SPD-Steuerpläne bei Markus Lanz: Was Leser wirklich denken
Höhere Steuern für Vermögende – gerecht oder reine Ideologie? Unter dem Artikel "SPD-Fraktionschef predigt Loyalität – bei Steuer-Debatte ist ihm die aber egal" reagieren die meisten Leser empört. Rund die Hälfte lehnt Mierschs Vorstoß entschieden ab und spricht von Abzocke. Ein Viertel zweifelt, ob Steuererhöhungen Probleme überhaupt lösen können. Etwa zehn Prozent äußern unter Bedingungen Zustimmung, andere bringen eigene Vorschläge ein. Der Tenor der Debatte ist eindeutig: Misstrauen gegenüber der SPD überwiegt deutlich.

Empörung über die SPD
Etwa die Hälfte der Kommentare lehnt Steuererhöhungen kategorisch ab. Viele sprechen von "Abzocke". Der Tenor: Statt Entlastung gebe es immer neue Belastungen – mit wachsendem Vertrauensverlust.
"Klingbeil, Miersch und seine Partei sind im Steuerparadies. SPD ist eine große Abzocke Deutschlands!" Zum Originalkommentar
"SPD oder Miersch – das sind doch die Leute von der damaligen Volkspartei? SPD = Sie Plündern Deutschland würde heutzutage besser passen." Zum Originalkommentar
"Wenn 'Sozialdemokraten' über Steuererhöhungen sprechen, klingt das wie ein Banküberfall. Diese Sozialisten räumen das Geld ab und wollen danach ständig neues." Zum Originalkommentar
"Herr Miersch möchte sich bitte ehrlich machen: Die Sozialdemokraten nehmen nicht von denen, die sehr viel haben. Sie nehmen von denen, die sich dem Zugriff nicht entziehen können. Man argumentiert mit den Familien Quandt/ Klatten, Boehringer, Merck, Albrecht usw. und nimmt es vom Handwerksmeister, dem Klinikarzt und dem Ingenieur, also von den Hochqualifizierten. Neueste Studien haben ergeben, dass diese Hochqualifizierten, je nach Alter, nach Steuererhöhungen ihr Verhalten ändern. Junge Menschen verlassen gerne mal das Land, ältere Arbeitnehmer passen ihre Arbeitszeit an." Zum Originalkommentar
"Mit der SPD wird es keine Einsparungen, sondern immer höhere Steuern, Abgaben und Neuverschuldungen geben. Dazu muss man sich nur mal deren Programm ansehen und Aussagen von Spitzenpolitikern zuhören. Man will noch viel mehr umverteilen. Jeder soll bekommen, niemand zu irgendetwas gedrängt werden. Das gilt sowohl im In- als auch im Ausland. Dass dies enorme Kosten verursacht, sollte klar sein, ebenso wer diese Kosten tragen soll. Die SPD ist ja schon lange keine Partei der Arbeiter." Zum Originalkommentar
Steuerhöhungen als Irrweg
Etwa ein Viertel der Stimmen kritisiert Steuererhöhungen als falschen Weg. Sie fordern Ausgabenkürzungen oder tiefgreifende Reformen, warnen vor Konsumrückgang und Bürokratie. Häufig fällt der Vorwurf, die SPD lenke mit Steuerplänen von strukturellen Problemen ab.
"Sorry, aber mir erschließt es sich nicht, wie jetzt noch ca. 3 bis 5 Milliarden, so viel würde eine Erbschaftssteuer und Vermögenssteuer bringen, den Laden retten würde. Diese Umverteilung von arbeitenden Menschen zu Transferempfänger in dieser Höhe muss gestoppt werden." Zum Originalkommentar
"Nun nachweislich zahlen die Reichsten in Deutschland schon den Löwenanteil an Steuern ein. Die Diskussion der SPD hat also kaum Wahrheitsgehalt." Zum Originalkommentar
"Besteuerung der Reichen hätte nur dann welchen Sinn, wenn es in einen Fond eingezahlt werde und zweckgebunden wird. Wie Infrastruktur ohne Autos, im Verbund mit den 50 Milliarden jährlich aus der geliehenen Billion." Zum Originalkommentar
"Bekanntlich gibt es im Inland drei Nachfrager nach Gütern und Dienstleistungen: Investoren, Konsumenten und Nachfragen der öffentlichen Haushalte (Staat, Länder, Kommunen). Wenn nun aber der Staat den Konsumenten über die Steuern immer mehr aus der Tasche zieht, geht dabei der Konsum in die Knie und die Bürokratie verschlingt Unmengen Geld." Zum Originalkommentar
"Rund eine Billion Steuereinnahmen im Jahr sind mehr als nötigt. Die Linken sollten endlich einsehen, dass wir ein Ausgabenproblem haben." Zum Originalkommentar
Zustimmung unter Bedingungen
Rund zehn Prozent zeigen Verständnis für höhere Steuern, sehen sie teils sogar als notwendig. Voraussetzung sei jedoch eine gerechte Verteilung und klare Zweckbindung. Auch eine umfassende Steuerreform mit Entlastung für Mittelschicht und Geringverdiener wird gefordert.
"Ich wäre von der Steuererhöhung für Reiche auch betroffen. Es wäre für mich absolut in Ordnung. Ich müsste auf absolut nichts verzichten." Zum Originalkommentar
"Selbstverständlich fordert die SPD Steuererhöhungen. Anders sind die Bedürfnisse der Menschen nicht zu bezahlen. Sie sollte sich jedoch nicht nur auf Reichensteuer beschränken. Sie sollte endlich eine umfassende Steuerreform verlangen, die die Arbeitseinkommen der Mittelschicht und Geringverdiener entlastet." Zum Originalkommentar
"Jede Wette, dass sich 'Kanzler' Klingbeil auch bei den Steuererhöhungen gegen seinen Vize Merz durchsetzt." Zum Originalkommentar
"Besteuerung der Reichen hätte nur dann einen Sinn, wenn in einen Fond eingezahlt wird und dieser zweckgebunden wird." Zum Originalkommentar
Sonstiges
Etwa 15 Prozent der Kommentare thematisieren generell politische Entscheidungen – von Ukraine-Hilfen über Sozialleistungen bis zur Entwicklungshilfe. Oft klingt grundlegende Unzufriedenheit mit Regierung und Parteien durch.
"Wir sind im Moment noch gut zwölf Monate natürlicher Wählerentwicklung bei der SPD in der Altersgruppe 70+ von dem Moment entfernt, wo die Linke die SPD auch auf Bundesebene überholen wird." Zum Originalkommentar
"Die Politik der SPD fördert wie ein Turbo die AfD. Forsa aktuell: AfD – 26 Prozent, SPD – 13 Prozent. Na sowas." Zum Originalkommentar
"Warum kommt in der Regierung eigentlich niemand auf die Idee zu sparen? Ich plädiere dafür, alle Steuereinnahmen, das erwirtschaftete Geld der arbeitenden Bevölkerung, im Land zu lassen. Und zwar komplett. Kein Geld mehr in die Ukraine, keine Entwicklungshilfe an Indien und China, keine Entwicklungshilfe für unsinnige Projekte in der ganzen Welt." Zum Originalkommentar
Insgesamt stehen viele Leser den Vorschlägen zu Steuererhöhungen kritisch gegenüber und sehen darin eine ideologische Haltung. Diskutieren Sie mit: Sollte die Regierung an höheren Steuern festhalten oder vielmehr bei den Staatsausgaben ansetzen?