Urteil gefallen: Bewährung für Ex-Manager des ECDC Memmingen

  1. Startseite
  2. Bayern
  3. Augsburg & Schwaben
  4. Kreisbote Allgäu

Kommentare

Ein Ex-Vorstand des Memminger Eishockeyvereins musste sich am Dienstag vor Gericht verantworten. (Symbolfoto) © Panthermedia

Einem Ex-Funktionär des ECDC Memmingen wurde vorgeworfen, während seiner Zeit an der Spitze des Eishockeyvereins über 300.000 Euro in die eigene Tasche gewirtschaftet zu haben. Am Dienstagvormittag musste sich der 57-Jährige wegen Untreue, Betrugs und Urkundenfälschung vor dem Amtsgericht Augsburg verantworten.

Augsburg/Memmingen – Zwischen 2021 und 2024 soll der Mann gegenüber dem Verein Geldbeträge veruntreut und für private Zwecke verwendet haben, erklärte das für Wirtschaftskriminalität zuständige Gericht. Auch einen weiteren Verein, eine Privatperson und den CSU-Kreisverband Memmingen, dessen Schatzmeister er einst war, soll der Angeklagte um Geld betrogen haben. Insgesamt 203 Fälle von Untreue wurden dem Ex-Funktionär zur Last gelegt. Insgesamt soll so ein Schaden von 342.000 Euro entstanden sein.

Dieses Geld soll der 57-Jährige nun als Wertersatz an die Geschädigten zurückzahlen, wie am Dienstag im Urteil festgehalten wurde. Zudem muss er 5.400 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung zahlen. Für den Angeklagten aber wohl von noch größerer Bedeutung: Um eine Haftstrafe kommt er herum – die Gesamtfreiheitsstrafe von einem Jahr und neun Monaten sei zur Bewährung ausgesetzt worden, erklärt ein Sprecher des Augsburger Amtsgerichts.

57-Jähriger legt vollumfängliches Geständnis ab

Entscheidend dafür dürfte auch gewesen sein, dass sich der 57-Jährige während der Ermittlungen kooperativ zeigte und gleich „zu Beginn der Hauptverhandlung ein vollumfängliches Geständnis ablegte“, so das Gericht. Dass er sein Handeln tatsächlich bereut, machte der Angeklagte auch im Gerichtssaal deutlich: In Richtung der Zuschauer habe sich der ehemalige Vereinsvorstand der ECDC Memmingen Indians mehrfach entschuldigt, berichten Prozessbeobachter. Das Urteil ist bereits rechtskräftig.

Der Fall hatte im Sommer vergangenen Jahres in dem Memminger Traditionsverein die größte Krise seit mehr als drei Jahrzehnten ausgelöst. Im Zuge der Ermittlungen hatten Beamte der Kriminalpolizei die Privat- und Geschäftsräume des 57-Jährigen, der kurzzeitig in Untersuchungshaft saß, durchsucht. Auf die Spur der Veruntreuungen war der Vorstand des ECDC selbst gekommen, als Unstimmigkeiten in den Vereinsfinanzen auffielen.

Mit dem Kreisbote-Newsletter und dem Kurier-Newsletter täglich zum Feierabend oder mit der neuen „Kreisbote“-App sowie der neuen „Kurier“-App immer aktuell über die wichtigsten Geschichten aus der Allgäuer Region informiert.