Trump sollte „Boxsack im Frauenhaus“ sein: Stormy Daniels fordert Gefängnisstrafe nach „Schweigegeld-Urteil“

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Die Erotikdarstellerin Stormy Daniels hat eine Idee für die Strafe, die der Ex-Präsident nach dem Schuldspruch im Schweigegeld-Verfahren bekommen sollte.

New York – Für Anfang Juli wird das Strafmaß im Schweigegeld-Prozess gegen den ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump erwartet. Die ehemalige Erotikdarstellerin Stephanie Clifford – Künstlerinnenname Stormy Daniels – meldete sich nun im Interview mit der britischen Boulevardzeitung Sunday Mirror mit einer Idee für die Strafe zu Wort: Trump gehöre ins Gefängnis und sollte zudem zu gemeinnütziger Arbeit verurteilt werden, sagte Clifford. Als Dienst an der Gemeinschaft schwebe ihr vor, dass er Trump als „Boxsack im Frauenhaus“ fungieren sollte.

Donald Trump und Stormy Daniels beim Prozess in New York
Donald Trump steht wegen Schweigegeldzahlungen an Stormy Daniels vor Gericht. Daniels will nach dem Prozess vielleicht das Land verlassen. © Michael Santiago/Mary Altaffer/IMAGO/dpa (Montage)

Geschworene sprechen Trump schuldig – Hat „den Kontakt zur Realität“ verloren

Am Donnerstag (30. Mai) sprach eine Geschworenenjury an einem New Yorker Gericht Trump schuldig, in 34 Fällen Geschäftsunterlagen gefälscht zu haben. Trump will in Berufung gehen. Einer dieser Fälle betrifft Clifford. Die Geschworenen sahen es als erwiesen an, dass Trump, um eine Affäre zu vertuschen, Schweigegeld an sie zahlen ließ. Bei ihrer Aussage im Prozess gegen den Ex-Präsidenten machte sie keinen Hehl daraus, dass sie sich eine Verurteilung Trumps wünsche.

Sie wolle, dass er „zur Rechenschaft“ gezogen werde, und zwar nicht nur für die Schweigegeld-Zahlungen. Trump habe „den Kontakt zur Realität“ verloren. Er lebt also nur noch in seiner Welt aus Lügen, so sieht es Clifford offenbar. Sie brachte die Ermittlungen ins Rollen, als sie die Schweigegeld-Zahlung öffentlich machte.

US-Wahlkampf 2016: Trump prahlt mit sexuellen Übergriffen

Gerade der Vorschlag, Trump per Gerichtsbeschluss zur Unterstützung von Gewaltschutzeinrichtungen für Frauen zu zwingen, schließt an einen weiteren Prozess an, den der Ex-Präsident bereits verloren hat. Eine Geschworenenjury in New York sprach der Autorin E. Jean Carroll mehrere Millionen US-Dollar Schadensersatz zu, weil Trump ihr sexualisierte Gewalt angetan habe.

Weil der designierte Präsidentschaftskandidat der Republikaner, dies weiterhin öffentlich leugnete und Carroll beschimpfte, wurde er zu weiteren 83,3 Millionen US-Dollar Schadensersatz verurteilt. Trumps misogynes Verhalten wurde bereits im Wahlkampf 2016 diskutiert, als eine Aufzeichnung erschien, in der Trump offenbar damit prahlte, Frauen ohne Konsequenzen sexuell belästigen zu können.

Trumps Republikaner greifen Frauenrechte in den USA systematisch an

Auch politisch versuchte Trump, als US-Präsident, jahrzehntelang erkämpfte Frauenrechte wieder abzuschaffen. Die von ihm geschaffene konservative und christlich-fundamentalistische Mehrheit am Obersten Gerichtshof schaffte das bundesweit garantierte Recht auf Schwangerschaftsabbruch ab. In manchen Bundesstaaten gelten inzwischen Gesetze, die Frauen zwingen, die Kinder ihrer Vergewaltiger zu gebären. Im Falle eines Wahlsieges gegen Amtsinhaber Joe Biden bei der US-Präsidentschaftswahl im November plant die christlich-nationalistische Rechte im „Project 2025“ bereits eine Fortführung dieser Politik aus dem Weißen Haus.

Dafür ist es juristisch völlig irrelevant, welches Strafmaß Juan Merchan, Richter im Schweigegeld-Verfahren, am 11. Juli verhängt. Selbst im unwahrscheinlichen Fall einer Haftstrafe könnte Trump aus dem Gefängnis um das Präsidentenamt kandidieren. Neben dem New Yorker Schweigegeld-Verfahren laufen noch drei weitere Anklagen gegen Trump. (kb)

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