„Froh, wenn es losgeht“: Antdorfer Stockschützen heiß auf den Bundesliga-Start
Es ist eine besondere Saison für den EC Antdorf: Die Stockschützen treten als Aufsteiger in der 2. Bundesliga an. Los geht es mit zwei Heimspielen — in Königsdorf.
Antdorf – Martin Luidl ist nun „froh, wenn es losgeht“. Die ganze Vorbereitung auf die Saison hatte es für die Stockschützen des EC Antdorf in sich. Da ging es um neue Stöcke und Material sowie die Suche nach Sponsoren. Auch galt es, Informationen über bis dato unbekannte Gegner und deren Spielstätten einzuholen. Und dann war ja auch noch der sportliche Aspekt: Die Antdorfer mussten sich auf ihre „Heimbahn“ einstellen und entsprechend viel testen. Am kommenden Wochenende darf der EC tatsächlich loslegen – es ist eine in jedem Fall besondere Saison.
EC Antdorf spielt in 2. Bundesliga Süd
Die Sommerrunde absolviert der Klub in der 2. Bundesliga. Auf diesem Level spielten die Antdorfer – zumindest in den vergangenen Jahren – noch nie. Der Modus, den es in den Top-Ligen seit einiger Zeit gibt, ist für das Team damit auch Neuland. Vorrundengruppen, Hin- und Rückspiele, eine Partie pro Tag statt eines Turniers – für den EC Antdorf ist diesmal alles anders als bisher. Luidl sieht sein Team dennoch „gut gerüstet“. So oder so wird die Saison „eine Erfahrung“ und „eine Herausforderung“.
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Ihre Heimspiele in der Gruppe C absolvieren die Antdorfer in der Stockhalle des TSV Königsdorf. Seit Herbst vergangenen Jahres sind sie regelmäßig dort, um sich auf den dortigen Pflaster-Belag einzustellen. „Das Material ist entscheidend“, sagt Luidl. Insbesondere die auswechselbaren Platten an den Stöcken sind ein Detail, auf das es ankommt. Jeder Spieler hat im Schnitt zwischen zehn und 15 Platten.
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An die Königsdorfer richtet Luidl schon vorab einen Dank, denn der Verein „hat uns sehr unterstützt“. Erfolgreich verlief auch die Suche nach einem Hauptsponsor. Das „Planungsbüro Thomas Link“ zeigte sich bei der Anschaffung von Trikots und Material spendabel. Er selbst habe „keinen großen Bezug zum Eisstockschießen“, teilt Thomas Link mit. Allerdings findet er es „super, wenn ein kleiner Verein einen so großen sportlichen Erfolg hat“ und deswegen unterstütze er so ein Projekt gerne. Der Aufwand ist für den EC schon beträchtlich, zu den Auswärtspartien geht es nach Untertraubenbach bei Cham (rund 230 Kilometer entfernt), Passau (250) und Garching an der Alz (160).
EC Antdorf trägt Heimspiele in Königsdorf aus
Der EC Passau Neustift II spielte im Sommer 2023 noch in der 1. Liga, gehörte am Ende aber zu den vier Absteigern. Gegen die Garchinger spielten die Antdorfer schon mal, aber das ist so lange her, dass man daraus keine Rückschlüsse mehr ziehen kann. Erkundigungen aktuellen Stands haben die Antdorfer freilich eingeholt. Eine spezielle Herausforderung (für alle Teams) wird der Auftritt in Passau. Die Asphaltbahn beim EC Neustift ist laut Luidl schwer zu bespielen. Heim-Mannschaften haben schon einen gewissen Vorteil. Der Gast hat zwei Stunden Zeit zum Einspielen. „Das ist nicht viel“, sagt Luidl. Bis eine Platte läuft, braucht es mehrere Schüsse. Jeder muss schon eine Vorauswahl an Platten treffen und „schauen, dass die funktionieren“.
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Infos zur 2. Bundesliga
Gruppe A: SV Oberbergkirchen, ESC Rattenbach, SV Pilgramsberg, ASC Bad Griesbach. Gruppe B: FC Penzing, TSV Breitbrunn, SSC Gachenbach, EC Haslangkreit. Gruppe C: EC Passau Neustift II, FC Untertraubenbach, TuS Alztal Garching, EC Antdorf. Gruppe D: SSC Gachenbach II, TSV Buchbach, TSV Ismaning, ESV Nürnberg Rbf.
Nach dem Ende der Vorrunde (15. Juni) ziehen die Teams auf den Plätzen eins und zwei ins Viertelfinale ein. Die Viertplatzierten steigen direkt ab. Die Drittplatzierten spielen Play-downs; ein Team schafft den Klassenerhalt. Heimspiele Antdorf: Samstag, 20. April, 16 Uhr: EC - FC Untertraubenbach; Sonntag, 21. April, 11 Uhr: EC - EC Passau Neustift II; Samstag, 11. Mai, 16 UhrEC - TuS Alztal Garching. Der EC Antdorf trägt seine Heimspiele beim TSV Königsdorf aus. Kader EC Antdorf: Andreas Luidl, Martin Luidl, Martin Lackinger, Leonhard Zisler, Michael Lampl, Florian Geiger, Harry Baumann, Dominik Grüger, Markus Zwerger.
Für die Antdorfer wäre der Klassenerhalt schon ein Riesenerfolg. Der Weg dahin ist aber hart: Von 16 Teams müssen sieben wieder runter. Nach der Vorrunde steigen die viertplatzierten jeder Gruppe direkt ab. Die vier Drittplatzierten treten in zwei Play-down-Runden an – nur ein Team schafft den Klassenerhalt. Die besten zwei Mannschaften jeder Gruppe ziehen ins Viertelfinale ein. Wer ins Halbfinale kommt, darf sich freuen, denn damit ist der Aufstieg in die 1. Liga perfekt.
Für den EC Antdorf geht es um den Klassenerhalt
In die Saison starten die Antdorfer gar mit einem Doppelspieltag vor heimischem Publikum. Am Samstag, 20. April, 16 Uhr, geht es gegen den FC Untertraubenbach. Am Sonntag, 21. April, 11 Uhr, trifft der Aufsteiger auf den EC Passau Neustift II. Das Ganze „ist ein Kompromiss“, sagt Luidl. Die Passauer hatten um eine Verlegung vom ursprünglichen Termin im Juni gebeten. Ob das nun gut oder schlecht sei, so Luidl, werde sich herausstellen.
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Positiv ist, dass der EC Antdorf zwei Neuzugänge vermelden kann: Michael Lampl (kam vom SV Haunshofen) und Florian Geiger (Starnberg) haben sich dem Klub angeschlossen. Um die zusätzliche Breite im Kader sind die Antdorfer froh, da die Zweitliga-Saison (inklusive K.o.-Runden) bis in den August dauert. Dass es mit einem Mini-Kader schwierig wird, musste der EC im Winter erleben. Dort standen nur vier Spieler zur Verfügung, mehr als Rang sieben in der Bezirksliga war so nicht drin. Mit den Neuzugängen hoffen die Antdorfer, auch auf Eis wieder in höhere Gefilde vorstoßen zu können. In diesem Sommer sind sie auf alle Fälle mal bei den Besten dabei.