Marburg-Virus-Ausbruch: WHO informiert über acht Tote

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Acht Menschen sind in Tansania durch das Marburg-Virus gestorben. Das Risiko in der Region stuft die WHO als „hoch“ ein.

Genf – Die Situation verschärfte sich innerhalb von wenigen Tagen. Berichte über erste Marburg-Virus Verdachtsfälle aus Tansania erhielt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) eigenen Angaben zufolge am 10. Januar 2025: Sechs Menschen waren in der Region Kagera betroffen, fünf von ihnen starben. Bis zum 11. Januar wurden neun Verdachtsfälle gemeldet, darunter acht Todesfälle in zwei Distrikten – Biharamulo und Muleba, teilte das WHO mit.

Tödliches Marburg-Virus in Tansania: „Wir gehen davon aus, dass weitere Fälle auftreten werden“

Über den mutmaßlichen Marburg-Virus-Ausbruch habe die WHO ihre Mitgliedsländer am Montag (13. Januar) informiert. Das Risiko einer weiteren Verbreitung in dem ostafrikanischen Land und der Region sei hoch, erklärte die WHO am Dienstag. Kagera gelte als „Transitknotenpunkt mit erheblichen grenzüberschreitenden Bevölkerungsbewegungen nach Ruanda, Uganda, Burundi und in die Demokratische Republik Kongo“. Erst im Oktober 2024 war Ruanda von einem schweren Marburg-Virus-Ausbruch betroffen. In diesem Zusammenhang gab es einen Marburg-Virus-Verdacht in Hamburg, der sich jedoch nicht bestätigte. Nun ist Tansania betroffen.

Das Marburg Virus wird auch als „Killervirus“ bezeichnet. Eine Infektion endet zu 89 Prozent tödlich.
Das Marburg Virus wird auch als „Killervirus“ bezeichnet. Eine Infektion endet zu 89 Prozent tödlich. © CDC / IMAGE POINT FR / BSIP

„Bisher sind uns neun Fälle bekannt, darunter acht Menschen, die gestorben sind“, erklärte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus auf der Plattform X. „Wir gehen davon aus, dass in den kommenden Tagen weitere Fälle auftreten werden, da sich die Krankheitsüberwachung verbessert.“ Zudem habe die WHO der Regierung von Tansania und betroffenen Gemeinden ihre volle Unterstützung angeboten.

Marburg-Virus verbreitet sich durch Kontakt mit Körperflüssigkeiten

Die Marburg-Virus-Krankheit (auch MVD genannt, englische Abkürzung für Marburg Virus Disease) ist eine ansteckende, schwere und oft tödliche Krankheit, warnt die WHO. Der Erreger gehört zu derselben Familie wie das Ebola-Virus und stammt ursprünglich von Fledermäusen. Es verbreitet sich unter Menschen vor allem durch Kontakt mit Körperflüssigkeiten eines kranken Patienten. Die ersten Fälle zeigten ähnliche Symptome wie Kopfschmerzen, hohes Fieber, Rückenschmerzen, Durchfall, Erbrechen mit Blut, körperliche Schwäche und in einem späteren Stadium Blutungen aus Körperöffnungen

Die Sterblichkeit liegt nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bei bis zu 89 Prozent. Zugelassene Impfstoffe oder antivirale Medikamente gibt es bisher nicht. In Ruanda begann im Oktober eine Impfkampagne mit einem experimentellen Impfstoff.

Anfang Oktober waren in Hamburg zwei Menschen wegen des Verdachts auf eine Ansteckung mit dem Marburg-Virus zur Untersuchung in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Die beiden waren von Ruanda nach Frankfurt geflogen und von dort aus mit dem Zug nach Hamburg gereist. Dann gab es Aufatmen in Hamburg. Der Verdacht auf das Marburg-Virus bestätigte sich nicht. (afp/ml)

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