Fataler Yacht-Unfall nahe Sizilien: Kapitän weist Verantwortung zurück – frische Bilder aufgetaucht

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Nach dem Schiffsunglück der 'Bayesian' konzentrieren sich die Untersuchungen auf den Kapitän. Neue Fotos könnten den Fall in einem neuen Licht darstellen.

Palermo – Die Untersuchungen zum tragischen Untergang der Luxusyacht „Bayesian“, bei dem sieben Menschen ihr Leben verloren, wurden von der Staatsanwaltschaft aufgenommen. Bislang konnte noch keine definitive Ursache für das Unglück ermittelt werden.

Nach Untergang der Bayesian – Ermittlungen gegen Crew

Berichten der Nachrichtenagentur Ansa zufolge, richteten sich die Ermittlungen gegen den Kapitän des Schiffes. Es wird geprüft, ob er sich der fahrlässigen Tötung und des Schiffsbruchs schuldig gemacht hat. Trotz mehrerer Befragungen konnten bisher keine schlüssigen Ergebnisse erzielt werden. Der Kapitän weist jegliche Verantwortung für das Unglück entschieden zurück.

Im August sank die Luxus-Yacht Bayesian vor Sizilien – die Ermittlungen laufen noch immer, der Kapitän ist im Fokus. © picture alliance/dpa/PA Wire | Jonathan Brady

Die Ermittler stellten sich die Frage, warum es eine mehr als halbstündige Verzögerung zwischen dem Sinken des Schiffes und dem Abschuss der Notrakete gab. Auch die Kommunikation zwischen dem Kapitän und seiner Crew steht im Fokus der Untersuchungen. Es scheint, dass zu spät auf den Sturm reagiert wurde, der zum Untergang der „Bayesian“ führte. Während der Kapitän seine Unschuld beteuert, tauchten brisante Fotos auf.

Yacht-Unglück: Beweisen Bilder die Unschuld der Crew?

Giovanni Costantino, der Chef der Werft, erhob kürzlich schwere Vorwürfe gegen die gesamte Crew des verunglückten Schiffes. In der Fernsehsendung Porta a Porta behauptete er, dass das Unglück auf eine „absurde Fehlerkette“ zurückzuführen sei. Er machte die Crew dafür verantwortlich, dass nicht alle Menschen gerettet werden konnten. Seiner Meinung nach war die Besatzung „nicht koordiniert, nicht vorbereitet und vermutlich abgelenkt“.

Karsten Börner, ein Kapitän, der sich zur Zeit des Unglücks in der Nähe befand, äußerte sich gegenüber spiegel.de zu den Anschuldigungen gegen die Crew. Er nahm ebenfalls an der Videokonferenz zum Unglück teil und berichtete, dass dort behauptet wurde, dass „alles nur die Schuld der Crew sein kann.“ Börner fühlte sich abgewürgt, als er auf Fehler in der Analyse des Unglücks hinwies.

Laut spiegel.de verfügt Börner über Fotos, die mögliche Fehler der Crew widerlegen. „Wir waren mit unserem Beiboot unterwegs und haben die Bayesian noch mal umrundet. Da ist ein Bild dabei von achtern, da kann man sehen, dass weder die Klappe an Backbord im Rumpf auf ist noch die Heckklappe.“ Diese waren laut dem Werft-Chef von der Besatzung möglicherweise nicht geschlossen worden. Börner ist jedoch der Ansicht, dass der starke Wind für das Kentern verantwortlich war. (rd/dpa)

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