"Brauch mir Ihr blödes Gesicht nicht anschauen": Chef schildert Bewerbungs-Horror
Gutes Personal ist schwer zu finden – über verschiedene Bewerber ärgert sich der Unternehmer im Baugewerbe Christian D. bei der österreichischen Zeitung "Heute". Das Fachpersonal "sterbe" weg und Mitarbeiter könne man sich nicht mehr leisten, berichtet er.
Auch die Vorstellungsgespräche, die er in der Vergangenheit führte, scheinen zum Haare raufen. So wollen einige nicht wirklich arbeiten, sondern nur eine Bestätigung, dass sie sich vorstellt haben.
Horror-Vorstellungsgespräch für den Chef – er findet keine Mitarbeiter
Ein Vorstellungsgespräch mit einem Fliesenleger sei Christian D. vor allem im Gedächtnis geblieben. "Und ich brauche mir Ihr blödes Gesicht in der Früh auch nicht anschauen", soll der Fliesenleger zu dem Unternehmer gesagt haben, nachdem er erklärt habe, dass der Unternehmer es sich nicht leisten könne, ihn anzustellen.
Als Begründung habe der Fliesenleger gesagt, dass er 1500 Euro vom AMS (ähnlich Arbeitsamt) bekomme, nebenher arbeite er zweimal im Monat schwarz. Christian D. habe dies im Anschluss beim AMS gemeldet.

Qualifizierte Arbeitnehmer schwer zu bekommen
Einst habe der Unternehmer über 30 Arbeitnehmer gehabt, derzeit seien es mehr als elf. Um diese zu halten, miete er einmal im Jahr eine Finca auf Mallorca und fährt mit ihnen dorthin. Und es scheint kein Einzelfall zu sein, dass Unternehmen sich schwer damit tun, Mitarbeiter zu bekommen. Trotz 5000 Euro im Monat, fehlen einem anderen Arbeitgeber in Österreich auch die Mitarbeiter.
Auch in Deutschland haben es die Unternehmen schwer, vor allem der Mittelstand hat Probleme. Das sind die Herausforderungen:
- Besetzung der offenen Stellen: Knapp 60 Prozent der mittelständischen Unternehmen erwarten in den kommenden fünf Jahren Schwierigkeiten bei der Personalsuche. Die Zahl stammt aus einer Umfrage der Förderbank KfW.
- Fortbestand bedroht: 39 Prozent der Mittelständler in Ostdeutschland sehen dadurch mittel- bis langfristig die Existenz bedroht.
- Gehalt und Benefits: Acht von zehn Unternehmen wollen demnach ihre Attraktivität als Arbeitgeber stärken.