Naschen mit gutem Gewissen? Laut Harvard-Studie könnte Zartbitter-Schokolade das Diabetes-Risiko senken

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Schokolade gehört für viele zu den liebsten Süßigkeiten. Eine Studie zeigt, dass man eine bestimmte Sorte durchaus in Maßen genießen kann – ganz ohne schlechtes Gewissen.

Schokolade ist für viele Menschen eine unwiderstehliche Versuchung – und das muss nicht unbedingt schlecht sein. Zumindest, wenn man die richtige Sorte wählt. Hierbei ist die Rede von Schokolade mit hohem Kakaoanteil, wie beispielsweise Zartbitterschokolade. Eine aktuelle Studie der Harvard T.H. Chan School of Public Health legt nahe, dass regelmäßiger und moderater Genuss von Zartbitterschokolade vor Typ-2-Diabetes schützen könnte.

Schokolade fürs Herz

Laut der Deutschen Herzstiftung könnte der Konsum bestimmter Schokoladensorten möglicherweise das Risiko für Herzinfarkte verringern. Es gibt Hinweise darauf, dass die sekundären Pflanzenstoffe Flavanole, die vor allem in dunkler Schokolade mit hohem Kakaoanteil (zum Beispiel 70 Prozent) enthalten sind, die Elastizität der Blutgefäße fördern und so eine milde, blutdrucksenkende Wirkung entfalten. Dennoch – schon ein einziges Stück Schokolade mit etwa 40 Kalorien täglich kann über ein Jahr hinweg zu einer Gewichtszunahme von rund 1,5 Kilogramm führen – in zehn Jahren wären es sogar 15 Kilogramm, erklärt die Deutsche Herzstiftung. Deshalb gilt: Auch wenn Sie Schokolade nur hin und wieder genießen, sollten Sie sich zum Ausgleich ausreichend bewegen, um Übergewicht vorzubeugen.

Diabetes: Kann Schokolade das Erkrankungsrisiko senken?

dunkle Schokolade
Zwar mag Zartbitterschokolade mit mindestens 60 Prozent Kakaoanteil auch eine gesundheitsfördernde Wirkung entfalten können, doch bei regelmäßigem Verzehr steigt gleichzeitig das Risiko für Übergewicht. © OZMedia/IMAGO

Die Wirkung von Schokolade ist ein häufig erforschtes Thema, allerdings mit oft widersprüchlichen Ergebnissen. Insbesondere dann, wenn nicht zwischen den verschiedenen Schokoladensorten unterschieden wird, wie Nationalgeographic.de berichtet.

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Die Notwendigkeit einer solchen Unterscheidung wird in der Studie der Harvard T.H. Chan School of Public Health deutlich. Für die Analyse wurden Daten aus verschiedenen Studien herangezogen, darunter die Nurses‘ Health Studies I und II, in denen ab 1976 beziehungsweise 1989 über einen Zeitraum von 30 Jahren weibliches Pflegepersonal in US-amerikanischen Kliniken befragt wurde. Ebenso berücksichtigen die Wissenschaftler Ergebnisse einer Studie, in der seit 1986 ausschließlich Männer befragt werden.

Die Auswertung der Studienergebnisse legt nahe, dass Schokolade das Diabetes-Risiko senken könnte. Zu Beginn der Untersuchungen hatten 192.208 Teilnehmer weder Diabetes, kardiovaskuläre Erkrankungen noch Krebs. Alle zwei Jahre gaben die Probanden Auskunft über ihr Gewicht, ihren Gesundheitszustand sowie allgemeine Ernährungsgewohnheiten. Rund 112.000 Teilnehmer wurden speziell zu ihrem Schokoladenkonsum befragt. Am Ende der Studie stellte man fest, dass rund 19.000 Probanden in der Zwischenzeit an Diabetes erkrankt waren. Von der Gruppe, bei der der Schokoladenkonsum berücksichtigt wurde, erkrankten 5.000 Personen an Typ-2-Diabetes.

Die detaillierten Ergebnisse zeigten, dass diejenigen, die vorwiegend dunkle Schokolade konsumierten, zudem auch eine geringere Gewichtszunahme aufwiesen.

Zartbitterschokolade zur Vorbeugung von Diabetes: Welche Rolle Polyphenole übernehmen

Die Rolle der Polyphenole in Zartbitter- oder Vollmilchschokolade ist entscheidend. „Es scheint so zu sein, dass die reichhaltigen Polyphenole in Zartbitterschokolade die Auswirkungen von gesättigten Fettsäuren und Zucker auf Gewichtszunahme und Diabetes ausgleichen könnten“, so Qi Sun, Ernährungswissenschaftler an der Harvard T.H. Chan School und Autor der Studie, wie National Geographic.de berichtet. Dies müsse jedoch weiter untersucht werden.

Die Erkenntnisse aus der Studie würden nun nicht den Schluss auf einen unkontrollierten Genuss von Schokolade zulassen. Die Ergebnisse basieren auf den Selbstauskünften der Probanden aus Gesundheitsberufen und beziehen sich auf einen Konsum von 140 Gramm Schokolade pro Woche. Zudem müssen andere Risikofaktoren für eine Typ-2-Diabetes-Erkrankung berücksichtigt werden, wie eine ungesunde Ernährung, genetische Prädisposition oder mangelnde körperliche Aktivität.

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