"Das ist nun mein ganzes Leben": Russische Drohnen hinterlassen Trümmer in Kiew
Russland hat in der Nacht auf Donnerstag erneut massive Raketen- und Drohnenangriffe auf die ukrainische Hauptstadt Kiew durchgeführt, wie „AP" berichtet. Laut ukrainischen Behörden sind bei den Angriffen zwei Menschen ums Leben gekommen. Darüber hinaus wurden mindestens 13 Personen verletzt. Zudem brachen Brände in mindestens fünf weiteren Stadtbezirken aus.
Russische Drohnen entfachen Feuer in Kiewer-Wohnhaus - Verletzte durch Granatsplitter
Besonders betroffen war ein Wohnhaus im Schewtschenkiwskyj-Bezirk, wo ein großes Feuer im obersten Stockwerk entfachte. Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko sagte, einige Bewohner hätten Verletzungen von Granatsplittern erlitten.
Die 23-jährige Aryna Holf stand im Wohnzimmer am Fenster, als sie das Pfeifen der herannahenden Drohne hörte. Kurz darauf waren von dem Raum nur noch Trümmer übrig. Sie erklärte, dass sie nun nur noch einen Rucksack und ein paar persönliche Gegenstände besitzt. „Das ist nun mein ganzes Leben", sagte sie.

Über 700 russische Drohnen: Kiewer suchen Schutz in U-Bahn-Stationen
In der vorherigen Nacht wurden über 700 Drohnen eingesetzt, was die bisherigen nächtlichen Angriffe in den letzten zwei Wochen übertraf, wie „AP" weiter berichtet. Infolge dieser Angriffe suchen immer mehr Menschen Schutz und verbringen Nächte in U-Bahn-Stationen und Tiefgaragen. Ein Arbeiter einer Kiewer Station berichtet, dass dort letzte Nacht über tausend Menschen, darunter 70 Kinder, Zuflucht suchten.
Eine dieser Personen war die 32-jährige Kiewer Einwohnerin Alina Kalyna. „Die Drohnenangriffe vor einem Jahr waren eine Sache, jetzt sind sie eine ganz andere. Wir sind erschöpft“, sagte sie.„ Ich lebe einfach nur noch irgendwie.“