Strenge Wasserschutz-Auflagen: Fahrzeuge müssen auf Folien stehen

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Gesicherter Standplatz: Betonmischer, die Material bringen für das Fundament des Otterfinger Windkraft-Turms (hinten), dürfen aufgrund von Wasserschutz-Auflagen nur auf dieser Spezialfolie stehen. © Andreas Höger

Betonmischer dürfen nur auf Schutzfolien stehen, ein Bagger zum Abschaufeln muss immer parat sein: Auf den drei Windkraft-Baustellen im Hofoldinger Forst müssen strenge Trinkwasserschutz-Auflagen eingehalten werden.

Otterfing – Sicherheit geht vor: Zwar liegen die drei Windkraft-Standorte der Bürgerwind Hofoldinger Forst GmbH nicht unmittelbar in sensiblen Wasserschutzzonen, die Auflagen zum Schutz des Grundwassers jedoch sind hoch. Fremdfahrzeuge wie Betonmischer dürfen nur auf Folien parken, um zu verhindern, dass während der Standzeiten Betriebsstoffe ins Erdreich gelangen. „Und für Notfälle steht an jedem Bauplatz immer ein Bagger parat, um kontaminiertes Erdreich sofort abzugraben“, erklärte GmbH-Geschäftsführer Martin Sterflinger jetzt bei einem Ortstermin zum Start der Turmbau-Arbeiten am Otterfinger Bauplatz.

Nur das Sauerlacher Windrad steht in einer erweiterten Trinkwasserschutzzone (3B), die von der dazugehörigen engeren Schutzzone durch die nahe Autobahn getrennt ist. Die damit verbundenen Trinkwasserschutz-Auflagen übernahm die GmbH sicherheitshalber auch für die beiden Standorte in Otterfing und Aying, die keine Schutzzone tangieren. Maschinen auf den Bauplätzen dürfen nur mit speziellen Kraftstoffen betrieben werden. Kraftstoff wird nicht vor Ort gelagert. „Geht der Treibstoff zur Neige, kommt ein Tankfahrzeug“, erklärte Sterflinger.

Die GmbH muss diese Auflagen von einer hydrologischen Baubegleitung regelmäßig protokollieren lassen. Wie Sterflinger betont, unterliegt nicht nur der Wasserschutz ständiger Beobachtung. Der Genehmigungsbescheid schreibt auch eine archäologische, bodenkundliche und umwelttechnische Baubegleitung vor.

Archäologisch gab es bei Erdarbeiten am Otterfinger Bauplatz tatsächlich eine Überraschung. „Wir sind auf einen kleinen Keller gestoßen, in dem Betonteile gelagert waren“, berichtet Sterflinger. Experten rückten an, besahen sich den Fund – und gaben Entwarnung. Das versteckte Depot war aus unbekannten Gründen irgendwann nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden und nicht schützenswert. Ab Montag, 2. September, werden etwa drei Wochen lang die knapp drei Meter hohen Fundament-Sockel betoniert. Um die gut 800 Kubikmeter je Turm zügig anliefern zu können, wird der Markweg zwischen Hofolding und Otterfing mindestens an einem Tag in der Woche komplett gesperrt.

Mehr Infos zum Windradbau im Hofoldinger Forst finden Sie hier.

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