Forscher entdecken 2000 Jahre alten Schatz in Fluss – Fund könnte bisheriges Wissen grundlegend verändern

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Ein Spaziergang führte zu einer archäologischen Entdeckung. Forscher bergen den 2000 Jahre alten Fund aus dem Fluss Sava.

Frankfurt – Bei einem Spaziergang an einem Flussufer stieß Pera Matkić auf einen wahren Schatz. Ganz beiläufig wurde etwas bei Orašje in Bosnien-Herzegowina im Wasser entdeckt, was sich als Sensationsfund herausstellte. Dieser soll seit über 2000 Jahren auf dem Grund liegen. Was zunächst wie gewöhnliche Metallfunde aussah, entpuppte sich als archäologische Sensation.

2000 Jahre alte Barren wurden in einem Fluss gefunden.
Sensationeller Fund von 2000 Jahre altem Schatz © Screenshot/Facebook/Muzej Franjevačkog samostana Tolisa Vrata Bosne

Es ist wohl einer der bislang bedeutendsten Funde dieser Art in Europa, der in Orašje in Bosnien und Herzegowina alle Blicke auf sich zieht. Dabei handelt es sich nicht um 2000 Jahre alte Knochen, sondern um eine große Menge an einzelnen Eisenbarren. In nur zwei Tagen Grabungsarbeiten im Fluss Sava, förderten Forscher des Museums „Vrata Bosne“ mehrere hundert seltene bipyramidale Eisenbarren zutage, berichtet mondo.ba.

2000 Jahre alter Schatz könnte versunkene Handelsladung aus der Antike sein

Prof. Jozo Jezerčić, Direktor des Museums „Vrata Bosne“, erklärt gegenüber Radio Orašje, dass die entdeckten Ingots typisch für das 1. oder 2. Jahrhundert vor Christus sind. Zudem gehen die Experten davon aus, dass die Ingots eine Ladung waren, die bei einem Unwetter oder Kampf sanken. Man geht derzeit davon aus, dass auch ein Wagen in der Nähe sein müsste. Dieser könnte allerdings auch zerstört oder weggeschwemmt worden sein, heißt es weiter.

Die sogenannten Ingots sind gegossene Metallbarren, meist aus Bronze, Kupfer, Zinn, Blei oder Edelmetallen. Vor rund 2000 Jahren dienten sie als Rohmaterial für Werkzeuge, Waffen, Schmuck und Münzen. Ihre standardisierte Form erleichterte Transport, Lagerung und Handel, oft über weite Strecken im Mittelmeerraum und darüber hinaus, erklärt das Muzej Franjevačkog samostana Tolisa Vrata Bosne auf Facebook.

Sensationsfund in Fluss: Neue Erkenntnisse über antike Handelswege

Ein professionelles Bergungsteam dokumentierte und fotografierte die Fundstelle sowie die Barren. Nun sollen „detaillierte, chemische Untersuchungen“ folgen, berichtet Radio Orašje. Auf diese Weise soll ermittelt werden, aus welcher Mine das Metall stammen könnte. Dies könnte Rückschlüsse auf die Handelswege der bosnischen Posavina vor Christus offenlegen, heißt es abschließend. Der Fund könnte das Verständnis der Rolle der bosnischen Posavina im antiken Handel grundlegend verändern.

Die Region war offenbar ein wichtigeres Handelszentrum als bisher angenommen. Für die aufwendigen Konservierungs- und Analyseverfahren plant das Museum eine Zusammenarbeit mit Institutionen in Slowenien, Deutschland, Frankreich und Österreich, wie das kroatische Portal 24sata berichtet. Sensationsfunde gibt es immer wieder. Auch in der Arktis wurde ein überraschender Fund gemacht. (lu)

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