Vor US-Wahl: Trump spricht im Rogan-Podcast über größten Fehler seiner Präsidentschaft

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Trumps Besuch in „The Joe Rogan Experience“ sollte ein Heimspiel werden. Der Star-Moderator bohrte allerdings in den Behauptungen des Republikaners.

Washington – Der frühere Präsident Donald Trump hat kurz vor der US-Wahl den populären Podcaster Joe Rogan in seiner Sendung besucht. Das rund dreistündige Interview am Freitag (25. Oktober) im Format „The Joe Rogan Experience“ mit knapp 15 Millionen Zuhörern verlief großteils ohne Kritik und Kontroversen. In weiten Teilen stimmte der Gastgeber seinem Gast zu. Nur in wenigen Momenten kam Trump ins Stocken.

Etwa als der Republikaner und Ex-Präsident an einer Stelle des Podcasts nach seinen früheren Ernennungen in seinem Kabinett gefragt wurde. Trump reagierte zunächst auf die Frage, indem er den Erfolg seiner Präsidentschaft und seiner Entscheidungen des Obersten Gerichtshofs anpries, bevor er andeutete, dass sein „einziger Fehler“ sein eigener Entscheidungsprozess bei der Auswahl von Beamten für seine Regierung gewesen sei.

Trump klagt vor US-Wahl im Rogan-Podcast: „Ich habe einige Leute ausgewählt, die ich nicht hätte auswählen sollen“

Trump sagte, dass sein größter Fehler während seiner Zeit im Weißen Haus darin bestand, „schlechte Leute“ ausgewählt zu haben, die ihm unterstellt waren. Immer wieder werde ihm das bewusst, wenn er über seine Amtszeit als Präsident nachdenke. „Ich habe einige Leute ausgewählt, die ich nicht hätte auswählen sollen“, sagte er wenige Wochen vor der US-Wahl. Darüber berichtete unter anderem Newsweek.

Wen genau Trump damit meint? Auf Nachfrage von Rogan bestätigte Trump, dass ihm vor allem die neokonservativen Gruppen innerhalb der Republikaner ein Dorn im Auge seien. Im Anschluss nannte er explizit John Kelly, seinen dienstältesten Stabschef im Weißen Haus, und John Bolton, seinen nationalen Sicherheitsberater. Kelly und Bolton gehören zu den vielen ehemaligen Trump-Beamten, die dem Ex-Präsidenten seit ihrer Amtszeit äußerst kritisch gegenüberstehen.

Frage im Rogan-Podcast: Donald Trump hat keine Beweise für die Manipulation der US-Wahl 2020

Kelly, ein pensionierter General des U.S. Marine Corps, kritisiert Trump öffentlich. Er wurde Anfang dieser Woche von der New York Times und The Atlantic mit den Worten zitiert, er habe persönlich miterlebt, wie Trump seine Affinität zum deutschen Nazi-Diktator Adolf Hitler zum Ausdruck brachte und „Hitlers Generäle“ lobte. Trump bestritt diese Äußerungen und bezeichnete Kelly in einem Beitrag bei Truth Social als „völlig degeneriert“.

Donald Trump war zu Gast bei „The Joe Rogan Experience“. © Mandel/Evans/Montage

An einer anderen Stelle im Rogan-Podcast kam Trump erneut in Erklärungsnot, als es um die angeblich manipulierten vergangenen Wahlen ging. Rogan forderte Trump auf, Beweise für seine These zu liefern, nachdem dieser mehrfach behauptet hatte, die US-Wahlen 2020 seien ihm gestohlen worden. An dieser Stelle kam Trump ins Stocken und wich der Frage nach konkreten Beweisen für die Wahlmanipulation 2020 aus.

Kamala Harris wird vor US-Wahl nicht in Rogan-Podcast erscheinen

Kamala Harris wird nicht in die Show des Podcast-Stars zu kommen, zumindest nicht mehr vor der US-Wahl. Kamala Harris-Wahlkampfsprecher Ian Sams sagte während eines MSBNC-Auftritts, dass das Interview „im Moment nicht klappen werde, weil dieser Zeitraum des Wahlkampfs geplant sei“. Sie wurde hingegen kürzlich für die Podcasts „Call Her Daddy“ und „All the Smoke“ interviewt. (lm)

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