Vermisster Arian: Unheimliche Parallelen zum Fall Joe und das Wunder von Oldenburg

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Seit Tagen fehlt von dem kleinen Arian aus Bremervörde jede Spur. Bereits vor 2 Jahren verschwand ebenfalls ein autistisches Kind mitten in Deutschland. Damals gab es nach acht Tagen ein Happy End.

Bremervörde - Sie drehen buchstäblich jeden Stein um, öffnen jede Garage und durchkämmen die Wälder: hunderte Einsatzkräfte suchen seit Tagen fieberhaft nach dem kleinen Arian aus Bremervörde in Niedersachsen. Mehrfach änderten die Suchtrupps bereits ihre Such-Taktik, am Freitag versuchten die angeforderten Soldaten beispielsweise mit einer leisen Taktik nach dem autistischen Kind zu suchen. Eine Expertin glaubt, dass sein Autismus dem Kind möglicherweise das Leben retten könnte.

Währenddessen ergeben sich Parallelen zum Vermisstenfall Joe aus Oldenburg. Im Sommer 2022 gab es in dem ebenfalls dramatischen Fall nach acht Tagen ein Happy End.

Vermisster Arian aus Bremervörde: Bundeswehr stockt Unterstützung auf

Auch am Samstag, 27. April 2024, wird die Suche nach dem vermissten Arian weiter fortgesetzt. Die Bundeswehr stockte ihre Unterstützung auf. Zu den rund 300 Soldatinnen und Soldaten, die sich bereits an der Suche beteiligten, sollten am Freitag weitere 150 Soldaten des Objektschutzregiments der Luftwaffe aus Friesland ausrücken, wie eine Sprecherin des Landeskommandos in Niedersachsen sagte. Sie sind etwa mit Nachtsichtgeräten und Wärmebildkameras für die Suche in der Nacht ausgerüstet.

Die Bundeswehr hatte sich schon in den vergangenen Tagen an der Suche beteiligt – etwa mit einem Tornado-Flugzeug, das Aufnahmen mit einer Wärmebildkamera erstellte. Auch Drohnen und ein Hubschrauber waren in der Luft. Ein Vermisstenexperte ordnet die beispiellose Suche nach dem autistischen Jungen ein.

Vermisstenfall Joe aus dem Sommer 2022 mit beklemmenden Parallelen

Ein ganz ähnlicher Vermisstenfall sorgte im Sommer 2022 für Schlagzeilen. Auch damals beteiligten sich freiwillige Passanten an der Suche nach dem vermissten Kind. Wie damals bekannt wurde, hatte der vermisste Joe eine geistige Beeinträchtigung. Die Polizei hatte befürchtet, dass der damals Achtjährige deshalb die Suche nach ihm als Spiel verstehen könnte. Quälend lange acht Tage suchten zahlreiche Einsatzkräfte nach dem Jungen. Auch damals waren Lautsprecheransagen zum Einsatz gekommen. Auch damals entdeckten Einsatzkräfte einen kleinen Fußabdruck.

Nach acht Tagen dann die erlösende Nachricht, die nahezu an ein Wunder gegrenzt hat: Der kleine Joe aus Oldenburg konnte lebend gefunden werden. Ein aufmerksamer Spaziergänger hatte am frühen Morgen ein leises Wimmern bemerkt, umgehend die Einsatzkräfte alarmiert. Als Einsatzkräfte den schweren Gully-Deckel nur wenige hundert Meter von Joes Elternhaus entfernt öffneten, fanden sie den vermissten Jungen. Wie kurz darauf bekannt wurde, war das vermisste Kind äußerlich unversehrt, allerdings unterkühlt.

Einsatzkräfte hoffen unermüdlich auf den Durchbruch im Fall des vermissten Arian

Auf ein ähnliches Wunder wie damals in Oldenburg hoffen Familie und Einsatzkräfte seit Tagen im Fall des vermissten Arian. Laut Polizeisprecherin haben zahlreiche Passanten und Anwohner Hilfe bei der Suche Jungen angeboten. Die Polizei richtete eine Telefonnummer für Hinweise oder Hilfsangebote ein. Bereits in den vergangenen Tagen versuchten Einsatzkräfte mit unzähligen Taktiken, das vermisste Kind zu finden. So wurde unter anderem Feuerwerk abgebrannt, auch Audio-Nachrichten der Mutter und des Bruders wurden mit Lautsprechern über das Gebiet ausgestrahlt. Die Müllabfuhr für den Freitag wurde kurzerhand abgesagt.

Arian hatte sein Elternhaus am Montagabend allein verlassen. Hunderte Einsatzkräfte durchkämmen seit Tagen die Gegend rund um Elm in Bremervörde, dem Heimatort des Sechsjährigen. Angesichts der niedrigen Temperaturen der vergangenen Tage ist die Suche zu einem Wettlauf gegen die Zeit geworden. Eine Überwachungskamera hatte den Jungen dabei gefilmt, wie er nach dem Verschwinden aus seinem Zuhause in Richtung eines angrenzenden Waldes lief. Weniger Kräfte bei der Suche einzusetzen oder diese nach mehreren Tagen einzustellen, ist laut Polizei weiterhin keine Option. „Auf gar keinen Fall“, betonte die Polizeisprecherin. 

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