Für Boris Palmer wünschen sich AfD-Wähler das, was die Mehrheit der Deutschen will
Die AfD hat bei den vergangenen Landtagswahlen große Zustimmung erfahren. Die Meinung der Wähler unterscheide sich kaum von der Mehrheit der Deutschen, findet zumindest Boris Palmer.
Tübingen - Nach den Erfolgen bei den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen hat die AfD am Sonntag (22. September) auch in Brandenburg Grund zu feiern gehabt. Dort zog die sogenannte Alternative für Deutschland mit 30 Prozent in den Landtag ein. Doch warum wählen so viele Menschen die in Teilen rechtsextreme Partei?
Das verlangt die Mehrheit der AfD-Wähler
Das ist die Frage, die sich seit Jahren viele Expertinnen und Experten stellen. In einer Umfrage der ARD wurde jetzt die Meinung der AfD-Wähler zur Migration abgefragt. Darin hieß es zum Beispiel, dass 97 Prozent der Wähler es gut finden, „dass die AfD den Zuzug von Ausländern und Flüchtlingen stärker begrenzen will.“ Der Aussage, dass „alle Migranten ohne Bleiberecht“ so schnell wie möglich „abgeschoben werden“ sollen, stimmen derweil 93 Prozent zu.
Bei den anderen Forderungen, die als rechtsextrem einzuordnen sind, war die Mehrheit der AfD-Wähler allerdings dagegen. Somit finden nur noch 30 Prozent der Befragten, dass „Asylbewerbern und Flüchtlingen die Teilnahme an öffentlichen Veranstaltungen verboten werden sollte“. 21 Prozent finden derweil, „es wäre gut, wenn in Deutschland nur Deutsche leben würden“ und 10 Prozent stimmen der Aussage zu, dass „auch Migranten, die schon lange hier arbeiten und einen deutschen Pass haben, das Land wieder verlassen sollten.“

Boris Palmer interpretiert die Zahlen zur AfD
Angesichts dieser Ergebnisse schreibt Boris Palmer (parteilos) bei Facebook: „Wenn ich mir anschaue, was die AfD-Wählerschaft eigentlich will, dann ist deren Mehrheit nahe bei der Mehrheit der Bevölkerung.“ Denn laut Tübingens Oberbürgermeister wollen 80 Prozent der Deutschen den Zuzug von Flüchtlingen „stärker begrenzen“.
„Daraus“, so Palmer, könne man ableiten, dass nur zwei Drittel der Wähler „restriktive Migrationspolitik, aber keinen Umsturz wollen und auch keine Nazis sind.“ Deshalb lohne es sich laut Meinung des einstigen Grünen, „um diese Stimmen zu kämpfen“. Sein „Rezept“ gegen die AfD lautet letztlich: „Migration ordnen“. Zuletzt berichtete unsere Redaktion darüber, dass Boris Palmer für eine bestimmte Meinung zum Thema Zurückweisungen „geteert und gesteinigt“ worden wäre.