Perchtenlauf in Freising: „Gigantisches Event“ hat ein Nachspiel

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Freising
  4. Freising

Kommentare

Rund 7000 Besucher waren zum Perchtenlauf in die Freisinger Innenstadt gekommen, um beim Auftritt von 200 wilden Gesellen live dabei zu sein. © Masell

Mit einem „gigantischen Event“, wie Organisator Tony Maier sagt, haben die Frisinga Fratzen ihren 20. Geburtstag zum Jahresende gekrönt. Doch der Perchtenlauf in der Freisinger Innenstadt hat ein Nachspiel.

Freising – Auch Tage nach dem Perchtenlauf in der Freisinger Innenstadt ist Organisationsleiter und Freisings Perchten-Urgestein Tony Maier überwältigt: „Es war ein gigantischer Lauf“, schwärmt er im FT-Gespräch. Zusammen mit zehn eingeladenen Gruppen aus Bayern und Österreich seien die Frisinga Fratzen zwei Tage vor Silvester in der Freisinger Innenstadt durch die Menschenmenge gezogen und hätte mit Glockengeläut, gruseligen Masken und einer Feuershow für eine tolle Stimmung gesorgt – zur Freude der vielen Besucher. „Es waren brutal viele Leute da“, erzählt er – auf rund 7000 Besucher wird die Zahl der Zuschauer geschätzt. Und die meisten, so erzählt er, „waren hellauf begeistert“ von den rund 200 wilden Gesellen.

Allerdings, und daraus macht Maier kein Geheimnis, habe es auch kritische Stimmen gegeben, was allerdings ausschließlich ein paar wenigen Zwischenfällen geschuldet sei. So hätten Perchten aus den Reihen einer österreichischen Gruppe über die Stränge geschlagen. „Die Österreicher sind vogelwuid“, weiß Tony Maier. Zu wild für den Geschmack einiger Freisinger: So hätten drei Perchten mit ihren Ruten so fest zugeschlagen, dass ein paar Zuschauer blaue Flecken, Prellungen und Striemen davongetragen haben – Vorfälle, die Betroffene dem Organisator und der Vereinsspitze zugetragen hätten, berichtet Maier.

Verhaltenskodex an alle Gruppen ausgegeben

Dabei, so betont der Organisator, habe man in einer Besprechung mit allen Obmännern der eingeladenen Gruppen sowie mit einem Verhaltenskodex, der der Einladung beigelegt und von den Gruppen-Verantwortlichen auch unterschrieben worden sei, ausdrücklich auf einige Verhaltensregeln hingewiesen – etwa das keine Feuerwerkskörper abgefeuert und keine Leute geschlagen werden dürfen. Doch ein paar Teilnehmer der Gruppe aus Österreich hätten dies ignoriert. „Das sind zwei, drei Deppen, die das Event ins Negative ziehen“, bilanziert Maier. Der Großteil der Teilnehmer sei friedlich unterwegs gewesen.

Und genau dieses Ziel verfolgen auch die Frisinga Fratzen, die seit gut 20 Jahren aktiv sind und die Perchten-Tradition leben: „Wir wollen eine Gaudi, aber immer friedlich und freundlich“, sagt er. Und weiter: „Wir haben noch nie irgendwo negative Stimmen gehört.“ Und so soll es auch bleiben. Die bayerischen Gruppen, so erklärt Maier, wollen – anders als etwa Gruppen aus Österreich – den Mythos der Perchten traditionell und friedlich nach außen tragen.

Österreichische Gruppen werden nicht mehr eingeladen

Obwohl Tony Maier sehr viel positives Feedback erhalten hat – sei es über persönliche Gespräche, Zuschriften oder über soziale Medien –, weiß er noch nicht, ob er zum 25-jährigen Bestehen der Frisinga Fratzen noch einmal einen Perchtenlauf organisieren wird. Sollte diese Großveranstaltung nochmal unter seiner Regie durchgeführt werden, sei eines „zu hundert Prozent sicher“: „Es werden keine österreichischen Gruppen für einen Lauf in Freising eingeladen oder angefragt.“ Und auch der Verein zieht Konsequenzen: „Wir werden nicht mehr nach Österreich fahren“, kündigt Maier an. „Wir wollen unseren guten Ruf wahren“ – darauf hätten sich die Mitglieder bereits geeinigt.

Die Frisinga Fratzen haben die Gruppe aus Österreich um eine Stellungnahme zu den Vorfällen gebeten – dank der Läufer-Nummern kann man jeden einzelnen Teilnehmer ausfindig machen. „Ob da aber was kommt, bezweifle ich“, sagt Maier.

Organisator dankt allen Unterstützern

Trotz dieser Zwischenfälle bleibt für viele Besucher und auch den Organisator ein „hervorragender Perchtenlauf“ in Erinnerung – mit vielen Zuschauern und einer allgemein friedlichen und guten Stimmung. Ein großes Lob und Dankeschön richtet Maier an die Sponsoren, die das Event, das den Verein nach eigenen Angaben rund 4000 Euro gekostet hat, überhaupt erst möglich gemacht haben. „Es ist mir eine Herzensangelegenheit, mich bei den Sponsoren und allen Leuten, die uns unterstützt haben, zu bedanken.“

Auch interessant

Kommentare