„Durchbruch-Deal“ für Donald Trump – US-Autobauer sind wütend
Donald Trump verkündet einen Deal mit Großbritannien. Ein Teil der US-Zölle soll fallen. Bei der US-Autoindustrie löst das Kritik aus.
Washington, D.C. – Für den US-Präsidenten Donald Trump ist es ein „Durchbruch-Deal“. Sein britischer Counterpart Keir Starmer sprach von einem „fantastischen, historischen Tag“. Beide Seiten haben sich auf einen Handelspakt geeinigt, der für eine teilweise Lockerung von Zöllen auf beiden Seiten sorgen soll. Der Deal schlägt bereits hohe Wellen; die Börsen reagieren mit Hoffnung, allerdings gibt es auch deutliche Kritik. Diese kommt ausgerechnet von einer wichtigen Gruppe: den US-Autobauern.
US-Autobauer kritisieren Deal von Donald Trump – Vorteil für britische Hersteller
Der neue Handelspakt von Donald Trump mit dem britischen Premierminister Keir Starmer kommt bei der US-Autoindustrie nicht gut an. Das steht drin: Britische Marken wie Rolls-Royce und Jaguar sollen 100.000 Autos mit einem niedrigeren Zollsatz in die USA exportieren dürfen (zehn Prozent anstatt 25 Prozent). Im Gegenzug senkt Großbritannien die Zölle für Waren aus den USA von 5,1 auf 1,8 Prozent.

„Mit diesem Abkommen wird es nun billiger sein, ein britisches Fahrzeug mit sehr wenigen US-Komponenten zu importieren als ein USMCA-konformes Fahrzeug aus Mexiko oder Kanada, das zur Hälfte aus amerikanischen Teilen besteht“, zitierte die Nachrichtenagentur Reuters den American Automotive Policy Council, der die drei großen Detroiter Konzerne Ford, General Motors und Stellantis vertritt. „Das schadet amerikanischen Autoherstellern, Zulieferern und Arbeitern in der Automobilindustrie.“ Beim USMCA handelt es sich um ein nordamerikanisches Handelsabkommen, das auch Autos umfasst.
Der Verband kritisiert, dass Hersteller aus Großbritannien nun gegenüber der eigenen Industrie bevorzugt würde. Vorher hatte die Trump-Administration noch Zölle in Höhe von 25 Prozent für importierte Fahrzeuge und Bauteile verhängt. Bei den US-Herstellern ist es gängige Praxis, einige Modelle in Mexiko und Kanada zu bauen und auch Teile von dort für die heimische Fertigung zu beziehen. Solange Vorgaben des USMCA eingehalten werden, ist ein großer Teil dieser Importe von neuen Zöllen ausgenommen.
US-Zölle fallen teilweise – Donald Trump schließt Deal mit Großbritannien
Was haben Trump und Starmer noch vereinbart? Die Zehn-Prozent-Zölle, die der US-Präsident zum sogenannten „Liberation Day“ verkündet hatte, sollen bestehen bleiben. Allerdings entfallen die zusätzlich von Trump eingesetzten Aufschläge auf Stahl und Aluminium komplett. Dafür streicht Großbritannien die Zölle auf US-Ethanol und bot außerdem einen gegenseitigen Marktzugang für Rindfleisch an.
Für die britischen Autoausfuhren soll ein abgestuftes Verfahren gelten. Wie London bekanntgab, sollen die einheimischen Hersteller ein Kontingent von 100.000 Autos pro Jahr erhalten, die zum Basissatz (zehn Prozent Zölle) in die USA exportiert werden dürfen. Das entspricht fast den kompletten britischen Autoexporten des Jahres 2024.
Zölle fallen für bestimmte Autos – Trump-Deal betrifft außerdem Flugzeugteile
Für alle darüber hinaus in die USA importierten britischen Autos soll der Aufschlag von 25 Prozent gelten. Trumps Handelsminister Howard Lutnick hatte argumentiert, dass 100.000 Fahrzeuge zwar für britische Hersteller eine enorme Menge darstellen, für den US-Automarkt jedoch nur einen kleinen Teil bedeuten.
Zahlen des Handelsportals Trading Economics zufolge hatten die US-Hersteller allein im April 2025 rund 17,27 Millionen Autos verkauft. Lutnick sagte dazu außerdem, dass britische Unternehmen nun zollfrei Flugzeugteile in die USA importieren dürfen. Dafür aber soll eine britische Gesellschaft Boeing-Maschinen im Wert von zehn Milliarden Dollar kaufen. (Laernie mit Agenturen)