Gütesiegel für Leseförderung: Penzberger Stadtbücherei ist ausgezeichnet

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Kleines Siegel in großer Runde: (v.l.) Tatjana Brunner (Konrektorin Bürgermeister-Prandl-Grundschule), Lars Schumann (Rektor Bürgermeister-Prandl-Grundschule), Bürgermeister Stefan Korpan, Thomas Mittelstraß (Konrektor Heinrich-Campendonk-Realschule), Büchereileiterin Ilka Heissig, Stephanie Benckendorff (Stadtbücherei), Ursula Federmann (Mitglied der Schulleitung Janusz-Korczak-Schule), Sandy Schantz (Stadtbücherei), Blanka Maschek (Rektorin Grundschule Birkenstraße), Simone Köppl (Konrektorin Bürgermeister-Prandl-Mittelschule), Michael Zwick (Rektor Bürgermeister-Prandl-Mittelschule) und Matthias Langensteiner (Direktor Gymnasium). © Andreas Baar

Die Penzberger Stadtbücherei arbeitet seit Jahren eng mit den örtlichen Schulen zusammen. Es geht um Leseförderung. Dafür gab es eine besonderer Auszeichnung von der Staatsregierung – nicht zum ersten Mal.

Penzberg – Das Thema war schon Katrin Fügener, Vorgängerin von Penzbergs Stadtbücherei-Leiterin Ilka Heissig, ganz wichtig gewesen. Die Penzberger Einrichtung müsse sich bei der Leseförderung von Kindern und Jugendlichen die heimischen Schulen mit ins Boot holen, lautet Fügeners Credo stets. Was Nachfolgerin Heissig, seit 2023 im Amt, ebenfalls beherzigt.

Siegel bekommen: Die Penzberger Stadtbücherei wird wieder als Partner der Schulen gewürdigt

Die Stadtbücherei bekam es nun von offizieller politischer Seite Schwarz auf Weiß bestätigt: Zum schon vierten Mal seit 2018 wurde die Penzberger Einrichtung mit dem „Gütesiegel – Bibliotheken Partner der Schulen“ ausgezeichnet. Initiatoren des Gütesiegels sind die Landesfachstelle für das öffentliche Bibliothekswesen der Bayerischen Staatsbibliothek und das Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung. Seit 2006 vergeben Bayerns Staatsministerien für Wissenschaft und Kultur sowie für Unterricht und Kultus gemeinsam alle zwei Jahre die Auszeichnung. Gewürdigt wurden heuer 82 Bibliotheken im Freistaat.

Digitale Medien und Fakenews

Mit Geld verbunden ist die Auszeichnung zwar nicht, trotzdem sind Stolz und Freude bei den Beteiligten in Penzberg groß. Büchereichefin Heissig listet Leseförderung, Sprachkompetenz und die Förderung von „Textkompetenz in jeglicher Hinsicht“ als Ergebnis der Zusammenarbeit mit den Schulen auf. Gerade der Umgang mit digitalen Medien und Fakenews „hat an Wichtigkeit gewonnen“, weiß sie.

121 Klassenführungen bislang heuer

Allein heuer kamen die Schulen bislang zu 121 Klassenführungen in die Bücherei. Das reichte von spielerischen Entdeckungstouren über Medienkompetenz-Schulungen bis zu Recherche-Hilfestellung für wissenschaftliche Arbeiten. Klassenlektüren und Material zu Themen wurden 41-mal mit insgesamt mehr als 850 Medien ausgeliehen. In der Bücherei stehen über 40 Lektüren in Klassensatzstärke für die 3. bis 9. Klasse bereit. Seit März diesen Jahres besteht zusätzlich eine Kooperation mit der Nachbargemeinde Iffeldorf: An der dortigen Grundschule wurden seitdem circa 400 Bücher verliehen.

Besuch in der Stadtbücherei

Die Stadtbücherei Penzberg in der Rathauspassage ist geöffnet: Dienstag/Freitag 10.30 bis 17.30 Uhr, Mittwoch/Samstag 9.30 bis 12.30 Uhr sowie Donnerstag, 10.30 bis 19 Uhr. Die Bücherei macht Weihnachtsferien und ist vom 23. Dezember bis 1. Januar geschlossen. Eine Medienrückgabe ist in dieser Zeit nicht möglich, die Leihfristen würden aber entsprechend verlängert. Infos zur Bücherei unter www-buecherei-penzberg.de. Kontakt: Telefon 08856/813-750 und E-Mail an buecherei@penzberg.de.

„Tapetenwechsel“ tut Schülern gut

Die Veranstaltungen finden hauptsächlich in den Büchereiräumen in der Rathauspassage statt. „Für die Schüler ist das ein Unterschied“, dass sie nicht im gewohnten Klassenraum lernen, sagt Heissig. Sie zieht ein positives Fazit: „Wir merken zunehmend, dass das von den Schülern gut angenommen wird.“

Was auch Büchereimitarbeiterin Stephanie Benckendorff unterstreichen kann. Sie kümmert sich um Klassenführungen. Das Spektrum reicht von drei bis 19-jährigen Besuchern. Vom Vorlesen für die „ganz Kleinen“ über spielerisches Erleben mit Vorschulkindern und Grundschülern bis „vertiefte Recherche“ bei den weiterführenden Schulen.

Sinkende Lesekompetenz

Gymnasiums-Direktor Matthias Langensteiner würdigt das Engagement. Die Stadtbücherei sei „sehr, sehr rührig“ und „geht proaktiv auf die Schulen zu“. Gerade in Sachen Leseförderung bei Schülern gelte es, etwas zu tun, schließlich nehme die Lesekompetenz ab.

Thomas Mittelstraß, Konrektor der Realschule sieht gerade den „Tapetenwechsel“ in die Bücherei als Vorteil: Das ist was anderes, als wenn der Lehrer das vorn an der Tafel erklärt.“

Lesen hilft sozial

An der Janusz-Korczak-Förderschule sieht man auch die sozialen Aspekte einer starken Leseförderung. Derartige Kompetenz habe einen „ganz hohen Stellenwert für Chancengleichheit“, sagt Ursula Federmann, Mitglied der Schulleitun. Die Schule ist regelmäßig mit allen Klassen in der Bücherei. Oft sei der Besuch der Kindern eine „Initialzündung“ für Eltern, mal selbst in die Bücherei zu gehen.

Das Lesen versucht man auch in den beiden Penzberger Grundschulen hoch zu halten. Der Stadtbücherei komme da eine wichtige Rolle zu, weiß Blanka Maschek, Rektorin der Grundschule an der Birkenstraße: „Sie muss Löcher stopfen.“ Weil Kinder oft aus einem Zuhause ohne Bücher kämen. Rektorkollege Lars Schuman von der Bürgermeister-Prandl-Grundschule verweist derweil stolz auf den „regen Austausch“ seiner Einrichtung mit der Penzberger Bücherei. Und die Lehrer hätten alle einen Büchereiausweis, betont er.

An der Mittelschule bastelt man derzeit an einer Kooperationsvereinbarung mit der Stadtbücherei, wie Rektor Michael Zwick erklärt. Die bisherige Zusammenarbeit soll ausgebaut und verstärkt „professionalisiert“ werden.

Alle Schulen machen mit

Und so hebt Penzbergs Bürgermeister Stefan Korpan (CSU) die Bandbreite der Teilnehmer, von der Förderschule bis zum Gymnasium, hervor. Das Stadtoberhaupt lobt nicht das Büchereiteam, sondern würdigt vor allem, „dass alle Schulen mitmachen“.

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