Urlaubsplanung 2024: Strandgebühren, Tourismusabgabe – das ändert sich dieses Jahr in Italien

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Italien ist für viele Deutsche nach wie vor ein beliebtes Urlaubsziel. Doch im Jahr 2024 gibt so einige Neuerungen für Urlauber zu beachten.

Rom – Italien gilt als beliebtestes Reiseziel der Deutschen: Allein im Jahr 2022 bereisten 12,7 Millionen deutsche Touristen das Land. Doch auch im Urlaub sollte man sich nicht darauf verlassen, dass alles seinen gewohnten Gang geht. In Italien etwa gab es bereits 2023 einige Neuerungen, auf die sich Urlauber einstellen mussten. 

Dazu zählten etwa Autoverbote auf den winzigen Inseln Linosa und Lampedusa, und auch auf der toskanischen Insel Giglio ist der Fahrzeugverkehr eingeschränkt worden. Auf Italiens zweitgrößter Insel Sardinien müssen sich manche Badewillige sogar schon seit 2022 bei einer App registrieren, bevor sie manche Strände besuchen können. An anderen Stränden auf der Insel müssen sie Eintritt bezahlen. Hierdurch soll etwa verhindert werden, dass zu viele Menschen gleichzeitig am selben Strand sind. 

Mit einer neuen Sommersaison werden auch 2024 wieder einige neue Bestimmungen und Gesetze auf Italien-Urlauber zukommen. Welche das sind, und in welchen Bereichen Italien-Reisende dieses Jahr besonders achten müssen, zeigen wir hier.

An immer mehr Stränden müssen Touristen nun Eintritt bezahlen

Neben Sardinien dürften sich in diesem Jahr auch Besucher der Küstenstadt Sestri Levante in der Provinz Ligurien darauf einstellen, an den Stränden der Stadt Eintritt zu zahlen. Der Bürgermeister von Sestri Levante, Francesco Solinas soll der italienischen Nachrichtenagentur Ansa zufolge eine Eintrittsgebühr gegenüber den Strandbetreibern in der Gemeinde in den Raum geworfen haben.

Fünf Euro soll der Zutritt zur Baia del Silenzio Urlauber im Sommer 2024 kosten – für die Einheimischen bleibt er jedoch kostenfrei. Kinder unter zwölf Jahren sollen ebenfalls von den Eintrittskosten befreit sein. Die neue Gebühr soll letztlich auch dazu beitragen, massive Touristenanstürme zu vermeiden. An der Baia del Silenzio etwa soll die Abgabe für Strandbesuche von Urlaubern dabei helfen, den Touristenzustrom auf 400 Besucher am Tag zu begrenzen.

Jedes Jahr müssen sich Touristen auf neue Regeln und Gesetze in Urlausbländern einstellen. 2024 ändert sich auch in Italien wieder einiges.
Der Hafen von Monopoli in Apulien. © IMAGO/xGrenarx

„Die Einnahmen aus den Eintrittsgeldern werden zur Erhöhung der Dienstleistungen verwendet, einschließlich der Kosten für Sicherheit, Rettungsschwimmer und Strandreinigung“, sagt Solinas laut dem Lokalblatt La Voce di Genova.

Vieldiskutiert und bald in Kraft: Venedig führt 2024 Tourismus-Abgabe ein

Rund 20 Millionen Besucher lockt die Lagunenstadt Venedig in der Region Venetien jährlich an. An einem einzigen Tag in der Hochsaison dängen dann schnell 100.000 Reisende durch die engen Gassen der denkwürdigen Stadt. Um von diesem Zustrom noch etwas mehr profitieren zu können, wurde in Venedig lange über die Einführung einer speziellen Tourismus-Abgabe diskutiert.

Seit Jahresbeginn ist es amtlich: Im aktuellen Kalenderjahr wird eine Eintrittspauschale von 5 Euro für Besucher der beliebten Lagunenstadt eingeführt – an zunächst testweise 29 Tagen. Nachdem sich die Stadt Venedig im September vergangenen Jahres (12. September 2023) über eine Gebühr für Tagestouristen geeinigt hatte, stand zunächst nicht fest, an welchen Tagen genau diese testweise erhoben werden soll.

Mittlerweile aber ist klar: Die Testtage sind durchgehend vom 25. April bis 5. Mai 2024 sowie an allen Wochenenden zwischen 11. Mai bis 14. Juli 2024, wie die Stadt Venedig und der ADAC berichteten. Die neue Regelung sollte ursprünglich am 16. Januar 2023 starten, wurde wegen fehlender Genehmigungen aber mehrfach verschoben. Zahlen müssen übrigens nur Tagesgäste, die nicht in Venedig übernachten. Die Kosten betragen genau 5 Euro, dabei gibt es keine Ermäßigungen. 

Ab diesem Jahr deutlich höhere Geldbußen für Verkehrsdelikte

Daneben gibt es im beliebtesten Urlaubsland der Deutschen 2024 auch einige Neuerungen auf der Ebene von Verkehrsdelikten. „In Italien sind deutlich höhere Strafen für einige Verkehrsdelikte geplant“, sagt ÖAMTC-Reiseexpertin Yvette Polasek der österreichischen Kleinen Zeitung.

Grund für die Verschärfungen sind die deutlich gestiegenen Unfallzahlen auf italienischen Straßen innerhalb der letzten Jahre. Vor allem Ablenkung am Steuer durch die gleichzeitige Nutzung eines Mobiltelefons soll genauso wie das Fahren unter Alkoholeinfluss mit einem strengeren Strafmaß in Form einer höheren Geldstrafe als bislang üblich belegt werden.

Wer beim Autofahren telefoniert oder anderweitig das Handy bedient, wird demnach in diesem Jahr deutlich tiefer in die Tasche greifen. Bisher lag die Geldbuße für ein derartiges Delikt zwischen 165 und 660 Euro. Die neue Strafe sieht ein etwa dreimal so hohen Betrag vor: Sie soll je nach genauem Hergang des Deliktes zwischen 422 und 1697 Euro betragen.

Auch bei Mietverträgen gibt es 2024 in Italien einige Neuerungen

Wer nach einem Urlaub gar erwägt, nach Italien auszuwandern, der sollte sich mit den diesjährigen Neuerungen bezüglich Immobilienbesitzes im Land vertraut machen. Laut der Rechtswebsite legale.de gibt es davon in Italien 2024 nämlich einige. Darunter fällt etwa die Kurzzeitvermietung: Ihre Steuer wird dieses Jahr von bisher 21 auf 26 Prozent angehoben.

Die Erhöhung bezieht sich nur auf Kurzzeitvermietungen – als solche gelten in Italien alle Mietverhältnisse, die weniger als 30 Tage dauern und nur die Zweitsitzwohnung betreffen. Die Mieten für die Wohnung des Erstsitzes bleiben weiterhin bei 21%. Vor allem Vermieter, die ihr Geschäft mit Kurzzeitvermietungen wie bei Booking.com oder Airbnb aufgebaut haben, werden von der Steuererhöhung besonders betroffen sein. (fh)

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