimmig das Containerdorf auf der gemeinde-eigenen 1200-Quadratmeter-Parzelle im Norden des Gewerbegebiets ab. Was im Landratsamt gerne zur Kenntnis genommen wird. „Mit dem Bau soll unverzüglich nach Erteilung der Baugenehmigung begonnen werden“, sagt Pressesprecher Christoph Marksteiner.

In zehn Wochen Bauzeit soll dort für die Dauer von maximal drei Jahren eine mit Holz verkleidete Unterkunft mit 50 Betten auf zwei Etagen entstehen. Einen Schönheitspreis gewinnt man damit in dem Tourismus-Dorf natürlich nicht, dessen ist sich auch der Bürgermeister bewusst. „Es wird definitiv kein Bauernhaus“, sagt Schwarzenberger, aber lieber Defizite in der Bauästhetik als ein Flüchtlingsheim auf Dauer. Darüber herrscht im Rat absoluter Konsens.

Auf der riesigen Kiesfläche wird sich also schon in den nächsten Wochen was rühren – erst die Bautrupps, dann die Flüchtlinge. „Wir gehen derzeit von einer Eröffnung im Oktober 2024 aus“, teilt Marksteiner weiter mit. Was das Containerdorf dem Steuerzahler letztlich kosten wird, dazu äußert sich das Landratsamt nicht. „Hierüber können keine Angaben gemacht werden. Eine vertragliche Verschwiegenheit wurde vereinbart.“

Dass das Thema Migration seit Jahren in Deutschland ein heikles ist, wissen natürlich die Verantwortlichen im Krüner Rathaus. Viele Einheimische fremdeln nach wie vor mit Asylbewerbern, vor allem wenn diese aus völlig anderen Kulturkreisen im katholisch geprägten Werdenfelser Land aufschlagen.

Nicht zuletzt deshalb veranstaltet die Gemeinde am Dienstag, 16. Juli, um 19.30 Uhr im Kurhaus eine Bürgerversammlung zu diesem Thema. Gesprächsbedarf sieht dann auch Landrat Anton Speer (Freie Wähler). Zudem erläutert ein Vertreter der Polizei unter anderem den Sicherheitsaspekt.

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