Schwere Krawalle in Paris nach PSG-Triumph in der Champions League – Minister schimpft über „Barbaren“

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Während Paris Saint-Germain in München einen Kantersieg feiert, kommt es in der französischen Hauptstadt zu Ausschreitungen. Es gibt hunderte Festnahmen.

Paris – Mit einem deutlichen 5:0-Sieg über Inter Mailand sicherte sich Paris Saint-Germain am Samstagabend (31. Mai) den Gewinn der Champions League. Doch in Paris feierten nicht alle Fans den Erfolg in der europäischen Königsklasse des Fußballs friedlich. In der Nacht des PSG-Triumphs ist es in der französischen Hauptstadt zu gewaltsamen Krawallen gekommen.

Ausschreitungen in Paris nach Champions-League-Sieg von PSG – Polizei nimmt 294 Menschen fest

Bei den schweren Ausschreitungen plünderten Randalierer, schlugen Fensterscheiben ein und zündeten Autos an. Laut übereinstimmenden Berichten französischer Medien, die sich auf Informationen aus Polizeikreisen berufen, wurden 294 Menschen festgenommen.

In Paris gab es nach dem Champions-League-Sieg von PSG schwere Ausschreitungen. © Thomas Padilla/Aurelien Morissard/dpa/AP

Ausschreitungen gab es demnach insbesondere auf dem Prachtboulevard Champs-Élysées, der später von Polizeikräften geräumt wurde. Auch in der Nähe des Prinzenparks, wo sich Zehntausende Fußballfans zum Public Viewing versammelt hatten, wurde randaliert. Dabei wurden die Einsatzkräfte teils mit Feuerwerkskörpern beschossen, sie setzten infolgedessen Tränengas gegen die Randalierer ein.

Innenminister wütend über „Barbaren“ unter den Pariser Fußball-Fans

Frankreichs Innenminister Bruno Retailleau äußerte sich am Abend auf X: „Die echten PSG-Fans sind begeistert von dem großartigen Spiel ihrer Mannschaft. In der Zwischenzeit sind Barbaren auf die Straßen von Paris gekommen, um Straftaten zu begehen und die Ordnungskräfte zu provozieren.“ Er ergänzte: „Es ist unerträglich, dass es nicht möglich ist, zu feiern, ohne die Brutalität einer Minderheit von Schlägern fürchten zu müssen, die nichts respektieren.“ Später teilte der französische Innenminister einen Aufruf von PSG an alle Fans, sich respektvoll und friedlich zu verhalten.

Ein Toter bei Champions-League-Feier in Südfrankreich – Umstände noch unklar

Auch außerhalb von Paris eskalierte im Zusammenhang mit dem Champions-League-Finale die Gewalt. In Südfrankreich ist ein junger Mann am Rande einer Fan-Feier erstochen worden. Wie eine Polizeisprecherin sagte, wurde er bei einer Versammlung von Menschen im südwestfranzösischen Dax tödlich verletzt, die den PSG-Triumph feierten. Wie genau es zu dem Vorfall kam, war zunächst unklar. Auch das genaue Alter des Toten war nicht bestätigt. Am Samstagabend war im ostfranzösischen Grenoble zudem ein Auto in eine Menschenmenge gefahren. Laut Polizei handelte es sich um einen Unfall. Vier Mitglieder einer Familie wurden demnach verletzt, zwei von ihnen schwer.

Mit einem 5:0-Sieg gegen den italienischen Vizemeister hatte sich PSG erstmals in der Vereinsgeschichte den Titel in der europäischen Königsklasse gesichert. Ausgetragen wurde das Finale in München, wo französische Fans nach Abpfiff mit einem Platzsturm feierten und dabei auch den Rasen im Stadion beschädigten. Auf den Straßen der bayerischen Landeshauptstadt blieb es dagegen weitgehend friedlich: Trotz kleinerer Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Fans hätten sich die meisten Anhänger fair benommen und nicht randaliert, teilte die Polizei am Sonntagmorgen (1. Juni) mit. (kh mit dpa)

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