Machtspiel zwischen Präsidenten? Putin hat Trump wohl warten lassen

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US-Präsident Donald Trump und der russische Staatschef Wladimir Putin haben miteinander telefoniert. Zuvor gab es offenbar ein Machtspielchen.

Washington, D.C. / Moskau – Das mit Spannung erwartete Telefonat von US-Präsident Donald Trump mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin ist zu Ende. Dies vermeldete am Dienstag unter anderem die russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf Kremlsprecher Dmitri Peskow. Im Vorfeld des Telefongesprächs könnte es zu Machtspielchen gekommen sein.

Der Kreml-Chef soll Trump warten lassen haben. „Putin sollte eigentlich gerade mit Trump sprechen, doch stattdessen spricht er mit einem Raum voller Oligarchen. Auf die Frage, ob er zu spät komme, winkt Putin ab und sagt, man solle seinem Sprecher nicht zuhören“, schreibt der Moskauer Büro-Chef der Financial Times, Max Seddon, auf Twitter.

Telefonat mit Trump: Putin will nicht auf seinen Sprecher hören wollen

Auf Videoaufnahmen ist zu sehen, dass Putin zu dieser Zeit auf einem Wirtschaftsforum spricht. Dort wurde der Kreml-Chef auch nach seinem bevorstehenden Telefonat mit dem US-Präsidenten gefragt. Der vermittelt den Eindruck es nicht eilig zu haben. Die Uhrzeit lässt sich aus dem Videomaterial allerdings nicht entnehmen.

Trotz der mutmaßlichen Verspätung kann das Gespräch zwischen Trump und Putin vorsichtig als positiv bezeichnet werden. Der russische Präsident hat einem US-Vorschlag zugestimmt, 30 Tage lang alle Angriffe auf die Energieinfrastruktur in der Ukraine einzustellen, wenn Kiew dies auch tut.

Keine allgemeine Waffenruhe zwischen Russland und Ukraine

Auf eine allgemeine Waffenruhe im Ukraine-Krieg konnten sich die beiden Seiten aber nicht einigen. Verhandlungen darüber sollen nach Angaben des Weißen Hauses aber schon bald im Nahen Osten beginnen. Trump und Putin haben sich dem Weißen Haus zufolge darauf verständigt, dass „der Weg zum Frieden“ mit der Energieinfrastruktur beginnen müsse. Es seien außerdem Verhandlungen über eine Waffenruhe im Schwarzen Meer geplant, die schließlich in einer vollständigen Einstellung der Kampfhandlungen münden solle.

Der Kremlchef kündigte an, dass Russland und die Ukraine am Mittwoch je 175 Kriegsgefangene austauschen wollten. Außerdem entlasse Moskau als Geste des guten Willens 23 schwer verletzte ukrainische Soldaten in die Heimat. 

US-Präsident Donald Trump und der russische Staatschef Wladimir Putin haben miteinander telefoniert. © Susan Walsh

Russland stellt Bedingungen für allgemeine Waffenruhe bei Telefonat zwischen Trump und Putin

Vor dem Telefonat hatte Trump seinen Sondergesandten Steve Witkoff nach Moskau geschickt, wo sich dieser mehrere Stunden mit dem Kremlchef austauschte. Unter anderem über den Vorschlag einer Waffenruhe. Einer Frage nach Putins Forderungen – darunter mutmaßlich die Kapitulation der ukrainischen Streitkräfte im russischen Gebiet Kursk, die internationale Anerkennung der von Russland annektierten Gebiete sowie ein Stopp westlicher Militärhilfen und ein Verbot ausländischer Friedenstruppen in der Ukraine – wich Witkoff nach seinem Moskau-Besuch jedoch aus.

Inhaltliche Details gab er nicht preis. Das Gespräch von Trump und Putin war bereits das zweite zwischen seit der Rückkehr des Republikaners ins Weiße Haus. Zuletzt hatten die beiden am 12. Februar miteinander telefoniert. (erpe/dpa/AFP)

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