„Unter den Umständen nicht mehr möglich“: Beliebte Münchner Lokale, die 2024 schließen mussten

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Cafés, Restaurants oder Wirtshäuser: In München zogen 2024 viele Gastronomen die Reißleine – egal, ob in Sendling, Schwabing oder in Giesing.

München – Ein legendäres Café, ein Stück Giesinger Kulturgut und ein beliebtes Restaurant in Schwabing hat es erwischt: Für viele Münchner Lokale ist 2024 ein Schicksalsjahr. Die Gründe hinter den Schließungen sind vielschichtig, aber größtenteils finanzieller Natur: Hohe Energie- und Personalkosten und die Rückkehr zur 19-Prozent-Mehrwertsteuer zwangen Gastronomen zur Aufgabe.

Gastro-Sterben im München: Beliebte Cafés und Restaurants machen Schluss

Am Jakobsplatz hat es das legendäre Stadtcafé am Stadtmuseum erwischt. Nach 36 Jahren schließt das Café mit Innenhof aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Lage und der lahmenden Konjunktur seine Pforten. Umsatzeinbußen in Höhe von 50 Prozent ließen Geschäftsführer Otto-Gerhard Knoller-Weber keine Wahl, wie er der SZ erklärte.

Auch in Giesing hat es eine echte Institution erwischt. Die griechische Taverne Lucullus in der Birkenau 31 schloss Ende Oktober nach über 30 Jahren – trotz guter Besucherzahlen. Die Gerüchteküche brodelt, der Wirt war dennoch zu keiner Stellungnahme bereit.

Haidhausen und Schwabing verlieren langjährige Restaurants

Endgültig Schluss ist auch für den Tassilogarten in der Auerfeldstraße im Stadtbezirk Haidhausen-Au. Nach fast 30 Jahren zog der Wirt trotz großer Bemühungen die Reißleine. „Die bestehende Arbeitsmarktsituation, politische und auch gesellschaftliche Veränderungen der letzten Jahre“ erklärt der Betreiber auf der Homepage die Beweggründe.

In Sendling schloss die Spezlwirtschaft an der Implerstraße. Im Frühling zog Betreiber Philipp Hanrieder den Schlussstrich. Hanrieder und sein Team eröffneten zu Beginn der Coronapandemie einen Ableger der Wirtschaft in Sendling. In der Pariser Straße in Haidhausen hat die Spezlwirtschaft aber nach wie vor geöffnet.

Nicht nur den Tassilogarten (l.), das Stadtcafé (M.) und die griechische Taverne Lucullus (r.) verabschiedeten sich 2024 aus Münchens Stadtleben. © lks/Michael Westermann/Oliver Bodmer

Im Sommer zog ein Gastronom auch in Schwabing die Reißleine: Das Restaurant Bellevue in der Schleißheimer Straße schließt nach acht Jahren. „Wir haben uns aus persönlichen Gründen und den schwierigen Rahmenbedingungen für die Gastronomie dazu entschlossen“, teilten die Betreiber auf Instagram mit.

Pizzeria in Maxvorstadt hört auf – Insolvenz von Wirtshaus in Münchner Altstadt

Pasta geht immer? Offenbar gilt das nicht für alle Gastronomen. Das italienische Restaurant La Nonna in der Schellingstraße (Maxvorstadt) schloss nach drei Jahren im August. „Die Schließung hat mit den sehr hohen Kosten zu tun. Finanziell lohnt es für uns nicht, den Laden weiterzuführen“, erklärten die Betreiber. „Glücklicherweise reden wir nicht von einer Insolvenz, sondern von einem Verkauf.“

Wirtschaftliche Gründe zwangen dagegen Hans Jörg Bachmeier das Traditions-Wirtshaus „Beim Sedlmayr“ aufgegeben. „Das tut mir unendlich leid. Ich hätte gerne weitergemacht, aber unter diesen Umständen war es leider nicht mehr möglich“, erklärte der Fernsehkoch in einer Pressemitteilung. Das Wirtshaus an der Westenriederstraße in der Altstadt musste Insolvenz anmelden.

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Auch Münchens Landkreis betroffen – bereits 2023 schlossen zahlreiche Restaurants

Aufgrund der schwierigen finanziellen Situation erwischte es auch eine Bäckerei in Giesing nach 32 Jahren und ein beliebte Cafés im Landkreis Unterschleißheim.

Bereits im Vorjahr bedeuteten hohe Energie- und Mietkosten sowie die Folgen der Corona-Pandemie für zahlreiche Restaurants das Aus. Unter anderem der Austernkeller verschwand nach fast 50 Jahren aus der Münchner Altstadt. (btfm)

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