Rathaus-Neubau: Planungen laufen weiterhin schleppend - Sofortiger Stopp gefordert
Die Planungen für das neue Rathaus in Aschheim laufen weiterhin schleppend. Eine Grünen-Gemeinderätin beantragt daher nun einen sofortigen Stopp.
Aschheim – Der Weg des Aschheimer Gemeinderates zum neuen Rathaus ist steinig. Mittlerweile wurde die Planung bereits das dritte Mal im Gremium vorgestellt, und es gibt noch immer viel Diskussionsbedarf. Sabine Maier (Grüne) wollte gar die Notbremse ziehen. Doch ihr Antrag, alle Planungen und gar die Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro sofort zu stoppen, wurde nicht zugelassen.
Die Planer des Büros Kauffmann Theilig und Partner waren mit einem großen Aufgebot angereist, um die Planung vorzustellen. Sie hatten einen Entwurf mitgebracht, der mit verschiedenen Änderungen auf knapp 17,5 Millionen Euro Kosten angestiegen ist. Wichtigste Änderung war der Vorschlag, auf dem noch stehenden Anbau-Gebäudeteil des Rathauses das Dach zu erneuern. Architekt Thomas Theilig erklärte, dass die Erneuerung nur 125 000 Euro Mehrkosten verursache und die bestehende Überdachung keine unendliche Lebensdauer habe.
Radikalantrag
Die Gemeinderäte hatten nach dem Vortrag des Architekten viele Detailfragen, wobei immer wieder zwischen den Zeilen Möglichkeiten für Einsparungen gesucht wurden. Sabine Maier (Grüne) hatte gar einen ganzen Fragenkatalog dabei, wo man sparen könne. Unter anderem sprach sie die Option an, die Tiefgarage unter dem Rathaus zu verkleinern. Als die Fragen und Antworten keine großen Ergebnisse brachten, stellte sie den Radikalantrag: „Ich bin dafür, dass man es hier abbricht.“ Sie forderte den Stop der Zusammenarbeit mit dem Architektenbüro, das den Architektenwettbewerb gewonnen hatte.
Die Verwaltung teilte der Gemeinderätin aber mit, dass der Antrag nicht zulässig sei. Seitens der Grünen fragte Walter Wiedenhofer später noch nach, wie man denn das Verfahren vor der nächsten Leistungsphase anhalten könne. Er deutete an, dass das Thema demnächst bei den Haushaltsgesprächen noch einmal auf den Tisch kommen werde.
„In der Planung sind keine Luxusdinge drin.“
Projektsteuerer Michael Prinster wurde deutlich: „In der Planung sind keine Luxusdinge drin.“ Er forderte vom Gemeinderat ein grundsätzliches Bekenntnis zu der Planung. Er kritisierte, dass sich der Gemeinderat noch immer nicht final mit dem Entwurf der zwei versetzten Riegel angefreundet habe. „Am Anfang hat es schon im Getriebe geknirscht“, sagte der die Sitzung leitende Zweite Bürgermeister Robert Ertl, „aber in letzter Zeit waren wir schon produktiv.“
Fritz Trautmannsberger („Ich weiß nicht, ob ich da mitgehen kann“) fragte noch einmal nach einer Fassade zur Ismaninger Straße hin, die dem bereits abgerissenen Rathaus-Altbau näherkomme. Schließlich habe man das Verfahren so beschlossen, um an das Erscheinungsbild des alten Rathauses anknüpfen zu können. Architekt Theilig verteidigte den Entwurf mit zwei versetzten Baukörpern, die die einst markanten Gauben weiter enthalten: „Ich denke, dass wir den Ton zwischen Alt und Neu ganz gut treffen.“
Bei den beiden Abstimmungen gab es eine Mehrheit von 14:4 Stimmen für die weitere Entwicklung der Planung, die in der Leistungsphase 3 auf mehr Detailfragen eingeht. Ebenfalls mit 14:4 Stimmen wurde das neue Dach beschlossen. Wiedenhofer hatte sich beim Dach für keine Option entschieden, wurde mit der Nichtmeldung dann aber zu den Ja-Stimmen gezählt.
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