Das Team hinter dem Snackautomaten: Inklusionsprojekt in der Schongauer Realschule
Ein inklusiver Snackautomat? Das gibt es! Und zwar ganz neu an der Schongauer Realschule. Bei dem Projekt geht es um die gelebte Inklusion behinderter Menschen.
Schongau - Na, wenn das mal nicht gelebte Inklusion ist: Sechs Beschäftigte der Herzogsägmühler Werkstätten haben einen dauerhaften, inklusiven Arbeitsplatz mit einem ganz besonderen Charakter gefunden. Sie sind zuständig für die Bestückung des neuen Snackautomaten im Eingangsbereich der Realschule Schongau. Die Kooperation von Schule und Werkstätten hat sich nach intensiven Verhandlungen mit der Schülermitverwaltung der Pfaffenwinkel Realschule und den Behörden ergeben und konnte nun erfolgreich in die Tat umgesetzt werden.
Zu kaufen gibt's in dem Snackautomaten der besonderen Art frisches Mittagessen und Brotzeit. Tatsächlich wird alles nicht nur frisch in der Schule bestückt, sondern auch dort zubereitet – die Werkstattbeschäftigten haben ihren ausgelagerten Arbeitsplatz in der Schulmensa. Frische Semmeln mit knackigem Salat, süßen Leckereien – die Auswahl ist vielfältig. Eine tolle Sache für alle Beteiligten.
„Die Idee hinter dieser Zusammenarbeit geht über den bloßen Verkauf von Snacks hinaus. Sie symbolisiert die gelungene Inklusion von Menschen mit Behinderungen in den Schulalltag. Die Werkstattbeschäftigten sind stolz darauf, Teil dieser Initiative zu sein und einen Beitrag zum Schulleben zu leisten“, so Barbara Eschlberger, Sprecherein von Herzogsägmühle.
Schüler ergriffen die Intitiative
Hauptinitiatorin des Inklusions-Projekts ist Sophie Thoma, Schülerin der 10. Klasse der Realschule: „Ein Snackautomat ist eine Win-win-Situation für alle. Alle Schüler können sich rund um die Uhr versorgen, Herzogsägmühle spart sich Personal und die Lehrer haben weniger Stress mit der Pausenaufsicht, weil das Gerangel abnimmt.“ Auch Direktor Armin Eder sieht die Sache durchwegs positiv: „Ich bin dankbar, dass unsere Schüler das Thema Schulentwicklung ernst nehmen und sich so engagiert für Verbesserungen und Neuerungen einsetzen.“
Die Herzogsägmühler Werkstätten indes sind bekannt für ihre Arbeit im Bereich der beruflichen Integration von Menschen mit Behinderungen. Die Kooperation mit dem Schulzentrum Schongau ist ein weiterer Schritt auf diesem Weg und zeigt, dass Inklusion nicht nur ein Wort ist, sondern in der Praxis gelebt werden kann. Die Schüler der Realschule Schongau freuen sich über den Snackautomaten und wissen, dass sie damit nicht nur ihren eigenen Hunger stillen, sondern auch einen Beitrag zur Förderung der Gemeinschaft leisten. Eine gelungene Partnerschaft zwischen Bildungseinrichtung und Werkstatt, die zeigt, dass Vielfalt und Zusammenarbeit uns alle bereichern.
Unterstützung durch die Stadt
Übrigens: Auch die Stadt Schongau unterstützte den Aufbau und Betrieb des Snackautomaten. Wie es aber damit weitergehen könnte, sollte die Herzogsägmühle den Zuschlag für die Mensa nicht bekommen, dazu konnte Bettina Schade, Geschäftsleiterin der Stadt Schongau, keine Auskunft geben. Die Ausschreibung für die Neuvergabe der Mensa ist abgelaufen, der Stadtrat entscheide in seiner heutigen nichtöffentlichen Sitzung über die Vergabe.